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BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal

BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal

Titel: BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal
Autoren: Michael A. Stackpole
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über das kastanienbraune Haar strich.
    Am Fuß der Treppe blieb Sun-Tzu stehen und faltete die Hände hinter dem Rücken wie ein Soldat in lockerer Haltung. Einen Augenblick lang verdüsterte sich Romanos Miene, dann schenkte sie ihm ein Lächeln. Obwohl er an die launenhafte Natur seiner Mutter gewöhnt war, durchfuhr Sun-Tzu ein ängstlicher Schock angesichts ihrer Verärgerung, gefolgt von großer Erleichterung über ihr Lächeln. Noch mehr Karma verbraucht. In irgendeinem früheren Leben muß ich unglaublich nobel gewesen sein.
    Romano verschränkte die Hände im Schoß. »Am Anfang«, erklärte sie feierlich, »erschuf Pangu Himmel und Erde aus dem Ur-Ei und daraus entstand das Leben seiner Schöpfung. Nüwa erschuf Männer und Frauen und erwählte unter ihnen eine Familie, die über alle anderen erhaben sein sollte.«
    Kali zupfte eifrig am Robensaum ihrer Mutter, und mit einem sanften Streicheln erlaubte Romano ihr zu sprechen. »Die Liao wurden in Anerkennung ihrer Weisheit und ihres Mutes über den Rest der Menschheit erhoben, aber sie unterdrückten ihre Untertanen nicht. Sie waren Lehrer, keine Diktatoren, und führten die Menschen aus dem Verborgenen. Nur in Zeiten der Gefahr, wenn allein die Führung eines Liao die Menschheit retten konnte, gaben sie ihre Zurückhaltung auf.«
    Romano blickte zu Tsen Shang, der sichtbar zusammenzuckte. »Und die Menschheit blühte und gedieh unter der Führung der Liao. Von ihrem Heimatstern zog die Menschheit aus, bis ihre Siedlungen die entferntesten Sterne schmückten, und noch darüber hinaus. Und die Liao blieben bei ihnen, halfen und lenkten. Der Sternenbund war das Werkzeug der Liao, die Erleuchtung der Menschheit war ihr Ziel.«
    Sun-Tzu nahm den Faden der Geschichte auf. »Doch erhoben sich im Sternenbund viele Mächte, darunter Menschen von großer Habgier. Unter ihnen waren die Amaris, die das Monster Stefan hervorbrachten, ein Ungeheuer, das den rechtmäßigen Herrscher des Sternenbunds erschlug, die Liao-Schöpfung des Sternenbunds vernichtete und die Menschheit in ein dunkles Zeitalter zurückwarf.«
    Romano nickte stolz, als ihr Sohn jedes Wort der Überlieferung fehlerfrei intonierte. »Wieder nahmen die Liao ihren göttlichen Auftrag an und übernahmen den Mantel des Ersten Lords des Sternenbundes. Doch leider, zum Unglück der Menschheit, hatte die Amarispest die anderen Großen Häuser befallen. Davion, Steiner, Marik und Kurita hielten sich für Erben des Sternenbundthrons. Sie führten Kriege, den Ersten, den Zweiten und Dritten, die der Menschheit die Gaben der Weisheit raubten, welche die Liao ihr gebracht hatten. In blindem Haß jagten die falschen Herren der Großen Häuser die Liao, um sie zu vernichten, doch sie hatten keinen Erfolg, bis ...«
    Kali sprang auf und übernahm die Geschichte. »Bis eine Viper sich am Busen Liaos nährte. Die falschen Herren wußten wohl, daß die Schwäche der Liao ihr Mitleid war, und so schickten sie ihnen einen Mann, der gebrochen und wegen seiner capellanischen Abstammung verachtet war. Aber dieses Mann, dieses Fleisch gewordene Böse, war nicht wirklich gebrochen. Vielmehr war er eine Ausgeburt des Verrats, geschaffen und gesteuert von Hanse Davion. Und sein Name war Justin Xiang.«
    Sun-Tzu griff den Faden auf, den seine Schwester gesponnen hatte, ohne ihren Blutdurst zu übernehmen. »Dieser Justin Xiang verriet die Güte, die er von den Liao erfuhr. Er verführte die Schwächste der Liao und nahm Candace mit sich in das Reich seines Herren, raubte den Laio so ihr geliebtes St. Ives.« Er setzte zur abschließenden Zeile ›Und eines Tages wird dieser Verrat gerächt werden‹ an, aber seine Mutter schlug mit der Faust auf die Armlehne ihres Thronsessels und unterbrach ihn.
    »Dieser Verrat wurde heute gerächt! Ein Märtyrer im Dienste der Liao nahm Vergeltung für Justin Xiangs üblen Verrat. Er und seine Hure liegen tot auf New Avalon, wo sie sich närrischerweise sicher vor meinem Zorne wähnten.«
    Romanos Blick ging in die Ferne, als sie weiter geiferte, aber Sun-Tzu hörte nicht mehr zu. Allard tot? Candace auch? Der erschreckende Ausdruck der Siegesgewißheit auf dem Gesicht seiner Mutter machte deutlich, daß sie glaubte, was sie sagte, aber Sun-Tzu hatte schon vor langer Zeit gelernt, daß der Glaube seiner Mutter und die Wirklichkeit nur gelegentlich in Übereinstimmung standen.
    »Vater, ist das wahr? Kann es sein?«
    Tsen Shang nickte müde. »ComStar hielt die Nachricht für wichtig genug,
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