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BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte

BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte

Titel: BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte
Autoren: Michael A. Stackpole
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um dünnes Papier. Er fragte sich noch immer, ob Shang sie mit Gift präparierte, wie es auf Solaris VII seine Gewohnheit gewesen war. Dort hatte er Justin für den capellanischen Geheimdienst rekrutiert.
Der Aufzug kam an, die Türen öffneten sich lautlos. Die beiden Männer traten geradewegs in den Thronsaal des Kanzlers. Der Aufzug befand sich auf halber Höhe einer der langen Seitenwände des rechteckigen Saales und war normalerweise durch die Wandtäfelung verdeckt. Das Dämmerlicht warf fremdartige Schatten über das Gitterwerk aus Teakholz, das versteckte Nischen in der oberen Hälfte der gegenüberliegenden Wand abschirmte. Obwohl Justin nichts erkennen konnte, was auf eine Überwachung hindeutete, fühlte er sich unbehaglich.
Als er sah, wer im Innern des Saales auf sie wartete, verstand er, warum Shang beunruhigt war, und sein Gefühl der Unbehaglichkeit nahm noch zu. Das wird unangenehm. Ich kann es spüren.
Kanzler Maximilian Liao stand groß und hager vor seinem riesigen Thron. Seine stahlgrauen Augen starrten auf das Blatt Papier in seinen Händen, an denen die Knöchel weiß hervorstanden. Das Blatt zitterte in der Wut, die Justin aus dem Kanzler wogen fühlte. Die Lippen Liaos zogen sich nach hinten, und er fletschte wütend die Zähne, als er die Botschaft zum wiederholten Male las.
Rechts unterhalb von ihm schien Chandra Ling vom Zorn ihres Herrn unberührt. Die grauhaarige, ältliche Dame, kleinwüchsig und von zerbrechlicher Statur, sah aus wie eine nette alte Großmutter. Justin kniff seine mandelförmigen Augen zusammen. Vielleicht sieht sie nach einer Großmutter aus, aber durch Törtchen backen bringt man es nicht an die Spitze der Maskirovka — es sei denn, man backt sie mit Zyankali und verschenkt sie an Rivalen.
    Chandra Ling gegenüber standen Seite an Seite Maximilians Töchter. Romano, die jüngere der beiden, konnte ihre Verärgerung kaum unterdrücken. Mit wütenden Kopfbewegungen warf sie ihr rotbraunes Haar über die Schultern, während in ihren grünen Augen purer Haß loderte. Ihre goldene Seidenrobe war an der Taille nur locker geschnürt und stand weit genug auf, um ihre Kühlweste sichtbar werden zu lassen. Während sie ungeduldig ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen verlagerte, gab die Robe Ausblicke auf ihre schlanke Figur und langen Beine frei.
    Justin bemerkte, daß ihre Verärgerung etwas abebbte, als sie Tsen Shang bemerkte. Ist sie jetzt wütend, weil sie bei ihrem Mechtraining unterbrochen wurde, oder weil sie nicht verstand, was Shang aufgehalten haben könnte?
    Candace Liao, die Thronfolgerin ihres Vaters, schien die Veränderung in der Haltung ihrer Schwester ebenfalls aufzufallen. Die in enge schwarze Lederstiefel, Reithosen und eine weite Lederbluse mit Schulterpolstern gekleidete Candace hob das Kinn und verschränkte langsam die Arme vor der Brust. Ihr langes schwarzes Haar fiel ihr bis zur Taille, aber die dünnen Streifen, die über ihre Schultern nach vorne fielen, umrahmten ihr exotisches Gesicht perfekt. Ihre Augen schlossen sich halb, als sie Blickkontakt mit Justin suchte, dann wandte sie sich um und betrachtete ihren Vater.
    Justin fühlte ein Zittern in der Magengrube, aber er hatte sich schnell wieder im Griff. Nein, Justin. Sie hat die Hinterlist und das aufbrausende Temperament ihres Vaters, gepaart mit der Eiseskälte ihrer Mutter. Sie würde dich nur benutzen und dann ausspucken. Wäre die Freude ihrer Schwester über Shangs Auftauchen weniger offensichtlich gewesen, hätte Candace dich nicht einmal bemerkt. Und so sollte es auch sein, denn sie ist eine Tigerin, und du solltest eine Maus sein.
    Maximilians Kopf flog hoch, und er durchbohrte Justin mit einem stechenden Blick. »Sie sind Allards Sohn, Xiang! Warum haben Sie davon nichts gewußt?« Er hielt die Nachricht in der rechten Hand wie eine Fackel. »Wurden Sie hierher geschickt, um mich zu verraten?
    Liaos Anschuldigung entzündete ein Feuer der Angst in Justins Herz, das sich schnell in Zorn verwandelte. Er öffnete den Mund zu einer heftigen Erwiderung, dann zögerte er. Ruhig bleiben, Justin! Er kann nicht klar denken. Wie willst du dich verteidigen, solange du nicht einmal die Anklage kennst? Justin beugte den Kopf und erwiderte ruhig: »Vergebt mir, Licht des Firmaments, was hätte ich wissen sollen?«
    »Das hier, verdammt!« Ein unartikulierter Wutschrei drang aus der Kehle des Kanzlers. »Hanse Davion wird Melissa Steiner heiraten!«
    Die Information traf Justin wie eine
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