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Bateman, Colin

Bateman, Colin

Titel: Bateman, Colin
Autoren: Ein Mordsgeschaeft
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du vielleicht, ich
hätte mir meine Mutter bloß ausgedacht?«
    »Ja, das glaube ich.«
    »Und du denkst, sie ist jetzt
nicht da oben und hört jedes Wort?«
    »Dann bitte sie doch
runterzukommen.«
    »Sie kann nicht runterkommen.
Sie ist gehbehindert.«
    »Dann lass mich hochgehen.«
    »Sie empfängt nicht gern
Besuch.«
    »Nicht einmal das Mädchen, das
du heiratest?«
    »Besonders ungern das Mädchen,
das ich heirate.«
    »Ist sie nicht mit mir
einverstanden?«
    »Sie ist mit niemandem
einverstanden.«
    »Bitte«, flehte Alison, »hör auf damit. Ich liebe dich, und ich weiß,
dass du mich auch liebst. Wie oft bietet sich dir eine solche Chance noch?«
    »Ich kann nicht«, beharrte ich.
    Sie schäumte. Blies die Luft
aus den Backen. Schob ihren Kaffee beiseite. »Das ist aber nicht unbedingt Starbucks«,
bemerkte sie.
    »Weit davon entfernt.«
    »Hast du vielleicht eine
Cola?«
    »Diät?«
    Sie nickte. Ich erhob mich.
Ich bewahre achtundvierzig Dosen Diätcola in meinem Kühlschrank auf. Für den
Fall, dass ein Generalstreik oder eine Seuche ausbricht.
    Als ich mich mit der Dose zu
Alison umdrehte, saß sie nicht länger am Tisch.
    »Alison?«
    Die Haustüre war nicht
geöffnet oder geschlossen worden. Ich rannte in den Flur. »Alison?«
    Ich erstarrte am Fuß der
Treppe.
    Alison hatte bereits den
ersten Treppenabsatz erreicht. Sie drehte sich zu mir um. »Ich werde das mit
ihr klären«, sagte sie entschlossen.
    »Das darfst du nicht!«
    »Ich muss.«
    Sie
stürmte die nächsten Stufen hinauf. »Nein, Alison, nicht...!« Ich polterte hinter ihr her.
    »Kommen Sie raus, raus mit
Ihnen, wo immer sie sind!«, rief Alison, während sie weiter die Treppen
hinaufstürmte und sich Mutters Tür näherte. »Sind Sie da drin? Nein ... Sind Sie hier?«
    Meine Beine versagten mir
beinahe den Dienst, und ich bekam kaum Luft; sie dagegen war jung und voller
Energie, und als sie vor dem obersten Zimmer anlangte, Mutters Zimmer, war
sie mir immer noch ein gutes Stück voraus. Ihre Hand legte sich auf den
Türgriff. Sie zögerte und drehte sich nach mir um.
    »Nein,
Alison, bitte
nicht...«
    Aber sie war zu allem
entschlossen.
    Sie riss die Tür auf und
spazierte hinein.
    Sie war so ein cleveres
Mädchen, aber das war eindeutig ein taktischer Fehler.
    Mutters Zimmer sollte man
niemals alleine betreten.
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