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Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Titel: Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras
Autoren: Gisbert Haefs
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hatte.
    Shevshan trat vor. »Barakuda höchstpersönlich«, sagte er. Es klang halb höhnisch, halb respektvoll. »Wahrscheinlich mit einem Gleiter in der Nacht, wie? Und mit Shil. Was ist das für ein seltsames Rohr?« Er deutete auf die Lure.
    »Beten Sie, daß Sie es nie genau erfahren, Shevshan«, sagte Barakuda. »Im übrigen stelle ich hier die Fragen. Ich vertrete das Commonwealth, das Protektorat und die Völker von Shilgat. Stellen Sie sofort alle Experimente ein, liefern Sie alle Produkte und Erkenntnisse aus und ergeben Sie sich. Dann haben Sie Aussichten auf ein gerechtes Verfahren.«
    Shevshan grinste. Er schien der Sprecher zu sein, jedenfalls ließen die anderen AVs ihn reden. »Interessante Forderungen«, sagte er. »Und wenn wir ihnen nicht nachkommen?«
    »Dann werden Sie alle dahin gehen, wo schon Tausende Ihrer Kommunarden sind.«
    »Wen meinen Sie? Und welchen Ort?«
    »Ich meine Bewohner Gashiris, die bereits an der Explosiven Beulenpest gestorben sind. Die nicht immunisiert wurden, wie Sie und Ihre verbrecherischen Kollegen, Shevshan.«
    Shevshan verschränkte die Arme vor der Brust. »Nun, Sie wissen ja schon sehr viel. Aber was Sie nicht wissen ist, daß Ihre eigenen Leute, die vielleicht jetzt irgendwo in Gas hiri landen, in ein paar Tagen auch tot sein werden. Und Sie, Barakuda? Ich fand es lustig, daß unsere Leute Sie in Bu’ndai entführt und an die Korsaren verkauft haben. Das sind doch Korallkorsaren bei Ihnen, ja?
    Leider ist uns einer Ihrer Begleiter damals entkommen; der zweite war für Experimente bestens geeignet. Aber wie kommen Sie hierher? Und wie ist es Ihnen gelungen, die Korsaren an Land zu bringen?«
    Dante mußte Zeit gewinnen; Shevshan kam ihm entge gen. Vielleicht mußte auch er Zeit schinden. Wozu? Gleichgültig; was zählte war die Uhr, und sie zeigte 9:72 – noch eine Stunde und 28 Minuten bis 11:00.
    »Warum haben Sie mich eigentlich entführt? Ich wußte bisher nicht, daß Sie es waren.«
    »Um sicherzugehen, daß Sie kein alangra bekommen. Und um die Aufmerksamkeit Ihrer Freunde in Cadhras abzulenken.«
    Barakuda lächelte kalt. »Ich muß Sie enttäuschen, Shevshan. In Cadhras befindet sich reichlich alangra ; außerdem ist dort ein Wissenschaftlerteam mit der Zubereitung des Gegenmittels gegen die Pest beschäftigt. Ihre Pläne sind ge scheitert.«
    Shevshan hob die Brauen. »Das wird Ihnen nicht viel helfen. In wenigen Minuten geht eine Wolke über diese Welt. Sie besteht aus Teilchen, die einen sehr schnellen Krebs er zeugen. Dagegen haben Sie kein Mittel. Und bis Sie es haben, wird niemand mehr da sein, den es interessiert. Au ßer uns. Aber wir sind immun. Und unsere lieben toten Kommunarden? Sie werden, wie die Lehre sagt, nach gewisser Zeit in neuen Leibern wiedergeboren. Das gilt aber nur für die wahren Ungläubigen Transzendentalisten. Nicht für Cadhrassi oder Shil.«
    Barakuda starrte die Gruppe an, blickte von einem zum anderen. »Sie haben also den dritten Aspekt des mutierten alangra gefunden?«
    Einen Moment glaubte er, so etwas wie Unsicherheit zu sehen.
    »Sie wissen davon?«
    »Natürlich.«
    Shevshan kniff die Augen zusammen. »Woher?«
    »Die Heiler der Shil wissen alles, was man über alangra wissen kann.«
    Shevshan wandte sich ab; die AVs drängten sich näher zusammen und flüsterten. Barakuda holte tief Luft. Er glaubte nicht, daß man auf seinen Bluff hereinfallen würde, aber immerhin gewann er wieder Sekunden.
    Als Shevshan sich an ihn wandte, waren zwölf Minuten vergangen. »Ich glaube Ihnen nicht.«
    »Aha.«
    »Das hieße nämlich, daß die Heiler auch die Gegenmittel kennen.«
    Barakuda zuckte mit den Achseln. Aus seiner Hemdta sche holte er eine auf Vorrat gedrehte Zigarette und zündete sie umständlich an, ohne die Pistole loszulassen. »Wie Sie mei nen«, sagte er schließlich. »Aber wozu das alles? Wozu wollen Sie den Planeten entvölkern?«
    Der Sprecher der AVs lächelte eisig. »Es erschien uns sinnlos, diese hübsche Welt weiter mit Shil und Cadhrassi und dem Protektorat zu teilen. Und anders als die Närrinnen von Pasdan können wir dafür sorgen, daß niemand uns stört.«
    »Wie wollen Sie das erreichen? Haben Sie die Flotte vergessen?«
    Shevshans Lächeln wurde dämonisch. »Die Hochkontrolleure und Forscher von Gashiri haben die Flotte nicht vergessen. Wir vergessen überhaupt nichts, Barakuda. Glauben Sie, die Flotte des Commonwealth wird einen total verseuchten Planeten besetzen? Man wird Shilgat sperren, ja,
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