Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)
Autoren: Elisabeth Naughton
Vom Netzwerk:
wenn er doch die Chance hatte, es ein für alle Mal zu beenden?
    Ehe er es sich anders überlegen konnte, ließ er seine Waffe fallen, stellte sich gerade hin und sah die drei Dämonen an, die ihn umringten. Sie wirkten genauso benommen und blutig vom Kampf, wie Zander sich fühlte, waren indes noch lange nicht fertig. Jeder von ihnen verfügte über die Kraft von zehn Männern, und sie strahlten eine Bösartigkeit aus, die keinerlei Zweifel daran zuließ, dass sie ihn töten würden.
    Ja, genau wie er es wollte.
    Zander breitete die Arme aus und schloss die Augen. Schweiß lief ihm über die Stirn, vermischte sich mit dem Blut und anderem auf seinem Gesicht, über das er lieber nicht nachdenken wollte. Stattdessen klärte er seinen Geist und dachte an … nichts. Köstliche Leere war alles, was er sich noch wünschte.
    »Du verfluchter Scheißkerl!«
    Jemand rammte in ihn hinein und warf ihn um, wobei er mit dem Kopf gegen Fels schlug. Als er jedoch seine Augen öffnete, erkannte er, dass nicht etwa ein Dämon auf ihm lag, sondern Titus.
    Die Augen des Argonauten sprühten Funken. Hinter ihm knurrten die Dämonen.
    »Du Arsch, runter von mir!«, schimpfte Zander und wehrte sich gegen ihn, während ein vertrauter, unkontrollierbarer Drang in ihm wütete. Was hatte Titus denn vor?
    »Dich retten, du Hurensohn.«
    Bevor Zander begriff, dass Titus wieder einmal seine Gedanken gelesen hatte, legte der Argonaut seine Unterarme zwischen ihnen beiden zusammen. Nun drückten Titus’ Ellbogen in Zanders Rippen, doch was machte das schon? Wichtig war einzig, dass Titus seinen Plan durchkreuzte.
    »Nein!«
    Titus hatte die Hände zusammengelegt, und jene Zeichnungen, die von seinen Unterarmen bis hinunter zu den Fingern verliefen, begannen zu leuchten. Ein Blitz zuckte, als sich das Portal öffnete. Dann fühlte Zander nur noch Luft, als sie beide durch den Raum gewirbelt wurden.
    Er landete rücklings auf hartem, kaltem Stein und wusste auch ohne hinzusehen, dass sie im Torhaus waren, dem Eingang von Argolea. Seine unsanfte Landung allerdings bescherte ihm keine Sterne vor den Augen; die verdankte er dem mächtigen rechten Haken, den er kassierte.
    »Du gottverdammter Hurensohn!« Titus schlug ihn abermals, fest genug, dass es ihm vorkam, als klapperte seine Schädeldecke.
    »Titus! Das reicht!«
    Titus wurde mit einem Knurren von ihm weggerissen. Wie aus der Ferne nahm Zander Stimmen wahr, Therons und Demetrius’, sowie noch weitere Flüche, meistenteils von Titus. Dann lachte Gryphon ihm ins Ohr. »Gut gemacht, Z. Was hast du getan, das ihn derart in Rage bringt?«
    Ach, egal! War es nicht wieder typisch, dass ausgerechnet jetzt alle Argonauten im Torhaus versammelt waren?
    Starke Arme hakten ihn unter, und ein schneidender Schmerz jagte durch seinen linken Arm, als Gryphon ihn aufsetzte, doch Zander schüttelte ihn einfach ab. Als er die Lider hob und sich in der großen Halle mit dem hohen Deckengewölbe umschaute, sah er Demetrius, der Titus mit eisernem Griff zurückhielt, und Theron, der auf den aufgebrachten Argonauten einredete.
    Das Portal glühte und schloss sich hinter ihnen. Titus blickte an Therons massigen Schultern vorbei zu Zander und versuchte, sich Demetrius zu entwinden.
    Zander wies Gryphons Hilfe ab und stand auf. Wut brodelte in ihm, zerrte an seiner Selbstbeherrschung. Zum Hades mit allem. Zum Hades mit Titus, mit diesem verdammten Krieg und seinem unendlichen Leben. Zum Hades mit all den Argonauten und ihren ewigen Einmischungen.
    »Wegen deiner beknackten Todessehnsucht wäre ich um ein Haar aufgefressen worden!«, brüllte Titus.
    »Sei nicht so eine Memme«, konterte Zander, der das Gefühl hatte, seine Schulter wäre gebrochen; ein oder zwei Rippen ebenfalls; und er hatte recht viel Blut verloren, aber leider spürte er gleichzeitig, dass sein Körper bereits zu heilen begann. »Du kannst deinen erbärmlichen Hals doch jederzeit mit diesem Lichterspektakel retten, das du eben veranstaltet hast.«
    »Genug!« Zorn loderte in Titus’ Augen auf, dann riss er sich von Demetrius los. »Dafür fordere ich deinen Kopf, du kranker Vollidiot.«
    Zanders Adrenalin pulsierte in freudiger Erwartung eines neuerlichen Kampfes. Und die Wut, die er so sorgsam einzudämmen bemüht war, kochte über. Er streckte beide Arme zur Seite. »Nur zu, Arschloch.«
    Titus bewegte sich blitzschnell und war fast auf Zander, ehe Theron ihn von hinten packen konnte. »Ich sagte, es reicht!«
    Der Anführer der Argonauten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher