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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt
Autoren: Kim Harrison
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Türglocke durch die Wohnung schal te.

    »Ich mach auf!«, schrie Ivy. Kisten und ich traten auseinander, bevor ihre Schritte den Gang erreichten. Das Licht im Flur ging an und ich hörte den Anfang einer leisen Unterhaltung.
    Die Pilze mussten geschnitten werden, und Kisten gesel te sich zu mir, als ich mir die Hände wusch. Wir rempelten im Kampf um einen Platz an der Spüle gegeneinander und rammten uns mit den Hüften zur Seite, was meine Laune hob.
    »Schneid sie schief«, ermahnte er mich, als ich nach dem Schneidebrett griff. Er versenkte seine Hände in der Mehltüte, schlug sie anschließend einmal über der Spüle gegeneinander und ging dann zur Kücheninsel und dem Teigbatzen, den er zum Ruhen unter ein Leinentuch gelegt hatte.
    »Das macht einen Unterschied?« Immer noch melancholisch schob ich meine Sachen auf die andere Seite der Arbeitsfläche, damit ich ihn beobachten konnte.
    »David?«, rief ich und aß die erste Scheibe Pilz.
    Wahrscheinlich war er es, wenn man in Betracht zog, dass ich ihn gebeten hatte, vorbeizukommen. s Kisten gab ein leises Geräusch von sich, und ich lächelte. Er sah gut aus. Mehl klebte in einem häuslich aussehenden Fleck an seinem Hemd, und er hatte die Ärmel hochgeschoben und stel te damit seine gebräunten Arme zur Schau.
    Als ich bemerkte, wie er gleichzeitig sanft den Teig knetete und mich beobachtete, wurde mir klar, dass der Nervenkitzel zurück war - die köstliche Gefahr von Was-wäre-wenn. Er hatte Ivy gesagt, dass er mich nicht verlassen würde; ich stand auf einem gefährlichen Posten. Mal wieder.
    Gott rette mich, dachte ich angewidert. Könnte ich noch dämlicher sein? Mein Leben war derangiert. Wie konnte ich hier stehen und Pilze schneiden, als wäre al es normal? Aber wenn man es mit letzter Woche verglich, war das viel eicht normal. Ich hob den Kopf, als David vor Ivy in den Raum trat.
    Sein untersetzter Körper wirkte vor ihrer schlanken Grazie vierschrötig.
    »Hi, David«, sagte ich und bemühte mich, mich auf ihn zu konzentrieren. »Heute ist Vol mond.«
    Er nickte, sagte aber nichts, sondern schaute Kisten zu, wie der sorgfältig den Teig zu einem Kreis formte. »Ich kann nicht bleiben«, sagte er, weil er verstand, dass wir das Mittagessen vorbereiteten. »Ich habe ein paar Termine, aber du hast gesagt, es wäre dringend?« Er lächelte Kisten an. »Hi, Kisten. Wie geht's dem Boot?«
    »Schwimmt noch«, antwortete er und hob die Augenbrauen, als er Davids teuren Anzug musterte. Er arbeitete, und er sah auch so aus, trotz der heftigen Bartstoppeln, die der Vol mond noch schlimmer machte.
    »Es wird nicht lange dauern«, erklärte ich und schnitt den letzten Pilz. »Ich habe da etwas, wovon ich denke, dass du es dir mal anschauen sol test. Wir haben es in den Ferien aufgesammelt, und ich würde gerne deine Meinung dazu hören.«
    Seine Augen wurden fragend, aber er knöpfte seinen langen Ledermantel auf. »Jetzt?«
    »Vol mond«, sagte ich kryptisch, ließ die geschnittenen Pilze in meinen kleinsten Zauberkessel fal en und unterdrückte dabei die leichte Sorge, dass ich gerade Regel Nummer zwei brach: Niemals Essen und Zauber mischen.
    Aber er hatte genau die richtige Größe, um die Beläge zu lagern. Ivy ging lautlos zum Kühlschrank und holte den Käse und den Schinken, der noch vom Frühstück übrig war. Ich versuchte ihren Blick einzufangen, um ihr zu sagen, dass al es in Ordnung war, aber sie weigerte sich, mich anzusehen.
    Wütend knal te ich mein Messer auf den Tisch, achtete aber darauf, meine Finger aus der Gefahrenzone zu nehmen.
    Dämlicher kleiner Vamp hat Angst vor ihren eigenen Gefühlen.
    Kisten seufzte, während seine Augen auf das Teigrund gerichtet waren, das er professionel in die Luft geworfen hatte. »Irgendwann bringe ich euch zwei Ladys zusammen.«
    »Ich hab's nicht so mit flotten Dreiern«, sagte ich abfäl ig.
    David zuckte zusammen, aber Kistens Augen wurden nachdenklich und sinnlich, während er den Teig wieder auffing. »Davon habe ich nicht gesprochen, aber okay.«
    Ivys Wangen waren rot, und David erstarrte, als er die plötzliche Spannung im Raum wahrnahm.
    »Ahm«, meinte der Werwolf, der seinen Mantel noch halb anhatte. »Viel eicht ist das gerade kein guter Moment.«
    Ich zwang mich zu einem Lächeln. »Nein«, sagte ich. »Das ist nur der tägliche Wahnsinn. Wir sind es gewöhnt.«
    David zog seinen Mantel ganz aus und runzelte die Stirn.

    »Ich aber nicht«, murmelte er.
    Ich ging zur Spüle und lehnte mich zum
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