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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt
Autoren: Kim Harrison
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sie verletze, viel eicht sogar töte.«

    »Das ist eine Ausrede«, bedrängte er sie. »Die Wahrheit ist, dass du Angst hast.«
    Ich stand zitternd im Flur und fühlte, wie die Spannung in dem für mich unsichtbaren Raum anstieg. Aber Kisten Stimme war sanft, nachdem er sie dazu gebracht hatte, ihre Gefühle zu offenbaren. »Du sol test ihr das sagen«, fuhr er leise fort.
    Ivy schniefte, halb trauernd, halb in bitterer Belustigung
    »Habe ich gerade. Sie steht im Flur.«
    »Scheiße.« Kistens Stimme klang panisch. »Rachel?«
    Ich straffte die Schultern, hob das Kinn und ging weiter die Küche. Ich hörte, wie Kisten vor der Tür im Flur stehen blieb, und verspannte mich. Sein schlanker Körper mit den breiten Schultern in meinem Lieblingshemd aus roter Seide fül te den Türrahmen. Er trug Stiefel, und sie sahen gut al wie sie so unter seiner Jeans hervorlugten. Sein Armband hing schwer an meinem Arm, und ich schüttelte es, während ich mich fragte, ob ich es wohl abnehmen sol te.
    »Rachel, ich wusste nicht, dass du da bist«, erklärte er mit besorgtem Gesicht. »Es tut mir leid. Du bist kein Spielzeug, bei dem ich Ivy fragen muss, ob ich es benutzen darf.«
    Ich wandte ihm den Rücken zu, während ich mit steifen Bewegungen anfing, die Stofftasche auszuräumen. Ich stel te den Käse, die Pilze und die Ananas auf die Arbeitsfläche und ging zur Vorratskammer, um meine Einkaufstasche an den Nagel zu hängen, den ich gestern eingeschlagen hatte.
    Bilder rasten durch meinen Kopf: von Ivys gemütlichem Zimmer, von Kistens Gesicht, seinem Körper, der Art und Weise, wie er sich unter meinen Fingern anfühlte, was für Gefühle er in mir auslöste. Mit steifen Schritten ging ich zum Herd und hob den Deckel von der Sauce.
    Dampf stieg auf und hob eine meiner Strähnen, während rnir der Geruch von Tomate in die Nase drang. Ich rührte um, ohne zu sehen, was ich tat, während Kisten hinter mich trat.
    »Rachel?« Ich atmete aus und hielt die Luft an. Ich war so verwirrt.
    Sanft - fast unfühlbar - legte Kisten eine Hand auf meine Schulter. Die Anspannung verließ meinen Körper. Er fühlte es und lehnte sich nach vorne, bis sein Körper meinen gesamten Rücken berührte. Seine Arme glitten um mich, hielten mich gefangen, und ich hörte auf, im Topf zu rühren.
    »Sie wusste es in dem Moment, als ich zur Tür hereingekommen war«, sagte ich.
    »Wahrscheinlich«, flüsterte er mir ins Ohr.
    Ich fragte mich, wo Ivy war - ob sie im Wohnzimmer geblieben war oder ganz aus der Kirche geflohen, beschämt, dass sie Bedürfnisse und Ängste hatte wie jeder andere auch.
    Kisten nahm mir den Löffel ab und legte ihn neben den Herd, bevor er mich umdrehte. Ich sah ihm in die Augen und war nicht überrascht, zu entdecken, dass sie besorgt waren.
    Das Licht der Deckenlampe glitzerte auf seinen frischen Bartstoppeln, und ich berührte sie, einfach, weil ich es konnte. Seine Arme lagen um meine Tail e, und er zog mich näher. »Was sie dir nicht ins Gesicht sagen kann, sagt sie, wenn sie weiß, dass du zuhörst«, erklärte er. »Das ist eine schlechte Angewohnheit, die sie in der Therapie aufgeschnappt hat.«
    Das hatte ich mir schon gedacht und nickte nur.
    »Das ist ein solches Schlamassel«, sagte ich und schaute elend über seine Schulter in den dunklen Flur. »Ich hätte niemals. .«
    Meine Worte wurden abgeschnitten, als Kisten mich noch näher an sich zog. Mit meinen Armen um seine Hüfte und meinem Gesicht an seiner Brust atmete ich tief den Geruch von Leder und Seide ein und entspannte mich in seiner Wärme. »Doch«, flüsterte er. »Hättest du.« Er schob mich zurück, bis ich ihm wieder in die Augen sehen konnte. »Ich werde nicht drängen«, sagte er ernst. »Wenn es passiert, passiert es. Mir gefäl t es so, wie die Dinge sind.« Sein Gesichtsausdruck wurde listig. »Mir würde es noch besser gefal en, sol ten sich die Dinge ändern, aber wenn Veränderungen zu schnel kommen, zerbrechen sogar die Starken.«
    Mit meinem Blick auf dem Türrahmen hielt ich ihn fest und wol te auch nicht loslassen. Ich konnte Ivy im Wohnzimmer hören. Wahrscheinlich dachte sie darüber nach, wie sie einen eleganten Auftritt hinlegen konnte.
    Die Wärme seines Körpers war beruhigend, und ich hielt den Atem an, als ich darüber nachdachte, wie es sich anfühlen würde, seine Zähne in meinem Hals zu fühlen. Ich wusste genau, wie gut es sein würde. Nur, wie würde ich damit umgehen?
    Kisten hob den Kopf, einen Moment bevor das Läuten der
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