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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd
Autoren: Kim Harrison
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anstarrte. »Ivy sieht das viel eicht anders.«
    Plötzlich besorgt entzog ich mich seinem Griff. Ivy stand auf und ging mit schnel en, langen Schritten die Verandastufen hinauf und verschwand in der Kirche. Die Gartentür schloss sich so hart, dass der Kranz darüber herunterfiel.
    Erica bemerkte nichts und sprang herum, um eine Bank näher an das Feuer zu schieben. Die Gespräche um uns herum klangen jetzt erwartungsvol . Keasley und Ceri drifteten herüber, als Takata endlich seine Gitarre hervorholte, die er zwar mitgebracht, bis jetzt aber vöHig ignoriert hatte. Er setzte sich, und seine langen Finger bewegten sich langsam in der Kälte, als er sein Instrument stimmte. Es war schön. Wirklich schön. Das Einzige, was fehlte, waren Jenks' altkluge Kommentare und ein Rieseln von Pixie-staub.
    Ich seufzte, und Kistens Lippen berührten mein Ohr. »Du wirst ihn zurückkriegen«, hauchte er.
    Ich war überrascht, dass er wusste, woran ich gerade dachte, und sagte: »Bist du sicher?«
    Ich fühlte ihn nicken. »Im nächsten Frühling, wenn er wieder rauskann, kommt er zurück. Er hält zu viel von dir, um nicht zuzuhören, sobald sein Stolz ein wenig abgekühlt ist.
    Aber ich weiß al es über große Egos, Rachel. Du wirst kriechen müssen.«
    »Das kann ich«, sagte ich leise.
    »Er glaubt, es ist sein Fehler«, fuhr Kisten fort.
    »Ich werde ihn vom Gegenteil überzeugen.«
    Ich konnte seinen Atem an meinem Ohr spüren. »Das ist mein Mädchen.«
    Ich lächelte bei der aufregenden Folge von Gefühlen, die er in mir auslöste. Mein Blick wanderte zu Ivys Schatten in der Küche und dann zurück zu der Stehgreifmusik. Einer erledigt. Zwei übrig. Und die würden wahrscheinlich die schwersten sein. Es war ja nicht so, als könnte ich Ceri oder Keasley fragen. Auf dem Formular hatte es eine Zeile für die Sozialversicherungsnummer gegeben. Ceri hatte keine, und ich wusste, ohne überhaupt zu fragen, dass Keasley seine nicht preisgeben wol en würde. Ich hatte anhand des Mangels an Regierungsschecks die Vermutung, dass er sich totstel te.
    »Entschuldigst du mich kurz?«, murmelte ich, als Ivys Schatten unsichtbar wurde. Das heiße Wasser, das sie in die Spüle laufen ließ, beschlug das Fenster. Kistens Griff löste sich. Takatas blaue Augen trafen meine, bevor ich mich wegdrehte. In ihnen spiegelten sich fremdartige Gefühle.
    Ich stoppte kurz, um den Zedernkranz wieder an seinen Platz zu hängen, bevor ich reinging. Die Wärme der Kirche traf mich, und ich nahm meine Mütze ab und warf sie in Richtung des schwarzen Ofens. Als ich die Küche betrat, lehnte Ivy an der Arbeitsfläche. Ihr Kopf war gesenkt, und ihre Hände umklammerten ihre El bogen.
    »Hi«, sagte ich und zögerte auf der Schwel e.
    »Lass mich den Vertrag sehen«, sagte sie schroff, hob den Kopf und streckte die Hand aus.
    Meine Lippen öffneten sich. »Woher. .«, stammelte ich.
    Ein leises, bitteres Lächeln huschte über ihr Gesicht und war wieder verschwunden. »Schal trägt gut über Feuer.«
    Verlegen zog ich ihn aus meiner Tasche und fühlte, dass er gleichzeitig warm von meinem Körper war und kalt von der Nacht. Sie nahm ihn und runzelte die Stirn. Dann drehte sie mir den Rücken zu und faltete das Papier auf. Ich zappelte herum. »Äh, ich brauche drei Zeugen«, sagte ich. »Ich hätte gern, dass du einer davon bist.«
    »Warum?«
    Sie drehte sich nicht um, und ihre Schultern waren angespannt. »David hat kein Rudel«, sagte ich. »Es ist schwerer, ihn zu feuern, wenn er eines hat. Er behält seinen Job und arbeitet weiter solo, und ich kann meine Versicherung über ihn beziehen. Nur zweihundert im Monat, Ivy. Er wil nicht mehr als das, sonst würde er nach einer Werwölfin suchen.«
    »Ich weiß. Meine Frage ist, warum wil st du meine Unterschrift?« Mit dem Blatt in der Hand drehte sie sich um, und ihr ausdrucksloses Gesicht weckte ein unbehagliches Gefühl in mir. »Warum ist es wichtig für dich, dass ich es unterschreibe?« *
    Ich öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Meine Gedanken wanderten zu dem, was Newt gesagt hatte.
    Zuhause war nicht stark genug gewesen, um mich zurückzuziehen, aber Ivy schon. »Weil du mein Partner bist«, sagte ich, und mir wurde warm. »Weil das, was ich tue, sich auch auf dich auswirkt.«
    Ivy zog schweigend einen Stift aus ihrem Stiftbehälter und öffnete ihn. Plötzlich fühlte ich mich unwohl, weil mir klar wurde, dass David durch dieses Blatt Papier etwas bekam, was Ivy sich wünschte: eine
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