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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd
Autoren: Kim Harrison
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sie schon geöffnet - keiner von uns war gut im Warten. Ivy hatte nur dagesessen und mit verkrampftem Kiefer und kaum hörbarem Atem ihre Bite-me-Betty-Fuppe' angestarrt. Ich war nicht viel besser gewesen und hatte fast geheult, als ich die zwei Handys in ihren Styroporbehältern fand. Eines war für mich, das andere - viel kleinere - für Jenks. Nach der Quittung, die immer noch in der Kiste lag, hatte er sie letzten Monat aktiviert und sogar sich selbst auf die Schnel wahltaste eingespeichert.
    Ich riss die Tür auf und hielt sie für David offen, während ich die Zähne zusammenbiss. Ich würde ihn dazu bringen, zurückzukommen. Und wenn ich einen Piloten engagieren musste, um meine Entschuldigung in den Himmel zu schreiben . . ich würde ihn dazu bringen, zurückzukommen.
    »David«, sagte ich, als er an mir vorbeiging. »Wenn ich dir etwas mitgebe, würdest du es Jenks bringen?«

    Er warf mir von der Stufe unter mir aus einen verhaltenen Blick zu. »Viel eicht«, sagte er wachsam.
    Ich zog eine Grimasse. »Es sind nur ein paar Samen. Ich konnte in meinem >Die Sprache der Blumen<-Buch nichts finden, was sagt, >Es tut mir leid, ich bin ein Esel<, also habe ich mich an Vergissmeinnicht gehalten.«
    »Okay«, sagte er locker. »Das kann ich machen.«
    »Danke.« Es war nur ein Flüstern, aber ich war mir sicher, dass er mich trotz der Wil kommensrufe gehört hatte.
    Ich nahm David den angewärmten Wein ab und stel te ihn in die Nähe des Feuers. Howard wirkte zufrieden, er war in ein Gespräch mit Keasley und Ceri vertieft, warf aber immer wieder unsichere Blicke zu Takata, der im sichereren Schatten der Eiche herumschlich. »Komm rüber«, sagte ich zu David, als Kisten versuchte, seine Aufmerksamkeit zu erregen. Ivys Schwester stand plappernd neben ihm, und er sah erschöpft aus. »Ich möchte dir Takata vorstel en.«
    Die Mitternachtsluft war frisch und fast schmerzhaft trocken. Ich grinste, als ich sah, wie Ivy versuchte, Ceri beizubringen, wie man ein S'more machte. Die verwirrte Elfe konnte einfach nicht verstehen, was daran gut schmecken sol te, wenn man Schokolade zwischen zwei Scheiben zuckerhaltiges Weizenprodukt und gesponnenes Zuckerwerk legte. Ihre Worte, nicht meine. Ich fand, dass geschmolzene Schokolade und Marshmel ow zwischen Keksscheiben ganz fantastisch schmeckte und war mir sicher, dass sie ihre Meinung ändern würde, wenn sie es erst einmal probiert hatte.

    Ich fühlte, wie Kistens Blick über die nachlassenden Flammen hinweg auf mir ruhte, und unterdrückte ein Schaudern. Das flackernde Licht spielte auf seinem Gesicht, das nach seinem Krankenhausaufenthalt dünner, aber nicht unattraktiver war. Meine Erinnerungen an Nick waren unter der Aufmerksamkeit des lebenden Vampirs zu einem leichten Schmerz dahingeschwunden. Kist war hier, und Nick war es nicht. In Wahrheit war Nick schon seit Monaten nicht wirklich hier gewesen. Er hatte nicht angerufen oder eine Sonnwendkarte geschickt, und er hatte mir absichtlich keine Möglichkeit gegeben, mich bei ihm zu melden. Es war Zeit, weiterzuziehen.
    Takata rutschte vorsorglich auf dem Picknicktisch zur Seite, fal s wir uns setzen wol ten. Das Konzert früher am Abend war ohne Probleme über die Bühne gegangen, und Ivy und ich hatten es einfach vom Backstage-Bereich aus genossen, da Lee nicht mehr da war. Takata hatte »Red Ribbons«
    unserer Firma gewidmet, und das halbe Publikum hatte die Feuerzeuge geschwenkt, in Erinnerung an jemanden, den sie immer noch für tot hielten.
    Ich hatte eigentlich nur gescherzt, als ich ihn zu meinem Sonnwendfeuer eingeladen hatte, war aber froh, dass er gekommen war. Er schien es zu genießen, dass niemand um ihn herumscharwenzelte, während er zufrieden im Hintergrund saß. Ich kannte den abwesenden Gesichtsausdruck, den er zur Schau trug, von Ivy, wenn sie einen Auftrag plante, und fragte mich, ob sein nächstes Album wohl einen Song über Funken zwischen den frostüberzogenen Ästen einer Eiche enthalten würde.
    »Takata«, sagte ich, als wir vor ihm standen, und er tauchte wieder auf. »Ich möchte Ihnen David Hue vorstel en. Er ist der Versicherungsvertreter, der mir geholfen hat, an Saladan ranzukommen.«
    »David«, sagte Takata und zog seinen Handschuh aus, bevor er seine lange, dünne Hand ausstreckte. »Schön, Sie kennenzulernen. Es sieht so aus, als wären Sie unverletzt aus Rachels letztem Auftrag rausgekommen.«
    David lächelte warm, ohne seine Zähne zu zeigen. »So ziemlich«, sagte er, als er
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