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Ballnacht mit dem griechischen Milliardaer

Ballnacht mit dem griechischen Milliardaer

Titel: Ballnacht mit dem griechischen Milliardaer
Autoren: Marian Mitchell
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direkt neben dieser kleinen Werft. Das Ehepaar, das sie führte, war sehr nett – die beiden waren ganz begeistert von dir und boten mir an, auf dich aufzupassen, als Jimmy – das war einer der beiden Männer, mit denen ich unterwegs war – vorschlug, einen Ausflug in die Türkei zu machen. Wir wollten höchstens zwei Tage bleiben und dann wiederkommen. Ich dachte, es ist besser, wenn du nicht dabei bist, dass es nichts für dich wäre. Deshalb ließ ich dich bei den beiden Griechen zurück.“ Georgia schluckte. „Und wie recht ich hatte.“
    „Was ist passiert?“, fragte Helena beklommen.
    „Jimmy schmuggelte Drogen. Deshalb wollte er in die Türkei. Der andere war eingeweiht, aber ich wusste davon nichts. Trotzdem wurde ich mit den beiden verhaftet, und sie beschuldigten mich, um ihre eigene Haut zu retten. Fast drei Jahre saß ich im Gefängnis, bis ich wieder freikam. Ich war krank vor Sorge um dich. Aber dann erfuhr ich, dass du bei dem griechischen Ehepaar lebst und dass es dir gut geht.“ Sie seufzte. „Ich war am absoluten Tiefpunkt meines Lebens. Es war unvorstellbar schrecklich in diesem Gefängnis, und ich dachte, ich würde da nie wieder rauskommen. Als der Anwalt mir erklärte, dass das griechische Ehepaar dich gerne adoptieren wollte, willigte ich ein.“
    Die Neuigkeit erstaunte Helena. Dann mussten Kostas und Olympia gewusst haben, dass ihre Mutter im Gefängnis saß. Aber sie hatten ihr nie etwas davon erzählt, wahrscheinlich, um sie zu schonen. Und offenbar war auch der Wunsch zu einer Adoption von den beiden ausgegangen und nicht von ihrer Mutter, so wie sie es ihr erzählt hatten. Das spielte jedoch keine Rolle mehr. Es war so passiert und ließ sich nicht mehr ändern.
    „Aber wenn ich dir so wichtig war, wieso hast du dich dann nie gemeldet?“, wollte sie wissen.
    Georgia sah sie an. „Weil ich dachte, ich hätte jedes Recht auf dich verloren. Nach meinem Gefängnisaufenthalt musste ich ganz neu anfangen. Ich hätte dir nichts bieten können.“ Sie zögerte. „Einmal fuhr ich nach Piräus, weil ich es nicht aushielt. Da musst du so ungefähr sechs gewesen sein. Ich beobachtete dich von Weitem, sah dich mit deinen Adoptiveltern. Sie waren so liebevoll, und du wirktest so glücklich. Ich wollte dir das alles nicht nehmen, weil ich damals nicht wusste, wie es mit mir weitergehen würde. Und dann später, als ich Andrew kennenlernte und die Jungs geboren wurden, da dachte ich, es wäre zu spät. Ich schämte mich so, Helen. Ich hatte so furchtbar versagt. Das habe ich mir selbst nie verziehen. Und deshalb traute ich mich nicht, wieder Kontakt zu dir aufzunehmen. Aber ich gab die Hoffnung nie auf, dass du vielleicht eines Tages kommen würdest. Und nun bist du da!“
    Helen lächelte schwach und ließ es zu, dass ihre Mutter sich neben sie auf das Sofa setzte. „Aber jetzt erzähl mir von dir“, sagte Georgia. „Ich bin so unendlich neugierig. Wie ist es dir ergangen?“
    In groben Zügen berichtete Helen von ihrer Jugend, von Olympias frühem Tod und von Kostas Krankheit und seinem Sterben. Georgia schien erschrocken.
    „Das tut mir leid“, sagte sie.
    „Das muss es nicht“, erwiderte Helen schnell. „Ich hatte es gut bei den beiden und war glücklich mit meinem Leben.“ Gerne hätte sie hinzugefügt, dass sie es immer noch war, doch sie musste wieder an Nikos denken und schwieg.
    „Und gibt es jetzt jemanden in deinem Leben?“, fragte Georgia vorsichtig, so als spüre sie, was in Helena vorging.
    „Es gab jemanden“, gestand Helena traurig, ging jedoch nicht weiter darauf ein, weil das Thema einfach zu schmerzhaft war. Plötzlich unsicher blickte sie ihre Mutter an. „Es ist schön, dass du Zeit für mich hattest und mir alles erklärt hast“, sagte sie. „Aber vielleicht sollte ich jetzt wieder gehen …“
    „Schon?“, fragte Georgia erschrocken. „Ich dachte, du bleibst noch.“ Hoffnungsvoll sah sie Helena an. „Wenigstens heute Nacht?“
    Helena lächelte schwach. „Gerne, wenn ich darf.“
    Sie wollte bleiben – deswegen war sie ja gekommen. Es gab noch so vieles, das sie erfragen und herausfinden wollte, und ihrer Mutter schien es ähnlich zu gehen. Doch mit einem Mal war sie schrecklich müde, spürte erst jetzt, wie sehr die Reise und die heutigen Ereignisse an ihren Kräften gezehrt hatten. Vielleicht war das doch alles ein bisschen zu viel gewesen.
    „Soll ich dir zeigen, wo du schlafen kannst?“, fragte Georgia. „Bestimmt brauchst du etwas
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