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Ballnacht mit dem griechischen Milliardaer

Ballnacht mit dem griechischen Milliardaer

Titel: Ballnacht mit dem griechischen Milliardaer
Autoren: Marian Mitchell
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wirklich vor ihr stand.
    „Ich habe mir so gewünscht, dass du eines Tages kommst“, sagte sie mit heiserer Stimme. Helena schluckte, weil ihre Kehle plötzlich eng wurde. Und als Georgia Whitman die Arme öffnete, machte sie instinktiv einen Schritt auf sie zu und ließ sich von ihr fest umarmen. Als sie sich schließlich voneinander lösten, standen auch ihr Tränen in den Augen.
    Georgia Whitman lächelte, und es lag so viel reine Freude in ihrem Blick, dass Helena ihr Lächeln erwidern musste. „Komm mit rein“, sagte sie dann. „Ich muss dir so viel sagen.“ Dann wandte sie sich zu ihrer Familie um. „Andrew, sieh doch, es ist Helen! Sie ist gekommen!“
    Etwas später saß Helena im Wohnzimmer des Hauses ihrer leiblichen Mutter gegenüber. Georgias Mann Andrew und die beiden Kinder, Sean und Rob, hatten sie überrascht, aber freundlich begrüßt, sich dann jedoch relativ schnell zurückgezogen, weil sie spürten, dass die beiden Frauen erst einmal allein sein mussten.
    „Möchtest du etwas essen?“, fragte Georgia und verschränkte ihre Hände, die leicht zitterten. Helena lehnte dankend ab, aber sie akzeptierte ein Glas Wasser. „Du sprichst sehr gut Englisch“, fuhr ihre Mutter fort.
    Helena lächelte traurig. „Kostas – mein Adoptivvater – hat darauf bestanden, dass ich es lerne.“ Weil dort ihre Wurzeln lägen, hatte er damals gesagt. Aber vielleicht war das ja nicht der einzige Grund gewesen? Sie hatte nie mit ihm über ihren Wunsch gesprochen, nach ihrer richtigen Mutter zu suchen, um ihn nicht zu verletzen, doch vielleicht hatte er geahnt, dass der Zeitpunkt kommen würde, und sie vorbereiten wollen.
    „Ich bin ihm sehr dankbar“, sagte Georgia und schluckte.
    Erneut entstand ein Schweigen, und Helena drehte nervös ihr Glas in der Hand. Nach dem ersten Überschwang waren die Unsicherheit und die Verlegenheit zurückgekehrt, denn auch wenn die Ähnlichkeit zwischen ihnen nicht zu leugnen war, kannten sie sich nicht. Die vielen Jahre der Trennung hatten sie zu Fremden gemacht.
    Irgendwann räusperte Georgia sich. „Wie hast du mich gefunden?“
    Helena spürte einen schmerzhaften Stich in ihrem Herzen. „Ein Freund hat mir dabei geholfen“, sagte sie ausweichend und drängte verzweifelt das Bild von Nikos beiseite, das sofort in ihr aufzusteigen drohte. Ihm verdankte sie es, dass sie jetzt hier saß. Auch wenn sie damals, als sie dem Handel zustimmte, der das alles ins Rollen gebracht hatte, nicht ahnen konnte, dass der Preis, den sie dafür zahlen musste, so hoch sein würde.
    Erneut schwiegen sie einen Moment. „Ich denke, ich weiß, warum du gekommen bist“, sagte Georgia dann. „Du willst wissen, warum ich dich damals zur Adoption freigegeben habe.“
    Helena nickte, froh darüber, dass sie es nicht selbst aussprechen musste. „Aber ich will es wirklich nur wissen“, bestätigte sie. „Ich war glücklich bei meinen Adoptiveltern. An dich kann ich mich, ehrlich gesagt, gar nicht mehr erinnern. Es ist nur … seit ich weiß, dass ich adoptiert wurde, frage ich mich immer …“ Sie beendete ihren Satz nicht, doch ihre Mutter schien es zu verstehen.
    „Wieso ich dich einfach bei Fremden zurückgelassen habe, die ich nicht mal wirklich kannte?“ Georgia seufzte. „Ach, Helen, ich war damals noch so jung. Das ist das Einzige, was ich zu meinen Gunsten vorbringen kann. Als ich deinen Vater kennenlernte …“
    Helena schluckte unwillkürlich. „Wer war er?“, fragte sie, zerrissen zwischen Neugier und Angst vor dem, was sie über ihn erfahren würde.
    „Sein Name war Archie“, sagte Georgia. „Ich kannte ihn kaum, aber ich war sehr verliebt in ihn. Ich rebellierte damals gegen meine Eltern, lief von zu Hause weg und ging nach London. Dort lernte ich einige ziemlich wilde Leute kennen, die ich unglaublich cool fand. Archie gehörte dazu. Wir kamen zusammen, doch als er erfuhr, dass ich mit dir schwanger war, verschwand er, und ich hörte niemals wieder etwas von ihm. Ich glaube, die Verantwortung war ihm zu viel.“
    „Und dir war es auch zu viel?“ Helena sah ihre Mutter durchdringend an. Das war es, was sie immer vermutet hatte.
    Doch Georgia schüttelte den Kopf. „Nein, ich liebte dich. Du warst mein kleines Mädchen. Aber ich war leichtsinnig und schrecklich naiv. Und ich habe einen hohen Preis dafür gezahlt.“ Ein verbitterter Zug erschien um ihren Mund. „Ich fuhr damals mit dir und zwei Freunden nach Griechenland. Wir wohnten in Piräus in einer Pension,
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