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Ballnacht mit dem griechischen Milliardaer

Ballnacht mit dem griechischen Milliardaer

Titel: Ballnacht mit dem griechischen Milliardaer
Autoren: Marian Mitchell
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„Bitte.“
    Helena floh weinend ins Schlafzimmer, wo sie sich verzweifelt auf das Bett setzte und ihr Gesicht in den Händen vergrub. Doch sie riss sich zusammen und blickte auf, als kurze Zeit später die Tür aufging und Nikos hereinkam.
    Er ging zu ihr und blickte auf sie hinunter, dann beugte er sich vor und legte etwas auf den Nachtisch. Es war ein Umschlag.
    „Das ist für dich“, sagte er. „Es wird dich über den Verlust hinwegtrösten.“ Sein Gesicht wirkte ausdruckslos, und er schien darauf zu warten, dass sie nach dem Umschlag griff. Aber Helena blieb auf dem Bett sitzen und erwiderte traurig seinen Blick. Nachdem sie sich eine halbe Ewigkeit lang angestarrt hatten, drehte Nikos sich abrupt um und ging zu Tür, wo er sich noch einmal kurz umwandte.
    „Ich werde heute Nacht woanders schlafen, damit du in Ruhe packen kannst“, erklärte er. „Vasili wird morgen früh kommen und dich zum Flughafen fahren oder wo immer du hinwillst. Leb wohl, Helena.“ Er zog die Tür hinter sich zu, und Helena hörte, wie seine Schritte sich entfernten.
    Als sie wieder allein war, warf sie sich auf das Bett und weinte lange. Erst als sie sich wieder etwas beruhigt hatte, fiel ihr Blick auf den Umschlag, der noch auf dem Nachttisch lag, und sie setzte sich auf und griff zaghaft danach. Es waren zehntausend Euro Bargeld und ein Scheck über weitere vierzigtausend Euro darin, ausgestellt vor zwei Tagen.
    Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Offenbar war er sofort nach der Nachricht, dass sie nicht schwanger war, sicher gewesen, dass er sie wieder loswerden wollte. Aber warum gab er ihr überhaupt Geld – und dann gleich so viel? Das gehörte nicht zu ihrer Abmachung. Er hatte versprochen, ihr die Adresse ihrer Mutter zu besorgen, und das hatte er getan.
    Mehr wollte sie nicht und mehr würde sie auch nicht nehmen, deshalb legte sie den Umschlag mit Inhalt zurück auf den Nachttisch.
    Sie suchte die wenigen Sachen zusammen, die wirklich ihr gehörten, und packte alles in ihre Tasche. Es war nicht viel. Die Designerkleider ließ sie alle zurück, weil sie einfach nicht das Gefühl hatte, dass es wirklich ihre waren.
    „Das bin ich nicht“, sagte sie halblaut zu sich selbst und erschrak über den Klang ihrer eigenen Stimme, weil sie so trostlos war. Seufzend strich sie noch einmal über die wunderbar weichen, feinen Stoffe der Kleider, die auf den Bügeln im Schrank hingen. Ich bin nur eine kleine Mechanikerin aus Piräus, die sich unglücklicherweise in den falschen Mann verliebt hat, dachte sie.
    Als sie schließlich an der Apartmenttür stand, warf sie noch einen letzten Blick auf die elegant eingerichtete Wohnung. Alles hier erinnerte sie an Nikos, und der Schmerz in ihrem Herzen wurde so schlimm, dass sie sich von ganzem Herzen wünschte, bleiben zu können. Aber Nikos wollte sie nicht, das musste sie akzeptieren und lernen, damit zu leben.
    Aufschluchzend zog Helena die Tür hinter sich zu und ging allein in die Nacht hinaus.
    „Wo hast du sie hingefahren?“ Nikos sah seinen Assistenten ungeduldig an, als dieser am Vormittag sein Büro betrat. Er hatte die Nacht hier verbracht, in dem kleinen Zimmer nebenan, dass er oft nutzte, wenn er lange arbeiten musste und keine Lust mehr hatte, nach Hause zu fahren. Ihm war nach dem schlimmen Streit mit Helena nicht nach einem Hotel gewesen, und von Schlaf konnte ohnehin keine Rede sein, denn er hatte fast die ganze Nacht wach gelegen und an die Decke gestarrt. Entsprechend schlecht war er gelaunt.
    „Es tut mir leid“, erwiderte Vasili, „aber als ich kam, um sie abzuholen, war niemand da.“
    „Was?“, fuhr Nikos ihn wütend an. „Sie war nicht da?“
    „Ich fürchte, nein. Ich habe aufgeschlossen, nachdem niemand auf mein Klingeln reagierte, und nachgesehen. Die Wohnung ist leer.“
    „Hat sie eine Nachricht hinterlassen?“
    Vasili schüttelte den Kopf. „Ich habe keine gesehen.“
    Nikos trat zum Fenster und verschränkte die Arme vor der Brust. Das irritierte ihn. Aber wahrscheinlich hatte sie das Geld genommen und sich allein auf den Weg gemacht. Nach England vermutlich. Oder auch nicht. Mit der Summe, die sie jetzt besaß, konnte sie überallhin gehen. Sie war frei und er war es auch wieder. Sie war nicht schwanger von ihm. Er würde sie nicht heiraten müssen.
    Das ist gut, versicherte er sich selbst zum hundertsten Mal. Doch egal, wie oft er sich das sagte, es hob nicht das Gewicht, das seit gestern Abend auf seiner Brust lastete und ihm das Atmen
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