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Ballnacht mit dem griechischen Milliardaer

Ballnacht mit dem griechischen Milliardaer

Titel: Ballnacht mit dem griechischen Milliardaer
Autoren: Marian Mitchell
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hantierenden Petros. Es war das erste Mal, dass er ihr tatsächlich nachgegangen war und ihr vor dem Kunden den Auftrag wegnahm. Das hatte er bis jetzt noch nicht gewagt, und das bedeutete, dass er sie jetzt offen in ihre Schranken wies.
    Nach ein paar Minuten richtete Petros sich wieder auf und wischte sich mit einem Taschentuch das Öl von seinen dicken Fingern. Er schnaufte.
    „Eine eindeutige Sache. Der Motor ist defekt. Wir müssen die Jacht auf den Trockendock bringen und reparieren.“
    Wut ließ Helena die Hände zu Fäusten ballen, weil sie Petros’ Dreistigkeit kaum fassen konnte. Es war jedes Mal das Gleiche, wenn sie es nicht verhinderte.
    Sie war fast sicher, dass Nikos Pandakis jetzt nicken würde. Die Jachtbesitzer glaubten Petros eher als ihr, weil er ein Mann war und älter als sie. Doch zu ihrer Überraschung fixierte der große Grieche ihren Chef nur mit hartem Blick.
    „Ihre Mitarbeiterin war der Meinung, dass sie den Motor recht schnell reparieren könnte“, meinte er schließlich.
    Petros machte eine abfällige Handbewegung. „Sie hat keine Ahnung. Ich sagte doch schon, dass Sie ihr nicht glauben dürfen. Das war ohnehin ein Missverständnis.“ Er sah Helena scharf an. „Sie sollte sich um diesen Auftrag gar nicht kümmern. Sie ist für die Büroarbeiten zuständig, nicht für die Reparaturen.“
    Helena erwiderte Petros’ Blick hasserfüllt, bis Nikos Pandakis sie ansprach und ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich lenkte.
    „Sie haben keine Ahnung?“, fragte er mit einem provozierenden Unterton. „Ist das so?“
    Helena wusste, dass es keinen Sinn mehr hatte. Sie hatte ihr Bestes gegeben, aber es war vergebens, ein Kampf gegen Windmühlen. Und es gab nicht mal einen Sancho Panza, der ihr zur Seite stand. Sie war ganz allein. Eine Mischung aus trauriger Resignation und unbändiger Wut durchflutete sie, während sie den Blick des gut aussehenden Geschäftsmannes unerschrocken erwiderte. Die Entscheidung, die sie treffen musste, ließ sich nicht länger aufschieben. Der Augenblick war da.
    „Oh doch! Ich weiß, was mit Ihrem Motor los ist. Und ich weiß auch …“
    „Helena!“, warnte Petros sie scharf, doch sie ignorierte ihn und sprach weiter.
    „… warum Petros Ihre Jacht gerne im Trockendock hätte. Weil er Ihnen dann weismachen kann, dass nicht nur der Motor, sondern auch noch diverse andere Dinge kaputt sind und erneuert werden müssen, um Ihnen anschließend eine völlig überteuerte Rechnung über Arbeiten auszustellen, die er nicht ausgeführt hat.“
    Das Gesicht ihres Arbeitgebers war hochrot angelaufen, und die Adern an seinem Hals traten hervor.
    „Wie kannst du es wagen, du kleines Miststück!“, schrie er. „Ich habe mir deine Unverschämtheiten jetzt lange genug angehört. Du bist entl…“
    „Ich kündige“, unterbrach Helena ihn barsch und richtete den Blick nun auf ihn. „Das war längst überfällig, Petros. Ich will nicht mehr. Wenn ich daran denke, was du aus Kostas’ Werft gemacht hast …“ Heiße Tränen stiegen ihr in die Augen. Schnell blinzelte sie sie weg.
    „Das nimmst du zurück. Sofort.“
    Trotzig schüttelte Helena den Kopf. „Es ist die Wahrheit.“
    „Na warte, ich werde dich lehren …“ Petros war so außer sich vor Wut, dass er auf sie losgehen wollte, doch die Stimme von Nikos Pandakis ließ ihn in der Bewegung innehalten.
    „Ich denke, das reicht“, sagte er scharf, während sein Blick zwischen dem Werftbesitzer und Helena hin und her wanderte und dann an Helena hängen blieb. „Sie verlassen auf der Stelle mein Schiff.“
    Helena schluckte und bückte sich schnell, um ihr Werkzeug wieder in die Tasche zu packen. Obwohl sie gewusst hatte, wie diese Sache ausgehen würde, spürte sie einen Stich der Enttäuschung. Sie hielt den Kopf gesenkt, als sie sich mit der Tasche an ihm vorbeidrängte. „Tut mir leid“, murmelte sie, obwohl sie gar nicht recht wusste, wofür sie sich eigentlich entschuldigte. Es war schließlich nicht ihre Schuld, sie hatte getan, was sie konnte, um ihn vor Petros zu bewahren.
    Doch dann schloss sich eine Hand fest um ihren Arm. Die Berührung ließ sie zu Nikos Pandakis aufblicken, der sie festhielt. In seinen dunklen Augen lag Verärgerung. Doch sie galt erstaunlicher Weise nicht ihr.
    „Ich meinte nicht Sie.“ Er drehte den Kopf und fixierte Petros. „Sondern ihn.“
    Der Werftbesitzer schien nicht fassen zu können, was er da hörte. „Aber Sie dürfen ihr nicht glauben. Sie lügt. Sie ist böse
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