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Ballnacht mit dem griechischen Milliardaer

Ballnacht mit dem griechischen Milliardaer

Titel: Ballnacht mit dem griechischen Milliardaer
Autoren: Marian Mitchell
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Was bildete der Kerl sich eigentlich ein? Dass sie auf seine schicke Jacht gekommen war, um mit ihm anzubandeln?
    Aber so waren Männer wie er, die zu viel Geld hatten und noch dazu – sie musste es widerwillig eingestehen – so unverschämt gut aussahen. Sie bekamen immer alles, was sie wollten. Und wenn das, was in den Zeitungen über Nikos Pandakis stand, auch nur ansatzweise stimmte, dann spielte er in dieser Hinsicht in der allerersten Liga. Die Begriffe „Bitte“ und „Danke“ waren ihm vermutlich längst unbekannt, weil er dafür keine Verwendung mehr hatte.
    Sie schätzte ihn auf etwa Mitte dreißig, und er sah anders aus, als sie erwartet hatte, denn er trug nicht den feinen Anzug eines Geschäftsmanns, sondern wirkte in seiner legeren Jeans und dem schwarzen Polohemd eher wie jemand, der auf dieser Luxusjacht arbeitete, als jemand, dem sie gehörte. Doch der entschlossene, fast arrogante Ausdruck in seinem markant geschnittenen, klassisch schönen Gesicht zeigte, dass er es nicht gewohnt war, Befehle entgegenzunehmen, sondern welche zu geben – und dass er verlangte, dass sie sofort ausgeführt wurden. Kurzum: ein Macho, wie er im Buche stand, und noch dazu einer, der sich für unwiderstehlich hielt.
    Großartig, dachte Helena missmutig. Und so jemandem willst du helfen. Verdient hatte er das nicht, dass sie seinetwegen so viel riskierte, und sie war kurz davor gewesen, wieder zu gehen und ihn Petros und seinen betrügerischen Geschäftspraktiken zu überlassen. Aber sie tat es ja nicht für diesen Nikos Pandakis oder die anderen reichen Jachtbesitzer. Sie tat es für Kostas.
    Helena schluckte schwer und kämpfte gegen die Trauer, die erneut in ihr aufzusteigen drohte. Manchmal tröstete sie der Gedanke, dass Kostas stolz auf sie gewesen wäre. Aber meistens war da nur die drückende Last, zum ersten Mal in ihren vierundzwanzig Jahren ganz auf sich allein gestellt zu sein. Irgendwann – bald – würde es so nicht mehr funktionieren. Dann musste sie neu anfangen, und sie wusste auch schon, wo sie dann als Erstes hingehen würde. Aber das war ein Schritt, vor dem sie noch zurückschreckte.
    Sie verdrängte den Gedanken und sah sich in dem kleinen Maschinenraum um. Selbst wenn die Jacht nicht so groß und protzig war wie einige andere, auf denen sie schon gearbeitet hatte, diese hier war knapp zwanzig Meter lang und kam ohne eine größere Crew aus, strahlte auch hier jedes Detail den Reichtum aus, der nötig war, um eine solche schwimmende Luxuswohnung elegant durch die Wellen schneiden zu lassen. Die Maschine war vom Feinsten und auf dem neuesten Stand der Technik. Alles perfekt, wenn da nicht diese ziemlich bedenklichen Geräusche gewesen wären, die sie von sich gab.
    „Hören Sie das?“, fragte Nikos über den Lärm des Motors, den er angestellt hatte und der im Leerlauf lief.
    Helena nickte. „Ich sehe mir das mal an.“ Zielstrebig zwängte sie sich an dem Maschinenblock vorbei, um an die Seite zu gelangen, an der ihrer Meinung nach der Defekt lag, und machte sich mit geübten Bewegungen daran, der Sache auf den Grund zu gehen.
    Sie war so vertieft in ihre Arbeit, dass ihr erst als sie die Maschine wieder abstellen wollte, um etwas zu überprüfen, auffiel, dass sie offenbar unter Beobachtung stand. Nikos Pandakis war mit vor der Brust verschränkten Armen an der Tür stehen geblieben, und seine dunklen Augen folgten allen ihren Bewegungen. Sein Gesichtsausdruck verriet nicht, was er dachte, aber sie hatte da so eine Ahnung.
    „Sie müssen mir nicht zugucken“, erklärte sie heftiger, als sie wollte. „Warum gehen Sie nicht nach oben? Ich komme dann rauf und sage Ihnen Bescheid, wenn ich weiß, was es ist.“
    „Vielleicht brauchen Sie Hilfe. Ich könnte Ihnen zur Hand gehen, wenn es nötig ist“, entgegnete er, doch Helena vermutete, dass es eher Misstrauen als Hilfsbereitschaft war, das ihn zum Bleiben bewegte.
    „Ich brauche niemanden, glauben Sie mir. Und Sie machen mich nervös, wenn Sie da rumstehen“, platzte es aus ihr heraus, als sie die Maschinen abgestellte.
    „Gibt es denn einen Grund, nervös zu sein?“ Seine tiefe Stimme klang so deutlich durch die plötzliche Stille, dass Helena das Gefühl hatte, sie bis in die Zehenspitzen zu spüren. Für einen Moment konnte sie ihn nur irritiert anstarren, zu atemlos für eine Erwiderung. „Ich meine, denken Sie, dass Sie den Schaden beheben können?“, fügte er dann hinzu, und sie spürte, wie sie errötete. „Es wäre
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