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Ballnacht mit dem griechischen Milliardaer

Ballnacht mit dem griechischen Milliardaer

Titel: Ballnacht mit dem griechischen Milliardaer
Autoren: Marian Mitchell
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auf mich, seit ich die Werft ihres Vaters übernommen habe, und versucht mir zu schaden. Seit Wochen schon torpediert sie alle meine Aufträge. Aber ich lasse mir das nicht länger gefallen. Das ist Rufschädigung. Ich werde …“
    „Runter von meinem Schiff. Und zwar schnell“, wiederholte Nikos ungerührt und folgte dem Werftbesitzer zusammen mit Helena nach oben an Deck. Mit hochrotem Kopf und schwitzend stieg Petros die Leiter hinunter zurück auf den Steg. Dort blieb er stehen und warf Helena einen wütenden Blick zu.
    „Bis heute Abend hast du die Wohnung geräumt“, zischte er, „oder ich lasse deine Sachen persönlich auf die Straße werfen.“ Er zeigte mit dem Finger auf sie. „Das wirst du noch bereuen.“
    Helena schluckte. Erst jetzt wurde ihr das wahre Ausmaß dessen, was sie gerade getan hatte, wirklich bewusst. Sie hatte sich von Petros befreit, und das fühlte sich gut an, aber der Preis, den sie dafür bezahlen würde, war hoch. Denn sie war jetzt nicht nur arbeitslos, sondern hatte, so wie es aussah, auch kein Dach mehr über dem Kopf.
    Trotzdem war es richtig, dachte sie trotzig. Sie wäre daran erstickt, wenn sie noch ein einziges Mal dabei hätte zusehen müssen, wie Petros den Ruf der Medeus-Werft beschmutzte, indem er ungeniert Leute um ihr Geld betrog. Selbst wenn es Leute wie dieser Nikos Pandakis waren, denen ein paar Euro mehr oder weniger gar nichts ausmachten. Die das vermutlich nicht mal merkten …
    Als er ihr Seufzen hörte, drehte Nikos Pandakis sich zu ihr um, und plötzlich fühlte Helena sich merkwürdig verlegen. Mit einem Mal war es ihr peinlich, dass er die ganze Szene mit angesehen hatte. Außerdem machte er sie einfach nervös mit seinem durchdringenden Blick, mit dem er sie auch jetzt wieder musterte.
    Aber in einer Sache hatte sie sich geirrt, das musste sie ihm zugestehen. Und noch bevor sie sich zurückhalten konnte, sagte sie: „Ich hätte nicht gedacht, dass Sie das tun.“
    Der Anflug eines Lächelns spielte um seine Mundwinkel, doch er war so schnell wieder verschwunden, dass Helena nicht sicher war, ob sie sich das nicht nur eingebildet hatte. „Was hätten Sie denn gedacht?“
    Sie schluckte. Das war gefährlicher Boden, auf dem sie sich hier bewegte, und für einen Tag hatte sie sich wirklich schon genug Ärger eingehandelt. „Ist doch nicht wichtig“, sagte sie. „Es war jedenfalls die richtige Entscheidung.“
    „Wieso haben Sie das gemacht?“, wollte er wissen. „Sie haben Ihren Job aufs Spiel gesetzt, nur um zu verhindern, dass ich betrogen werde.“ Es schwang Unglauben in seiner Stimme mit. „Warum?“
    „Darauf brauchen Sie sich nichts einzubilden“, erklärte sie schroffer, als sie wollte. „Es hatte nichts mit Ihnen zu tun.“
    „Mit was dann?“, beharrte er.
    „Das ist eine lange Geschichte“, meinte sie und ließ durchklingen, dass sie keine Lust hatte, sie zu erzählen. Sie ging zur Reling und wollte über die Leiter hinunter auf den Steg klettern.
    „Wo wollen Sie hin?“, fragte er schneidend.
    Überrascht sah sie ihn an, doch dann wurde ihr klar, dass sie tatsächlich nicht einfach so gehen konnte. Er hatte ja immer noch das Problem mit der Jacht.
    „Der Motor, schon klar“, meinte sie. „Ich kann Ihnen jemanden empfehlen, der nach dem Schaden sieht und der Sie nicht betrügen wird. Wenn Sie mir einen Zettel holen, dann schreibe ich Ihnen …“
    „Das ist nicht nötig“, erklärte er und hob abwehrend die Hand. „Ich möchte, dass Sie das erledigen.“
    „Aber Sie haben doch gehört, ich arbeite nicht mehr für die Medeus-Werft.“
    „Sie können den Motor aber reparieren“, stellte er fest.
    „Ja, natürlich, aber …“
    „Ich habe einen unaufschiebbaren Termin, und deshalb muss die Jacht bis spätestens morgen früh wieder fahrbereit sein“, unterbrach er sie erneut. „Jemand anderen zu bestellen, würde zu lange dauern, und Sie haben das Problem schon erkannt. Deshalb werden Sie das übernehmen.“ Als er sah, dass sie nicht reagierte, fügte er hinzu: „Ich bezahle Sie gut dafür.“
    Das war ein verführerisches Angebot, denn das Geld konnte sie in ihrer augenblicklichen Lage gut gebrauchen. Aber es störte sie, dass er so verdammt arrogant war und offensichtlich davon ausging, dass sie ihm das ohnehin nicht abschlagen konnte. Sie hatte es heute bereits einem Mann gezeigt. Vielleicht wurde es Zeit, auch diesem zu beweisen, dass nicht alle immer nach seiner Pfeife tanzten.
    „Ich mach’s“, sagte sie,
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