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Ball der einsamen Herzen - ROTE LATERNE Band 2 - die Kultserie (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Ball der einsamen Herzen - ROTE LATERNE Band 2 - die Kultserie (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Ball der einsamen Herzen - ROTE LATERNE Band 2 - die Kultserie (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)
Autoren: Cora de Graaf
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dabei.
    »Wo hast du denn diese Witzblattfigur her?« fragte Emma, nachdem sie feststellte, dass Heinrich im Lokal kaum etwas verzehrte, sondern fast immer mit Tilly herumschmuste.
    »Heinrich ist in Ordnung«, sagte Tilly beleidigt. »Jedenfalls ist er nicht so ein Fiesling wie dein Pützkesmann, merk dir das!«
    »Ich habe keine Wärmestube«, sagte Emma.
    »Heinrich ist nicht geizig«, widersprach Tilly. »Er hat 'ne gute Rente. Muss er das Geld ausgerechnet hier lassen?«
    »Wenn er hier herumhängt, dann muss er!« bestimmte Emma.
    »Aber er ist mein Verlobter!« eröffnete Tilly Tellmann.
    Entgeistert sah Emma die Frau an. Dann brach sie in schallendes Gelächter aus. Mieze und Irmchen kamen in die Küche.
    »Was ist denn hier los?« fragten sie die kreischende Emma, die sich vor Lachen schier ausschütten wollte.
    »Kinder«, sagte Emma Und hielt sich den Bauch, »ihr werdet es nicht glauben. Aber unsere Tilly hat sich mit dem ollen Heinrich verlobt!«
    »Nein, ist das wahr?« fragte Mieze und grinste anzüglich. »Du musst ja 'ne tolle Nummer sein, Tilly, wenn sich bei dem noch was rührt!«
    »Halt die Schnauze!« schrie Tilly wütend. »Mein Privatleben geht euch nichts an!«
    »Darf dein Heinrich auf Krankenschein?« fragte Irmchen belustigt.
    »Jetzt hast du das große Maul«, sagte Tilly. »In zwei Wochen wird es dir vergehen ...«
    »Was heißt das?« fragte Irmchen und wurde dabei ganz blass.
    »Ich hab gehört, dass dein Kerl ausfährt!« sagte Tilly.
    »Du spinnst ja«, widersprach Irmchen. »Der hat noch ein ganzes Jahr zu machen.«
    »Geschenkt!« sagte Tilly. »Ich weiß es genau. Die Krawuttke hat ihren Lui besucht und der hat es ihr erzählt. Mach du nur weiter mit dem Harro herum und dein Alter zerlegt dich in ein paar Teile!«
    »Menschenskind!« flüsterte Irmchen und setzte sich. Seit einiger Zeit war der Fernfahrer Harro ihr bester Kunde. Sie verstanden sich auch privat ganz ausgezeichnet, denn Irmchen fand bei Harro den Halt, den sie brauchte.
    »Jetzt vergeht es dir, nicht wahr?« fragte Tilly. »Ich könnte es deinem Orje auch vorher stecken lassen, damit er sich das Messer schleifen lassen kann.«
    »Du bist gemein, Tilly«, schluchzte Irmchen.
    »Du etwa nicht?« fragte die rothaarige Frau. »Was geht euch dämliche Weiber mein Heinrich an? Der ist doch hundertmal besser als jeder andere!«
    »Entschuldige, ich hab's nicht so gemeint!« flüsterte Irmchen. Man sah die Angst nun deutlich, die in den hellen Augen flackerte. Orje war im Grunde als gutmütig bekannt. Doch wenn seine Geduld zu Ende war, konnte er ziemlich rücksichtslos werden. Ein paar Vorstrafen in dieser Hinsicht hatte er bereits verbuchen »Hier kommt mir kein Lude rein!« donnerte Emma. »Macht euren Käse untereinander aus. Aber nicht hier drinnen, sonst könnt ihr mich kennenlernen!«
    »Meinst du, dass das Orje etwas ausmacht?« fragte Tilly kichernd. »Da hilft dir auch kein Pützkesmann. Orje hebt den doch glatt aus dem Anzug und haut ihn breit!«
    »Das wollen wir sehen!« sagte Emma. »Ich bin schon mit ganz anderen fertig geworden, Mädchen! Das darfst du mir glauben. So ein richtiger chinesischer Rundschlag vor mir, und der Orje platzt aus den Nähten!«
    »Das glaub ich nicht«, sagte Irmchen. »Du kennst meinen Orje nicht!«
    »Regt euch nicht auf«, beruhigte Emma. »Geht rein zu den Männern, damit das Geld rollt. Fürs Rumstehen kriegt ihr nischt!«
    »Was ist denn mit dir los?« fragte der Fernfahrer Harro, als sich Irmchen ganz verstört zu ihm in die Nische setzte. »Du machst ja ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter!«
    »Ach nichts«, wich Irmchen aus. »Alles ist doch ein verdammter Mist, Harro!«
    »Sag schon, was ist los?«
    »Mein Kerl kommt aus dem Knast«, sagte sie endlich stockend.
    »Na und?« fragte Harro. »Du hast doch nichts mehr mit ihm, oder?«
    »Natürlich nicht. Wie denn auch? Aber denkst du, der lässt mich so ohne Weiteres laufen? Wenn der von dir erfährt, macht er dich kalt und mich dazu.«
    »Aber ich bin doch dein Kunde«, sagte er.
    »Hör auf«, sagte sie. »Du bezahlst doch schon lange nicht mehr bei mir. Und es passt dir auch nicht, wenn ich mal mit einem anderen rauf muss!«
    »Passt mir auch nicht«, sagte er. »Mir passt es überhaupt nicht, dass du hier arbeitest. Das ist doch nichts für dich!«
    »Ach Harro«, sagte sie und sah ihn ernst an. »Was meinst du, wie viele Männer das schon zu mir gesagt haben. Mit einem habe ich sogar mal in einer richtig bürgerlichen
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