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Ball der einsamen Herzen - ROTE LATERNE Band 2 - die Kultserie (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Ball der einsamen Herzen - ROTE LATERNE Band 2 - die Kultserie (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Ball der einsamen Herzen - ROTE LATERNE Band 2 - die Kultserie (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)
Autoren: Cora de Graaf
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konnte ihm nicht über den Berg helfen! Im Gegenteil, sie stieß ihn, mit ihren groben Beleidigungen und ihrer Missachtung immer tiefer hinunter. Er kam sich so wertlos vor und hatte doch so gehofft, dass sie sein Selbstbewusstsein ein wenig aufpolieren würde. Doch das Gegenteil war nun der Fall. Angefangen hatte es mit der Nelke, die er früher stets getragen hatte. Selbst die hatte sie ihm genommen.
    Wütend drückte er das Glas, ganz in Gedanken versunken, zusammen, bis es knirschend zersplitterte.
    »Dummkopf!« sagte sie. »Jetzt fängst du auch noch an, das Inventar zu demolieren!«
    »Dann mach doch deine Arbeit selber!« kreischte er sie an, warf das Tuch auf die Theke und ging nach oben. Auf der Treppe begegnete ihm Mieze.
    »Na, Karlemann, haste wieder einen Anpfiff gekriegt?« fragte sie und schob anzüglich ihren Rock bis übers Knie hoch. »Soll ich dich mal ein bisschen trösten?«
    Er sah sie verächtlich an.
    »Dämliches Weib!« sagte er dann zu ihr und wollte sich an ihr vorbeischieben. Da schnappte sie ihn am Hemd und hob ihn hoch, sodass seine Füße sekundenlang in der Luft hingen. Erschrocken starrte er sie an, denn er war ein Zwerg gegen die massige Mieze.
    »Hör mal zu, kleiner Karlemann!« zischte sie ihm ins Gesicht. »Du hast es gerade nötig aufzumucken, wo du selber mit einer ehemaligen Tülle verheiratet bist. Halt deinen Mund, sonst kriegst du irgendwann von mir was ab!«
    Sie stellte ihn wie eine Puppe auf die Erde zurück. Er keuchte. Sein Atem ging rasselnd.
    »Was du da über meine Emma sagst, ist eine Gemeinheit!« schrie er sie an. »Sie war Hausdame im „Bristol«
    »Hah hah hah und ich war Mannequin bei Dior! Weißt du was sie im Bristol war? Nein? Dann will ich es dir sagen: Klofrau war sie und Küchenmamsel. Töpfe hat sie geschrubbt und andere Leute den Dreck weggeputzt. Und nebenher hat sie sich mit Männern getroffen, bis sie krank wurde. Dann war Emdi - Feierabend, verstehste!«
    Er glotzte sie verständnislos an, griff sich an den Kragen.
    »Aber sie hat doch gesagt, dass ...«
    »Man sagt viel, wenn man anständig werden will! So, und jetzt halt ein für allemal deine Klappe, dann kommen wir zwei mittelprächtig miteinander aus!«
    Mit einem donnernden Lachen ging sie nach unten. Er blieb wie betäubt stehen und ging dann langsam in die Knie. Wie ein Häufchen Unglück hockte er auf der Treppe und starrte das Geländer an.
    »Was war denn da oben los? Hat man denn keine Ruhe mit euch Weibern?« schrie Emma nach oben, denn Mieze hatte das Haus durch die Flurtür verlassen und war nicht durch die Gaststube gegangen.
    Da sah sie Karl sitzen, und sie entdeckte einen völlig neuen Ausdruck in seinen Augen. Klein und glitzernd starrten diese Augen Emma an. Dann stand Karl auf und ging langsam nach unten. Er gab Emma einen leichten Schubs, ging in den Schankraum und holte sich eine Schnapsflasche aus der Kühltheke.
    »So«, sagte er, »jetzt sauf ich mir einen an!«
    »Bist du verrückt geworden?« schrie sie. »Du bist wohl nicht bei Trost, oder wie seh ich das?«
    »Nutte!« sagte er zu ihr, und sie taumelte ein wenig. Unter der Schminke wurde ihr Gesicht blass.
    »Was hast du gesagt?« fragte sie atemlos.
    »Nutte, hab ich gesagt!« wiederholte er und goss sich ein Wasserglas voll Schnaps ein. »Hotelhure!«
    »Aber Karlemann?« hauchte sie.
    »Karlemann weiß Bescheid!« schrie er sie an. Dann schüttete er den Schnaps hinunter und schluckte einige Male. »Jetzt wird reinen Tisch gemacht! Von einer wie dir lass ich mich nicht kommandieren!« 
    Er zerrte sie zu einem Tisch, drückte sie auf den Stuhl und sah sie verächtlich an.
    »Was warst du im Bristol?« fragte er sie dann. »Hausd...«
    »Hör auf zu lügen!« kreischte er. »Ich weiß alles!«
    »Aber so lass dir doch erklären!« jammerte sie.
    »Spar dir deine Erklärungen!« sagte er. Jetzt fühlte er sich so richtig schön mutig und obenauf. Das war es, was ihm gefehlt hatte! Nun hatte er die einmalige Chance, das Ruder in die Hand zu nehmen. »Was du mit mir gemacht hast, ist ein Scheidungsgrund. Jetzt gehe ich zum Gericht. Und dann will ich mein Geld wieder zurückhaben, verstehst du?«
    Emma wurde richtig schwindelig. Sie bekam fürchterliche Angst vor der Zukunft, denn sie wusste, dass er recht hatte. Es war ja keine Gütertrennung vereinbart. Sie würde ihm das mit eingebrachte und die Hälfte des Gewinns auszahlen müssen.
    »Du hast mich auch angelogen!« beharrte sie nun eigensinnig.
    »Aber du hast
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