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Ball der einsamen Herzen - ROTE LATERNE Band 2 - die Kultserie (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Ball der einsamen Herzen - ROTE LATERNE Band 2 - die Kultserie (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Ball der einsamen Herzen - ROTE LATERNE Band 2 - die Kultserie (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)
Autoren: Cora de Graaf
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zehn Prozent sind vor dem Komma ...«
    »Ich brauche keinen Rechenunterricht!« schnauzte er beleidigt.
    »Also, dann rück rüber mit der Kohle!« sagte Tilly.
    »Gib ihnen ihr Geld«, bat Emma. »Sie haben es sich doch verdient!«
    »Sie sind auch ausgefallen«, sagte er. »Tilly war im ganzen zwei Stunden oben!«
    »Na und?« fragte sie ihn aggressiv. »Immerhin habe ich noch 'nen kleinen Nebenberuf, denn von dem bisschen kann man nicht existieren!«
    Zähneknirschend zahlte Karl sie aus. Dann gingen sie nach oben.
    »Karl, so darfst du nicht mit ihnen umgehen«, rügte Emma.
    »Das mach ich, Wie ich will!« antwortete er ihr.
    »Ach Karl!« seufzte sie. Sie wollte nicht mit ihm streiten.
    »Gute Nacht«, sagte er, nahm die Geldtasche und ging.
    »Na warte!« zischte sie ihm nach. »Dir zeig ich's noch!«
     
    *
     
    Drei Tage später kamen Helena, eine junge Griechin und Annette, ein junges Mädchen aus München. Tilly hatte sie irgendwo in der Stadt aufgegabelt.
    Das Geschäft lief bestens. Karl und Emma waren zufrieden. Auch die Mädchen verdienten gut. Aber sie eckten immer wieder bei Karl an, oder er bei ihnen. Es war eine Atmosphäre wie vor einem Vulkanausbruch.
    In Karl Pützkes ging eine Veränderung vor. Er gewöhnte sich allmählich die Sprache der Mädchen an und lernte auch dazu. Das machte ihn irgendwie stark. Er beschimpfte sie, und sie warfen ihm die übelsten Ausdrücke an den Kopf.
    »Er ist mieser als der mieseste Lude!« sagte Mieze zu Emma. »Lange machen wir das nicht mehr mit. Dann bekommt dein Karlemann mal eine Abreibung.«
    »Er meint es doch nicht so ...«
    »Was meint er nicht so, der Kerl?« rief Tilly. »Setz dich mal durch, sonst spuckt er dir noch auf den Kopf, und du musst dich dafür bei ihm bedanken.«
    Karl hatte ja Emma noch immer in der Hand wegen der alten Geschichten. Und das zwang sie zum Stillhalten.
    Aber recht hatten die Mädchen in Emmas Augen schon, denn er sprang wirklich nicht gut mit ihnen um. Er warf ihnen dauernd Betrug vor. Doch er selbst nahm das Geld aus der Kasse.
    Und Emma ließ es sich natürlich nicht nehmen, sich ebenfalls ein kleines Vermögenspolster anzuschaffen. Und dann ging Karls Rechnung nicht auf. Nahm er hundert Euro, so fehlten prompt zweihundert, und er zerbrach sich den Kopf darüber, wo das Geld wohl hingekommen sein konnte.
    »Die Weiber betrügen uns«, sagte er roh zu Emma. »Wenn sie mir weiterhin Zicken machen, fliegen sie raus. Und übrigens wollte ich dir noch sagen, dass wir mit der Miete rauf gehen müssen. Im
    Puff müssen sie auch achtzig Euro am Tag bezahlen ...«
    »Karl, das kann man nicht verlangen«, sagte Emma entsetzt über seine Gier.
    »Dann sollen sie wegbleiben!« fauchte er aufgeregt. »Man hat nur Ärger mit ihnen. Verdammte Weiber!«
    »Aber alles lass ich mir nicht gefallen!« sagte sie beleidigt zu ihm. »Du bist ja richtig verschwenderisch geworden. Drei Anzüge in einem Monat, wo kommen wir denn da hin?«
    »Man muss etwas darstellen!« sagte er und betrachtete sich. »Wir haben in kurzer Zeit fünfzigtausend verdient. Da will man sich doch einmal etwas leisten!«
    »Du leistest dir jeden Tag 'nen Rausch!« sagte sie.
    »Das habe ich auch verdient!« gab er ihr zur Antwort.
    »Und vielleicht fängst du mir noch mit Weibern an?« meinte sie zweifelnd. »Du, da werde ich sauer!«
    »Du bist doch nicht etwa eifersüchtig?« fragte er sie grinsend. »Das wäre ja noch schöner, wo du dich jede Nacht von den Männern betatschen lässt!«
    »Ich tu es für das Geschäft!« fauchte sie ihn wütend an. »Vielleicht sollten wir noch eine Abteilung aufmachen. Dann kannst du dich ja auch betatschen lassen, du Blödmann!«
    »He, he!« fistelte er sie an.
    »Meinst du, ich sehe nicht, wie du Annette beguckst?«
    »Gucken darf man ja!« sagte er, denn er hatte wirklich ein Auge auf das knackige, junge Ding geworfen und sich schon etliche Male überlegt, ob sich eine Sünde mit ihr wohl lohnen würde. Aber ein bisschen hatte er Angst vor Emma, und das hielt ihn letztlich davon ab.
    »Wenn ich dich mal erwische«, sagte
    sie gefährlich leise zu ihm, »dann ist es aber mit meiner Geduld vorbei!«
    Und von diesem Tag an belauerte sie ihn mit doppelter Aufmerksamkeit, denn nur wenn sie ihm eine Unregelmäßigkeit nachweisen konnte, würde sie das Regiment zurückerobern.
    Einen Monat später brachte Tilly einen Mann mit. Er hieß Heinrich und war etwas über sechzig, trug einen altmodischen Anzug und hatte einen Spazierstock
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