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Ball der einsamen Herzen - ROTE LATERNE Band 2 - die Kultserie (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Ball der einsamen Herzen - ROTE LATERNE Band 2 - die Kultserie (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Ball der einsamen Herzen - ROTE LATERNE Band 2 - die Kultserie (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cora de Graaf
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Zum Teufel mit euch!«
    Die Mädchen lachten, und Emma lachte mit. Dann gingen sie nach oben. Karl kam langsam nach.
    »Geht in eure Betten«, sagte Emma. »Mit dem da hab ich noch 'ne Schlussrechnung zu begleichen!«
    »Ach Emma«, sagte er dann.
    »Jetzt rede ich. Wenn ich fertig bin, bist du dran!« herrschte sie ihn an. »Es ist dir ja wohl klar, dass ab heute Schluss ist. Du kriegst keinen Schlüssel mehr von mir in die Finger. Und du säufst dir auch nicht mehr einen, wann du das willst. Ab heute bestimmt ich wieder ganz allein, was in diesem Laden läuft. Alles klar?«
    »Ja, Emma«, flüsterte er mit gesenktem Kopf.
    »Du kannst von Glück sagen, dass ich dich nicht einfach rauswerfe, nachdem, was du mir da angetan hast. Bestiehlt die eigene Frau. Also, das hätte ich von dir nie gedacht!«
    »Ich wollte für ein Häuschen in Spanien sparen«, verkündete er kleinlaut.
    »Lüg mich nicht an!« donnerte sie zurück. »Du hast das Geld verjubeln wollen. Aber nicht bei mir. Ich komme dir auf die Schliche, Pützkes!«
     
    *
     
    Von da an war es vorbei mit seiner Macht. Emma nahm ihn gnadenlos an die Kandare. Sie versperrte alles vor ihm. Geld bekam er kaum noch in die Finger. Er musste um jeden Cent bitten.
    Die Mädchen verlachten ihn hämisch und spielten mit ihm. Karl Pützkes fühlte sich todunglücklich in seiner Rolle. Auf Emmas Geheiß musste er die Toiletten schrubben, den Hof kehren, die Mülleimer auswaschen und die Zimmer der Mädchen putzen.
    »Wofür hat man dich schließlich«, pflegte sie zu sagen und klopfte ihm dabei kräftig auf die Schulter.
    »Ich lass mich von dir scheiden.« drohte er ein paarmal. »Dann musst du mir mein Geld wiedergeben.
    »Das hast du längst in die Kehle gejagt!« hielt sie ihm entgegen. »Von mir aus kannst du verschwinden. Auf so einen bin ich nicht angewiesen!«
    »Ach Emma, bist du gemein«, jammerte er. »Wenn ich das nur damals schon gewusst hätte!«
    Er hoffte, auch irgendwann mal wieder eine Chance zu bekommen. Deshalb belauerte er sie, so wie sie ihn immer belauert hatte. Er ließ sie und ihr Tun nicht aus den Augen. Nächtelang sann er darüber nach, wie er sich an ihr rächen konnte. Aber es fiel ihm einfach nichts ein.
    Oft hockte er trübsinnig in der Küche. Nicht einmal einen Schnaps bekam er. Den erbettelte er von der Griechin, mit der er sich ganz gut verstand. Jedenfalls schien es so, als würde sie ihn wenigstens wie einen Menschen behandeln ...
    Helena verriet ihm auch Emmas heimliche Geschäfte. Ab und zu kam nämlich ein Mann, der wie ein Gast aussah. Dieser Mann hieß Jan van Huisen, war Holländer und einer der geschicktesten Hehler, die es im Umkreis gab. Er handelte hauptsächlich mit Uhren und Schmuck. Emma schien an seinen dunklen Machenschaften beteiligt zu sein. Aber sie gewährte Karl keinen Einblick in diese Geschäfte, die ihr einen einträglichen Nebenverdienst einbrachten.
    An einem Tag unter der Woche lieh sich Karl von Helena etwas Geld und fuhr in die Stadt. Er glaubte, in diesem Haus an der Autobahn sonst ersticken zu müssen.
    Nach etlichen Kneipenbesuchen kehrte er in einem Lokal des Bordellmilieus ein. Umhören wollte er sich, denn mittlerweile war ihm vieles recht vertraut. Auch war er raffinierter geworden. Schließlich hatte er ja nun ständig Umgang mit Leuten, bei denen es Auge um Auge und Zahn um Zahn ging ...
    An der Theke stand ein massiger, hünenhafter Kerl mit blondem Haar. Er fiel besonders durch seine Tätowierungen an den Armen auf. Karl hörte dem Gespräch eine Weile zu, das der Blonde mit einem anderen führte.
    »Wenn ich Irmchen erwische«, sagte der Blonde nun, »dann kann sie was erleben! So 'ne Mistbiene. Verdrückt sich einfach!«
    »Lass man, Orje«, meinte der andere. »Sonst fährst du gleich wieder ein!«
    »Ist mir doch egal, aber diesem Weib zeig ich es, verlass dich drauf! Fünfhundert zahle ich demjenigen, der mir sagen kann, wohin sich das Mädchen verdrückt hat!«
    Fünfhundert!
    Für Karl, der fast nichts mehr in der Tasche hatte, war das so etwas wie eine magische Zahl. Irmchen war das Irmchen, und der Kerl war jener Orje, den Irmchen so fürchtete.
    Vorsichtig pirschte sich Karl an die Männer heran.
    »Du suchst Irmchen?« fragte er schließlich.
    »Hau ab, Opa, sonst kriegst du eine auf die Glatze!« sagte Orje roh.
    »Heißt sie Nagel mit Zunamen?« fuhr Karl ungerührt fort. Sein Alkoholpegel stand auf mutig.
    »Mensch, der Opa weiß was!« sagte Orje interessiert.»Fünfhundert hast du

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