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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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mehr noch als ihr Herzschlag daran erinnerte, wer – oder
was
– sie selbst war.
    Kein Mensch wie der Maori jedenfalls, der sie chauffierte.
    Das war sie nur zur Hälfte.
    Die andere, kompromisslose Seite ihres Wesens war ihren Feinden verwandt.
    Den Vampiren.
    Heavens Mutter war im Jahr 1727 in Llandrinwyth, Wales, einer speziellen Kelchtaufe unterworfen worden, die sie befähigte, 169 Jahre später die Verbindung mit einem Sterblichen einzugehen und ein Kind zu zeugen, das den
Kampf
gegen sein eigenes Stiefvolk aufnehmen konnte.
    Die ersten 98 Jahre ihres Lebens hatte Heaven träumend in einem magisch gesicherten Haus Sydneys verbracht, ehe sie – zwei Jahre früher als geplant – erwacht und in die feindselige Welt hinaus geflohen war.
    Das Schicksal hatte es gewollt, dass sie auf den Tag genau zu ihrem hundertsten Geburtstag (der nicht ihrem augenscheinlichen Alter entsprach) ihrer Bestimmung doch noch gerecht geworden war...
    Und jetzt kehrte sie dorthin zurück, wo alles begonnen hatte.
    In die Stadt, in der sie sich zum ersten Mal ihrer Andersartigkeit bewusst geworden war. Und in der sie sich die Antwort auf die dringlichste aller Fragen erhoffte:
    Gab es ihre Feinde noch, jene gnadenlosen Bestien, die sich in den Schaltzentren der Macht eingenistet hatten und dort ihre Fäden zogen...
    ... oder waren sie in einem Akt göttlicher Gewalt vom Antlitz der Welt gewaschen worden?
    Hier in Sydney gab es einen Ort, der Aufschluss darüber geben würde.
    Gewissheit.
    Und der hypnotisierte Fahrer des Taxis fuhr Heaven ohne jeden Umweg genau darauf zu...
     
     
    Das Ziel des gelben Cabbys, ein Industriegebiet im Westen Sydneys, lag etwa sechs Meilen vom Vorort Maroubra entfernt und war über einen Expressway-Anschluss leicht zu erreichen. Aus der Vogelperspektive betrachtet besaß der Firmenkomplex, in dessen Nähe der Wagen hielt, die Form eines Kreuzes – und das war skurril genug, wenn man bedachte, dass
Salem Enterprises
von den Sydney-Vampiren zum Unterschlupf gewählt worden war.
    Das Gelände, in dessen unterirdischen Gefilden sich die Sippe eingenistet hatte, war mit hohen Zäunen und allerhand High-Tech gesichert. Bei Heavens letztem Besuch hatte ein aus Menschen bestehender Wachdienst diese Einrichtungen bedient. Menschen, die ebenso unter Hypnose gestanden hatten wie die Wissenschaftler, die für das Unternehmen arbeiteten.
    Borak, das Sippenoberhaupt, hatte in
Salem Enterprises
die weltweite
Creme de la creme
der auf Biogenetik spezialisierten Forscher kaserniert. Dass dies gegen den Willen der Betroffenen geschehen war, blieb der Öffentlichkeit verborgen.
    Auch das Endziel der hier betriebenen Forschungen war nicht dazu bestimmt, publik gemacht zu werden.
    Die Vampire ließen in eigener Sache forschen.
    In ureigener Sache.
    Boraks Traum war es, seiner Rasse, die bereits bedrohlich dezimiert war und unter degenerativen Erscheinungen litt, eine neue Chance zu geben. Ihr auch ohne Lilienkelch zu neuem, vollwertigen Nachwuchs zu verhelfen und so die bröckelnde Weltherrschaft zu festigen.
    Der Lilienkelch galt bereits seit 269 Jahren als verschollen – ebenso lange wie der
Hüter
, der mit diesem Gral von Sippe zu Sippe, von Land zu Land gereist war, um die Taufe der gestohlenen Menschenkinder durchzuführen. Das Ritual, mit dem sich die Vampire seit Jahrtausenden vermehrt hatten. Seit...
    Heaven kannte ihre Ursprünge inzwischen besser als die Vampire selbst, die bis auf wenige Ausnahmen allesamt
Kelchkinder
waren.
    Nur die ehemaligen Hüter waren
direkte
Nachkommen jener Urmutter, und ob Sardon, der letzte Reisende in Sachen Tod und Leben, noch existierte, war ebenso ungewiss wie das Schicksal der Kelchvampire...
    »Danke«, sagte Heaven, als sie das Taxi verließ. Sie bezahlte den Maori mit etwas, was ihm ein bisschen Geld nie hätte geben können: Sie schenkte ihm die Illusion von Glück, die ihn noch viele Stunden durch diese Nacht hindurch begleiten würde.
    Damit war er reicher als sie selbst...
    Heaven wartete, bis das Taxi wieder angefahren war und sich durch die menschenleere Straße entfernte.
    Vereinzelt brannten ein paar Laternen.
    Die Fenster des flachen Firmengebäudes waren ausnahmslos dunkel. Aber das besagte nicht viel.
    Nicht nur die Seelen, auch die Augen ihrer Feinde waren für die Finsternis geschaffen.
    Heaven versuchte ihre Instinkte vorauszuschicken,
hinter
die Zäune und Mauern des Geländes zu entsenden und die Vampire, falls sie noch dort hausten, zu erspüren...
    Es gelang
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