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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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Volk zu neuer Blüte, zu neuem
Blute
verhalf. Auf dass er wie einst von Sippe zu Sippe über die Erde zog, um aus dem Lilienkelch wahren vampirischen Nachwuchs erstehen zu lassen, der die mürbe gewordene Macht neu festigte, ehe sie wirklich brechen konnte.
    Bald!
    Obwohl in Sardon der Wunsch wie die Feuer brannte, den Kelch endlich wieder zu benutzen, so loderte doch auch eine andere verzehrende Glut: Jahrhundertelang verleugnete Begierde hatte sich mit der Urgewalt eines Vulkanausbruchs Bahn gebrochen...
    Wohl hätte Sardon sich für seinen ersten Adertrunk nach 269 Jahren eine würdigeres Szenario gewünscht als dieses, doch heiligte in diesem Fall selbst für ihn der Zweck die Mittel.
    Geisterhaftes Stöhnen wehte durch den Raum. Es war den bebenden Lippen der Schönen in seinen Armen entflohen und kündete noch jetzt, da das letzte bisschen Leben aus ihr wich, von der Wollust, die Sardon zuvor in ihr entfacht hatte, um ihr Blut in schmackhafte Wallung zu versetzen.
    Schlürfend sog der Vampir noch den geringsten Tropfen aus ihrem fast trockenen Aderwerk, ehe er den wunderschönen Körper sinken ließ. Fast behutsam bettete er die kaum 25jährige auf ihre achtlos zu Boden geworfene Stewardessen-Uniform. Und noch jetzt meinte Sardon, einen Abglanz jenes Feuers in ihrem sterbenden Blick zu sehen, das sie zuvor gemeinsam mit Leidenschaft geschürt hatten.
    Dann erlosch der Glanz, und ihre Augen wurden trübe. Ein letzter Seufzer wehte über ihre blutleeren Lippen.
    Sardon wusste, dass es einige Minuten dauern würde, bis sich ihr Leben neu entfachte – ein zweites, untotes Leben, einem Alptraum gleich.
    Da ihm der prüfende Blick in den Spiegel naturgemäß verwehrt blieb, sah Sardon an sich hinab, nachdem er in seine Kleider geschlüpft war, um deren korrekten Sitz zu prüfen. Die Hände im Nacken, zog er den kleinen Pferdeschwanz, zu dem er das dunkle, an den Schläfen graumelierte Haar zusammengefasst trug, zurecht.
    Als er sich wieder zu der Stewardess hinab beugte, flackerten ihre Augenlider – um sich im nächsten Augenblick unnatürlich weit zu öffnen.
    In ihren Pupillen war kein Leben mehr. Trotzdem sah sie ihn an, erkannte ihn als ihren Herrn und senkte demutsvoll den Blick.
    Sardon legte die Finger seiner Rechten unter ihr Kinn und zwang ihren Kopf nach oben.
    »Du hast mir Freude bereitet«, sagte er und registrierte, dass ihr Mund sich zu einem bizarren Lächeln verzog, weil spitze Eckzähne aus den Mundwinkeln drängten. »Darum schenke ich dir dieses Leben«, fuhr er fort. »Verhalte dich normal und unauffällig, bis ich das Flugzeug verlassen habe. Danach tu, was dir beliebt.«
    Sardon erhob sich mit einer geschmeidigen Bewegung, doch die
Dienerkreatur
, die er mit seinem Keim geschaffen hatte, wollte ihn noch nicht gehen lassen und umklammerte sein Bein.
    »Bleib bei mir, Herr«, hauchte sie. »Ich will dir auf ewig dienen.«
    Auf ewig!
Sardon lächelte spöttisch. Was wusste eine Kreatur von Ewigkeit? Bald schon würde die Sonne ihrem Körper unsagbare Schmerzen zufügen, und der Durst nach Blut würde immer stärker in ihren Eingeweiden wühlen.
    Anders als die Alte Rasse, die sich auch bei Tage fast unbeeinträchtigt bewegen konnte, waren diese Geschöpfe unvollkommen und schwach, beherrschten nicht einmal die Magie der Metamorphose.
    Er hätte die junge Frau getötet, wenn ihn nicht die Vorsicht geleitet hätte. Gewiss hatte die Stewardess vor der Landung Aufgaben zu verrichten; es würde auffallen, wenn sie fehlte. Und wenn man ihren leblosen Körper hier fand, würde man den Mörder natürlich unter den Passagieren suchen. Nicht, dass Sardon die behördliche Obrigkeit oder anderes fürchtete, aber es hätte ihn Zeit gekostet.
    Er löste ihre Hände von seinem Bein und drückte sie sanft zurück. »Ich habe keine Verwendung mehr für dich. Handle, wie dir geheißen.«
    Enttäuschung huschte über das Gesicht der Schönen, doch sie gab so schnell nicht auf. Mit kokettem Augenaufschlag beugte sie sich zurück, spreizte die Schenkel und strich aufreizend über ihre Scham.
    »Ich kann noch so viel für dich tun«, gurrte sie.
    Sardon antwortete nichts darauf. Er verließ den Waschraum, ohne sein Opfer noch eines weiteren Blickes zu würdigen.
    Obwohl er sich berauscht und gekräftigt fühlte wie seit Ewigkeiten nicht mehr, ließ Sardon auch jetzt die Vorsicht nicht außer Acht. Fast beiläufig raubte er in der Nähe befindlichen Leuten die Erinnerung daran, dass sie ihn aus der Toilette hatten
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