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Backen für Angeber

Backen für Angeber

Titel: Backen für Angeber
Autoren: Ruth Moschner
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Schokolade, und ich spreche Schneebesen. Kein Wunder, ich habe schließlich österreichisch-ungarische Wurzeln. Servus Kaiserschmarrn, Sachertorte, Vanillekipferl! Als der jüdische Teil meiner Familie nach dem Zweiten Weltkrieg nach Amerika auswanderte, machte sich sogar eine meiner Tanten mit einem Tortenunternehmen selbstständig! Und das sehr erfolgreich! Die Tradition hat sich fortgesetzt. Auch mein Cousinchen in Seattle oder meine Familie in Wien lieben süße Experimente. Dass das alles so einen tiefen Eindruck hinterlässt, hat mich zuerst wirklich überrascht. Ich konnte kaum über die Tischplatte gucken, habe aber dennoch die Küche im Sturm erobert und bereits als Dreikäsehoch die tollsten Torten gebacken.

    Inzwischen erwarten meine Naschjünger und -jüngerinnen immer neues Backwerk von „Frau Moschner”. Dabei werden sie natürlich gnadenlos als Versuchskaninchen missbraucht. Aber das muss man ihnen ja nicht unbedingt aufs Zuckerbrot schmieren.
    Ich liebe es, beim Backen zu experimentieren. Meist inspirieren mich fremde Länder, wo ich mir oft die Nase am Schaufenster der Konditoreien platt drücke. Neue Obst- oder Gemüsesorten oder Jahreszeiten regen mich an, aber auch einfach eine Laune, die mich zwingt, ein neues Rezept zu kreieren. Dann komme ich mir immer vor wie der Zauberlehrling, der in seiner Hexenküche herumprobiert.
    So, jetzt ist aber genug mit der Angeberei. Hier kann und muss ich es zugeben: Ich bin trotz Talent und Fachwissen immer noch ein Riesenschussel! Bei mir landet immer was auf dem Boden, weil ich mit dem Hintern an der Spüle hängen geblieben bin oder weil sich vor meinem Fenster einfach was Interessanteres platziert und meine Aufmerksamkeit eingefangen hat.
    Multitasking ist einfach nicht meins. Auch wenn ich es immer wieder versuche. Ich bin manchmal völlig verpeilt, und trotzdem schaffe ich es beim Backen, alles so in den Griff zu bekommen, dass ein schönes leckeres Ergebnis dabei rauskommt. Wie? Das habe ich in dieser schnuckligen Angeber-Fibel für Sie zusammengefasst.
    Eines kann ich ja schon mal vorwegnehmen: Bei mir steht immer der Genuss im Vordergrund. Der beginnt mit einer tollen Rezeptidee und beim Einkauf schöner Zutaten, dauert während der Zubereitung an und endet – nein, nicht beim Verputzen – sondern erst, wenn die Erinnerung an das süße Stück verschwimmt.
    Ach ja, bei aller Liebe, manchmal muss man auch brutal sein. Torten, Cupcakes und Co. sollten während ihrer Verspeisung immer die volle Aufmerksamkeit bekommen. Selbstgebackenes ist ein Schatz. Wer den Wert nicht erkennt, der hat kein zweites Stück verdient.
    Viel Spaß und gutes Gelingen!
Ihre Ruth Moschner

Back-ABC
    Beim Backen darf man alle beteiligten Zutaten befummeln, ohne dafür bestraft zu werden.
    Anfangen
Klingt banal, aber sich ein Rezept einmal komplett durchzulesen, bevor man startet, ist schon die halbe Miete.
    Backtriebmittel
Ich verwende selten Back-, Weinsteinpulver oder Natron. Die meisten meiner Rezepte folgen einem anderen Trieb, nämlich dem von Eiweiß und Luft, also gutem Verrühren mit der Küchenmaschine. Dennoch können Sie natürlich auch Backtriebmittel verwenden.
    Backofen
Vorheizen: Ich schalte immer vor Beginn der ganzen Rührer- und Kneterei den Ofen ein. Wenn der Teig dann im Förmchen sitzt, geht er direkt ins Warme.
Heiß- oder Umluft, Ober- oder Unterhitze: Wir Amateure können uns den Ofen nur selten aussuchen. Ich habe eigentlich schon fast jeden Herd testen dürfen. Heißluftherde geben die gleichmäßigste Hitze ab und sind daher natürlich fürs Backen ganz toll geeignet. Besitzen Sie ein solches System, stellen Sie den Ofen bitte um 30 Grad kühler ein. Umluft kommt dem Prinzip sehr nahe. Bei einem Herd mit Ober- bzw. Unterhitze (mit einem solchen hatte ich die letzten zehn Jahre zu tun) empfehle ich auf jeden Fall das Backwerk auf der mittleren Schiene zu platzieren. Backen Sie nichts parallel, wie man es in einem Heißluftherd tun könnte.
    Backzeit
Zeitangaben in Backbüchern sind meist ungenau. Das hat nichts mit Boshaftigkeit zu tun, sondern liegt daran, dass jeder Ofen anders „tickt”. Ich vermute, manche haben sogar eine eigene Persönlichkeit, und man kann erst im Laufe der Zeit Freundschaft mit der heißen Röhre schließen. Ich stelle mir beim Backen deshalb einen Wecker, der mir etwa 10 Minuten vor dem Ende der Garzeit Bescheid gibt, um den Kuchen zu testen.
    Beschichtete Pfanne
Eine super Erfindung! Denn: hier brennt nichts so
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