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Babylons letzter Wächter (German Edition)

Babylons letzter Wächter (German Edition)

Titel: Babylons letzter Wächter (German Edition)
Autoren: Thomas Reich
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klein.“
    „ Ich mag ja neu in eurem Revier sein, aber ich kenne den Polizeichef  persönlich. Probiert es doch nebenan, wenn ihr unbedingt so scharf auf Kohle seid. Nehmt ein Eis wenn ihr wollt, das geht auf Kosten des Hauses.“
    „ Leider sind sie nicht der Einzige, der den Polizeichef gut kennt.“
    „ Schön, wir kennen ihn also beide. Und wen meinst du, würde er eher beschützen? Eine dahergelaufene Bande Kleinkrimineller oder einen ehrbaren Geschäftsmann?“
    „ Den, der ihn am besten schmiert. Wir leben in einer freien Marktwirtschaft.“
    „ Ich diskutiere doch nicht mit euch Rotzlöffeln. Verlasst sofort meinen Laden.“
    Kater Carlo schwang seinen Baseballschläger wie eine prähistorische Keule. Mit einem Hieb fegte er die kristallenen Eispokale von der Wand. Das Glasregal, auf dem sie standen, ging gleich mit zu Bruch. Glassplitter regneten in die Edelstahlbehälter der Theke und machten die frisch zubereitete Ware unverkäuflich. Die wenigen Gäste, die an diesem Morgen die Sitznischen besetzten, blickten betreten zur Wand. Keiner wagte es, den Monochrome Men Einhalt zu gebieten. Fishface und Bluetron nahmen den störrischen Esel in die Mangel. Während Bluetron ihn festhielt, benützte Fishface seinen Bauch als Sandsack. Keine Schläge ins Gesicht, sie wollten ihn ja nicht verunstalten. Jedenfalls nicht in der ersten Stufe der Abreibung. Er sollte nur seine Lektion lernen. Mit den Monochrome Men legte man sich nicht an. Am Ende zahlte er, seine Gesicht wie versteinert. So wie alle ehrbaren Geschäftsmänner.
     
    *
     
    „ Fishface hat geplaudert.“
    „ Ein Verräter in unseren eigenen Reihen. Wie traurig. Wem hat er seine Informationen denn anvertraut? Etwa den Abyss?“
    „ Schlimmer. Die Abyss würden es nicht wagen, in unserem Gebiet zu wildern. Er war bei den Bullen auf dem siebzehnten Revier.“
    „ Was gibt es zu seiner Entschuldigung vorzutragen?“
    „ Sie haben ihm einen kleinen Einbruch in der Slaughter Street zur Last gelegt. Sämtliche Beweise sprachen gegen ihn.“
    „ Ist mir egal. Jeder Anwärter schwört den Monochrome Men den Treueid. Fishface hat das erste Gebot gebrochen.“
    „ Okay Kitty, sag uns was wir tun sollen.“
    „ Zuerst will ich wissen, wie groß der Schaden ist, den er angerichtet hat.“
    „ Bluetron hat mit unserem Kontaktmann gesprochen. Für das Schmiergeld gehen die Einnahmen der ganzen Woche drauf.“
    „ Okay, gib ihm das Geld. Bluetron ist ein zuverlässiger Bursche. Er soll die Bullen beruhigen.“
    „ Und was machen wir mit Fishface?“
    „ Warte, bis Bluetron zurück ist. Trommle den Rest der Bande zusammen. Wir werden uns diese kleine Ratte vorknöpfen.“
     
    *
     
    Sie versammelten sich am alten Fleischmarkt bei den Docks. Wo sich die brackige Meeresluft mit dem Geruch verwesender Hühnerinnereien mischte. Möwen zogen kreischend über ihre Köpfe hinweg.
    „ Er hat sein Handy ausgeschaltet.“
    „ Blöd ist er nicht. Keine Wunder, ich habe ihn schließlich ausgebildet.“
    „ Am besten, wir suchen seine Lieblingsplätze ab, bevor er die Stadt verlässt.“
    „ Okay, fangen wir mit Starbuck’s an.“
    „ Arbeitet da nicht Britneys große Schwester?“
    „ Halts Maul!“
    „ Was ist denn schon dabei? Du hast erst die Kleine gebumst, dann ihre Schwester. Hauptsache, es bleibt in der Familie.“
    „ Konzentrieren wir uns lieber auf Fishface.“
     
    *
     
    Im Starbuck’s trafen sie auf Tira, aber keine Spur von Fishface.
    „ Hi Kitty. Hast dich lange nicht mehr blicken lassen.“
    „ Ich bin auch nicht wegen dir gekommen. Hast du Fishface heute gesehen?“
    „ Hast ihn um ’ne gute Stunde verpasst. Vorhin war er kurz da. Schien auf dem Sprung zu sein.“
    „ Hat er gesagt, wo er danach hinwollte?“
    „ Fishface sprach vom Einkaufscenter in der Mall Street. Ist alles okay bei euch, Jungs? Fishface wirkte reichlich nervös.“
    „ Mach dir keine Sorgen. Nur ein paar geschäftliche Unstimmigkeiten. Nichts, was wir nicht in den Griff bekommen würden.“
    „ Oh. Machs gut, Kitty. Wir sehen uns doch mal wieder?“
    „ Klar, Tira.“
    Draußen hörten seine Kumpels nichts auf zu lästern.
    „Mann, die ist ja immer noch voll scharf auf dich!“
    „ Was für ein fetter Hintern. Und die hast du flachgelegt?“
    „ He, das war nur eine Nummer unter vielen. Ich wollte einen wegstecken, mehr nicht. Und wenn ich mich recht entsinne, warst du auch nicht immer allzu wählerisch.“
    „ Schon gut, ich hab’s verstanden.“
    „
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