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Babylon in Hongkong

Babylon in Hongkong

Titel: Babylon in Hongkong
Autoren: Jason Dark
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unter Wasser getaucht. In den folgenden Augenblicken geschah nichts. Ich war wie erstarrt, hatte die Augen weit geöffnet und starrte in die graugrüne Brühe, die mich umfloß.
    Dann bewegte ich mich. Ich wollte weg mit dem Kopf von der verdammten Schuhsohle, wollte auftauchen, um Luft zu holen, aber der andere reagierte bereits. Er bekam mein nasses Haar zu fassen und riß mich zusammen mit einem Schwall Wasser hoch. Ich öffnete den Mund, atmete keuchend und heftig und spürte, daß der Kerl, der links neben mir hockte, meinen Kopf so weit wie möglich zurück drückte und dann etwas Kaltes gegen meinen Hals preßte: die Mündung einer Waffe.
    »Wenn du dich rührst, bist du tot, Mann!«
    ***
    Träumte ich? War ich wach? Gaukelte mir die Phantasie etwas vor? War es schon soweit, daß ich durchdrehte?
    Nichts von dem stimmte. Ich hockte im warmen Wasser, der Unbekannte links neben mir, und am Hals drückte die Mündung der Waffe ziemlich schmerzhaft in meine dünne Haut.
    In solchen Situationen ist es am besten, wenn man die Ruhe behält. So tat ich zunächst einmal nichts und lauschte nur dem heftigen Atem des mir unbekannten Mannes. Seine Kleidung roch nach Teer. Jedenfalls strömte sie einen ähnlichen Geruch aus. Als ich versuchte, den Kopf zu drehen, verstärkte sich der Druck. Meine Haut spannte sich dabei verdammt hart.
    Ich überlegte verzweifelt, ob dieser Angriff auf mich einem reinen Zufall entsprach oder ob dahinter irgendein Plan steckte. Der Typ schien nicht gerade zu den Leuten zu gehören, die ihre Nerven unter Kontrolle hatten. Er war mächtig aufgeregt, nicht eiskalt, was mir überhaupt nicht gefiel. Derartige Typen drehten leicht durch, die schössen, ohne zu fragen, da brauchte bei ihnen nur ein Muskel zum falschen Zeitpunkt zu zucken.
    Gesehen wurden wir nicht. Natürlich gab es genügend Besucher. Die jedoch waren mit ihren eigenen Problemen beschäftigt. Wer in der Wanne hockte, kümmerte sich nicht um seine Umgebung.
    Es war eine ungewöhnliche Waffe, mit der man mich bedrohte. Sie sah aus wie ein normaler Revolver, aber der Laufund die Mündung waren doch anders gearbeitet, hinzu kam eine breite, kompakt wirkende Trommel, anders als bei einem normalen Revolver.
    »Darf ich fragen, was das soll?« flüsterte ich.
    »Das wirst du schon früh genug merken. Laß nur deinen Kumpan kommen. Er treibt sich…«
    »Geht es um ihn?«
    »Sicher.«
    »Was hat er den angestellt?«
    »Es wird sich herausstellen.«
    »Warum auch nicht.«
    »Hör zu, ich an deiner Stelle würde hier nicht so dumm reden. Ich kille euch beide, wenn es darauf ankommt.«
    »Das glaube ich Ihnen sogar. Wirklich, Sie haben tatsächlich Mut und sind…«
    »Da ist er!«
    Der Knabe hatte mich unterbrochen, denn Suko war im Gang erschienen. Noch umwallten ihn die Dampfschwaden, aber auch ich konnte ihn erkennen.
    »He, komm her!«
    Suko hörte den Befehl. Er drehte sich nach rechts. Jetzt konnte er in die primitive Kabine hineinschauen, aber noch nicht sofort sehen, was sich dort tat. Zu dicht war der Rauch, der in trägen Wolken über die Wasserfläche strich und immer Nachschub bekam.
    »John…?«
    »Dein Freund hockt neben mir, und es geht ihm verdammt mies, wenn ich abdrücke. Komm her und schau es dir an. Aber denke nicht einmal an Dummheiten.«
    Mein Partner schob sich heran. Er trug nur ein Handtuch um die Hüften. Der andere mußte ihn beim Verlassen der Umkleideräume überrascht haben.
    »Nette Freunde hast du, Suko, wirklich.«
    »Ich kenne den Killer nicht.«
    »Killer?«
    »Ja, sein Opfer liegt im Umkleideraum. Du wirst es kaum glauben, John, er hat ihn vor meinen Augen in den Rücken geschossen. Was Mieseres gibt es nicht.«
    Mir wurde komisch. Wenn das stimmte, sah es auch für mich bitter aus. Da würde der andere nicht zögern, abzudrücken und meinen Kopf voll Blei zu pumpen. »Ich hörte keine Schüsse.«
    »Das konntest du auch nicht. Seine Kanone verschießt Pfeile oder Stahlnägel. Das paßt zu ihm. Eine verdammt heimtückische Art, jemand vom Leben in den Tod zu befördern, mein Freund.«
    »Hall dein Maul!« Der Kiiler war sauer. Gleichzeitig schien er nervös zu werden. Das paßte mir natürlich nicht. Ich warf Suko heimlich einen fragenden Blick zu. Leider konnte ich wegen des quellenden Dampfes die Antwort nicht aus seinen Augen lesen, aber der Killer mußte einen Grund gehabt haben, daß er nach dem Mord nicht geflohen war und hier auf Suko gewartet hatte.
    Ich sprach ihn leise an und wählte meine
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