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Babson, Marian

Babson, Marian

Titel: Babson, Marian
Autoren: Die Katze mit den sieben Leben
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Kater mit einem abfälligen Blick und schlenderte zu ihrem Fressnapf,
um sich am Trockenfutter gütlich zu tun. »Miiiaaaauuuuu ...«
    Hätt-ich's
ließ keinen Funken Mitleid erkennen, sondern holte sich noch ein Stück
Trockenfutter aus dem Napf, das sie dann, von einem lauten Knacken begleitet,
genüsslich zerbiss. Ihr war anzusehen, was sie damit sagen wollte: »Mmmh!
Willst du auch was? Ach ja, du steckst ja fest. Hatte ich gar nicht gemerkt.«
    »Hör auf, dich
über den armen Kerl lustig zu machen.« Lorinda gab Hätt-ich's einen Schubs,
nahm eine Handvoll von dem in Fischform gepressten Trockenfutter und ging
zurück zur Katzenklappe.
    »Hier ...« Sie
gab Pudding ein Leckerchen nach dem anderen, und während er sie gierig
verschlang und sie ihn weiterstreichelte, beruhigte er sich allmählich.
    »Schon
besser.« Lorinda ging ins Wohnzimmer, griff zum Telefon und tippte eine
Kurzwahltaste, dann hielt sie den Hörer in sichere Entfernung zu ihrem Ohr und
wartete den Knall ab, mit dem der Ansagetext begann.
    »Peng!! Du hast mich verpasst, Alter! So leicht lässt sich
Macho Magee nicht erwischen! Im Moment pirsche ich mit meinem treuen Begleiter
Roscoe durch die finsteren Gassen, immer auf der Suche nach Ärger. Vielleicht
finde ich etwas, vielleicht auch nicht. Wenn du willst, dass ich dich finde,
dann hinterlass eine Nachricht, wenn die Schreie verstummt sind ...« Ein lang
anhaltender Schrei beendete den Ansagetext.
    »Du kommst
besser mal rüber zu mir und befreist deinen treuen Begleiter«, erklärte sie
knapp. »Er steckt mal wieder in der Katzenklappe fest.«
    »Das machen
die doch absichtlich«, ertönte eine nörgelnde Stimme nach einem leisen Klicken.
»Ich hab's beobachtet. Deine elenden Viecher locken meinen armen Roscoe ständig
in diese Falle.«
    Das konnte sie
schwerlich abstreiten. Hätt-ich's und Bloß-gewusst hielten es eindeutig für den
besten Streich überhaupt, Roscoe zur Katzenklappe zu locken, um sich dann über
ihn totzulachen, wenn er stecken blieb.
    »Er sollte es
inzwischen eigentlich gelernt habe«, wandte Lorinda ein. »Aber diesmal steckt
er richtig fest, und ich habe Angst, ich könnte ihm wehtun, wenn ich versuche,
ihn zu befreien.«
    »Ja, ja, schon
gut, ich komme sofort rüber.« Er knallte den Hörer auf, und Lorinda kehrte in
die Küche zurück.
    »Es wird alles
gut, Roscoe«, sagte sie bedächtig, da sie sich nicht erwischen lassen durfte,
dass sie ihn mit Pudding ansprach. »Daddy ist auf dem Weg zu dir.«
    Roscoe stand
immer noch unter dem beruhigenden Einfluss der Leckerchen und sah Lorinda
geduldig an. Bloß-gewusst schien Gewissensbisse bekommen zu haben, da sie
begonnen hatte, Roscoes Gesicht abzulecken, was den zusätzlich beruhigte. Seine
Befreiungsversuche hatte er offensichtlich aufgegeben, trotzdem bot er einen
äußerst bemitleidenswerten Anblick.
    Hätt-ich 's
hatte sich von ihrem Fressnapf zurückgezogen, da es ihr keinen Spaß zu machen
schien, sich von Lorinda das Trockenfutter abnehmen zu lassen, nur damit Roscoe
auch etwas abbekam. Stattdessen saß sie da und schaute zum Fenster, da sie
spürte, dass sich jemand dem Haus näherte, noch bevor Lorinda ihn sehen oder
hören konnte.
    Das musste
Macho sein. Ohne auf ein Anklopfen zu warten, öffnete Lorinda behutsam die Tür,
damit der feststeckende Roscoe nicht in Panik geriet.
    »Ganz ruhig,
mein Junge. Es ist alles in Ordnung, kein Grund zur Aufregung.«
    Ihre
Beschwichtigungsversuche waren nutzlos, denn kaum bemerkte er, dass er sich in
der Horizontalen bewegte, ohne sich selbst von der Stelle zu rühren und ohne
von jemandem festgehalten zu werden, stieß er ein durchdringendes Miauen aus.
    »Ich komme
schon, Roscoe!« Die Gestalt am anderen Ende des Gartens setzte zu einem
watschelnden Spurt an und beugte sich bedenklich weit nach vorn. »Halt durch!«
    Viel anderes
hätte Roscoe ohnehin nicht machen können, außer dass er weiter versuchte, sich
irgendwie von der Stelle zu bewegen, während er seine Panik hinausjaulte.
    »Ich bin ja
bei dir! Daddy ist hier!« Macho Magee ließ sich neben seinem verängstigten
Kater auf die Knie fallen und schaute Lorinda vorwurfsvoll an. »Ich weiß nicht,
warum du immer noch diese altmodische Klappe in der Tür hast. Die Dinger sind
lebensgefährlich!« »Die war bereits drin, als ich das Haus gekauft habe«,
erwiderte Lorinda seufzend. Diese Diskussion führte sie nicht zum ersten Mal
mit Macho.
    »Das ändert
nichts daran, wie gefährlich diese Klappe ist. Du solltest
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