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Babel 2 - Dämonenfieber

Babel 2 - Dämonenfieber

Titel: Babel 2 - Dämonenfieber
Autoren: Cay Winter
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sein Spezialgebiet, wie er es nannte, war Feuer, für das er eine ungesunde Begeisterung aufbrachte.
    »Tja, mein Steckenpferd ist es aber auch nicht«, erwiderte sie kühl.
    »Ich bezahle dich.«
    »Daniel …«
    Er machte einen Schritt auf sie zu und sah sie eindringlich an. »Nenn mir deinen Preis. Geld ist kein Problem.«
    »Nein, wahrscheinlich nicht.«
    Sein kleines Geschäft mit Schadensversicherungen in Brandfällen finanzierte ihm einen angenehmen Lebensstil, wie sie wusste. Aber der Gedanke, sich auf einen Deal mit einem anderen Hexer einzulassen, gefiel ihr nicht.
    Hexen waren im Allgemeinen nicht gerade dafür bekannt, gute Teamplayer zu sein, denn sie verteidigten mit allen Mitteln ihr Revier um magische Energien, daher würde sie Daniel keine Sekunde lang vertrauen. Und im Hinblick darauf, dass sie in vielleicht gar nicht so langer Zeit eine heftige Auseinandersetzung mit Clarissa haben würde, war es nicht unbedingt das Klügste, auch noch einen weiteren magisch Aktiven im Blick behalten zu müssen.
    Das Nein lag ihr schon auf der Zunge, doch irgendetwas hinderte sie daran, es auszusprechen.
    Das Nichtstun der letzten Wochen hatte sie nervös gemacht und verstärkte das Gefühl, dass an dieser Geschichte mehr dran war, als es auf den ersten Blick den Anschein hatte. Ihr Bauchgefühl täuschte sie selten, und auch dieses Mal war da dieses schmerzhafte Pochen in ihrem Magen, das es so schwierig machte, die Geschehnisse zu vergessen. Vermutlich würde sie diesem Rätsel ohnehin über kurz oder lang nachgehen. Warum sollte sie sich also nicht von Daniel dafür bezahlen lassen? So hatte das Ganze wenigstens noch etwas Gutes.
    Bevor sie es verhindern konnte, hörte sie sich auch schon sagen: »Na schön, ich sehe, was ich rausfinden kann.«
    Du lernst es einfach nicht, oder? Wenn es irgendwo auch nur ein bisschen nach Ärger riecht, stürzt du dich mitten rein. Schon mal daran gedacht, dass du einfach zu viele Polizeiserien im Fernsehen geschaut hast?
    Manchmal gucke ich auch Kochsendungen, aber deswegen mache ich noch lange kein Restaurant auf Das ist es nicht. Wenn in meiner Stadt die Leiche einer Hexe verschwindet, will ich wissen, warum.
    Daniel nickte und sagte leise: »Danke.«
    Sie nahm an, dass er sich nach ihrer Einwilligung verabschieden würde, stattdessen blieb er jedoch stehen und fragte: »Hast du in der Zwischenzeit etwas von Clarissa gehört?«
    Durch diese einfache Frage dehnten sich Babels Schutzwälle erneut aus, denn die Aggression, die sie bei diesem Namen verspürte, ließ ihre Magie aufwallen.
    Als würde ihn ein Wind erfassen, taumelte Daniel einen Schritt zurück. Hastig nahm er die Hände aus den Hosentaschen und hob sie in einer versöhnlichen Geste.
    »Nur weil ich eingewilligt habe, dieser Sache mit Sonja auf den Grund zu gehen, heißt das nicht, dass ich vergessen habe, was zwischen uns vorgefallen ist, Daniel. Es macht uns nicht plötzlich zu Freunden.«
    »Das hatte ich nicht angenommen.«
    »Dann tu auch nicht so, als würde es dich interessieren. Wir wissen beide, dass es dir gleichgültig ist, ob mir Clarissa den Schädel einschlägt.«
    Er zuckte zusammen, widersprach aber nicht. Einen Moment lang sah es so aus, als wollte er noch etwas sagen, aber dann nickte er ihr lediglich unangenehm berührt zu und trat endlich den Rückzug an. Ob er sich wirklich für sein Verhalten schämte, konnte sie nicht sagen. Vielleicht glaubte er auch nur, sie würde es sich sonst anders überlegen.
    Nachdenklich lauschte sie seinen Schritten auf der Treppe, während sich seine magische Spur langsam verlor und der Druck auf ihre Barrieren nachließ. Wie eine Katze im Regen schüttelte sie sich kurz, als könne sie so das Gefühl seiner Energien auf ihrer Haut loswerden.
    Als Karl und Mo aus der Küche kamen, nahm sie ihre Schutzwälle herunter und drehte den Ring mit der Spitze wieder nach oben. Während Mo erneut seinen Platz auf dem Fensterbrett einnahm, baute sich Karl mit verschränkten Armen vor ihr auf und sah vorwurfsvoll auf sie herab.
    »Das macht heute Nummer drei«, murmelte sie.
    »Was?«
    »Ach nichts.«
    Karl warf einen kurzen Blick auf die Tür. »Er will also, dass du Vendomes Leiche findest«, sagte er, aber Babel hob die Hand, um ihn zu unterbrechen.
    »Fang gar nicht erst an. Und hör auf, mich so anzusehen, du weißt, dass das bei mir nicht zieht. Es ist immerhin ein Auftrag. Geld. Und wenn mich nicht alles täuscht, musst du«, sie deutete mit dem Zeigefinger auf die
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