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B155 - Die Mafia schickte ihre Henker

B155 - Die Mafia schickte ihre Henker

Titel: B155 - Die Mafia schickte ihre Henker
Autoren: Die Mafia schickte ihre Henker
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auf die vier Männer geschossen hatte, niemand anders als der Teufel selbst gewesen sei.
    Ich ließ mir von ihm eine Beschreibung des Teufels geben. Solange Pietro sein Italienisch mit deutschen Brocken gemischt hatte, hatte ich ihn einigermaßen verstanden, weil er langsam gesprochen hatte. Nun fiel er plötzlich in ein irrsinnig schnelles Italienisch, von dem ich nur jedes dritte Wort verstand, zumal er einen süditalienischen Dialekt sprach, der später sogar meinem Freund und Kollegen Steve Dillaggio Schwierigkeiten machte, der die italienische Sprache perfekt beherrschte Immerhin begriff ich, daß der Killer etwa so groß wie ich war, blaue Augen hatte und eine schwarze Perücke trug, außerdem einen kleinen angeklebten Bart unter der Nase.
    Schon nach einigen Minuten tauchten die ersten Cops auf und begannen mit der Zeugenvernehmung. Sie kamen vom nächstgelegenen Revier und kannten die vier Männer, denen der Mordanschlag gegolten hatte. Keiner von ihnen wußte eine Erklärung dafür, warum gerade auf diese vier angesehenen Geschäftsleute geschossen worden war.
    Einer von ihnen, Wachtmeister Mancini, sagte zu mir: »Diese vier Leute gehören zu den anständigsten Menschen, die ich kenne. Ihre Ehen sind ebenso in Ordnung wie ihre Geschäfte. Ich lege meine Hand dafür ins Feuer, daß sie nie krumme Dinger gedreht haben. Glauben Sie mir, Mr. Cotton, dieser Anschlag war ein Irrtum. Der Killer hat auf die falschen Leute geschossen. Weiß der Teufel wieso, aber er hat die Leute verwechselt.«
    »Sie halten es also für ausgeschlossen, daß die vier Männer über irgendwelche Kontakte zur Unterwelt verfügten?« fragte ich.
    »Ja«, sagte Mancini. »Ich kenne die Leute seit Jahren. Glauben Sie mir, die sind in Ordnung.«
    Ich wartete, bis die Mordkommission kam. Der Barkeeper Pietro, hatte sich inzwischen so weit beruhigt, daß ihm einfiel, daß er auch fließend Englisch sprechen konnte. Aber immer noch blieb er dabei, daß der Fremde niemand anders als der Leibhaftige persönlich gewesen sei.
    »Ein Mensch aus Fleisch und Blut ist einer solch schrecklichen Tat nicht fähig«, sagte er.
    Ich wußte es besser.
    Ich ging zu meinem Jaguar und rief das District Office an. Ich gab die Namen der vier Männer durch und bat die Kollegen, diese Namen zu überprüfen. Vielleicht gab es in unserer Kartei Informationen über sie. Es gibt viele angesehene Geschäftsleute, die zur Mafia gehören. Wir wissen davon, aber nur selten können wir ihre Kontakte zur Unterwelt beweisen. Und wenn wir endlich mal einen Zeugen haben, dann stirbt er plötzlich und unerwartet und verschwindet spurlos.
    Langsam kam ich zu der Überzeugung, daß ein regelrechter Krieg in der Unterwelt ausgebrochen war. Zuerst Bodini, in der nächsten Nacht Campari und jetzt am hellen Tag Gozzi und Russo. Manchmal kommt es vor, daß zwei rivalisierende Mafia-Familien ihre Auseinandersetzungen mit der Waffe austragen. Und dieser Krieg zwischen den einzelnen Mafia-Familien ist dann viel härter und brutaler als der Kampf, den die Unterwelt gegen das Gesetz und seine Vertreter führt.
    Als ich in meinem Büro ankam, hatte Phil bereits alle Informationen über Gozzi, Fontana, Russo und Siracusa gesammelt, die uns Vorlagen.
    »Brave Leute«, sagte er. »Keiner von ihnen ist je mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Ihre Namen sind nie im Zusammenhang mit der Mafia aufgetaucht.«
    Langsam kam auch ich wie , der Wachtmeister Mancini zu der Überzeugung, daß die vier Männer die Opfer eines Irrtums geworden waren. So etwas kommt bei einem Profi-Killer nicht vor, aber es passiert schon mal.
    »Wenn der Killer sie verwechselt hat, so müssen sie irgendwelche Ähnlichkeiten mit den Männern aufweisen, denen der Anschlag eigentlich galt«, sagte ich. »Steve, du kannst doch Italienisch?«
    »Natürlich«, sagte Steve Dillaggio.
    »Dann geh in die Zi Teresa und hör dich dort um. Aber erzähle keinem, daß du G-man bist. Einem italienischen Landsmann erzählen sie wahrscheinlich mehr als einem Yankee wie mir.«
    Das einzige Problem dabei war nur, daß Steve Dillaggio zwar von italienischen Vorfahren abstammte, aber mit seiner großen, kräftigen Gestalt, den blonden Haaren und blauen Äugen eher wie ein Skandinavier aussieht und absolut nicht wie ein Südländer. Aber ich hoffte, daß sein Italienisch gut genug war, um die Leute in Little Italy davon zu überzeugen, daß er einer der ihren war.
    »Ich nehme an, daß in der Zi Teresa Mafia-Leute verkehren«, sagte ich. »Nur
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