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Auslegware

Auslegware

Titel: Auslegware
Autoren: Ashan Delon
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hervor. „Ich hab mich da in was verrannt und erst jetzt kapiert, dass es vollkommen idiotisch war.“
    Marius lehnte sich gegen die Fensterbank, verschränkte die Arme vor der Brust und wartete geduldig ab. Er sah so hinreißend aus in dieser Haltung, dass ich wirklich darum kämpfen musste, nicht zu ihm zu rennen und ihn in meine Arme zu ziehen.
    Oh Gott. Ich hatte mich schon längst hoffnungslos in ihn verknallt und es in meinem Wahn, endlich Fickfleisch zu finden, nicht wirklich erkannt und mich, wie ein Elefant im Porzellanladen verhalten. Wie weh musste ich ihm getan haben, als ich ihn so schroff zurückgewiesen hatte? Mich würde es nicht wundern, wenn er mich nach meiner Beichte aus der Wohnung warf. Aber ich war gewillt, ihm alles zu erzählen.
    „Ich habe dich wirklich nicht erkannt“, gestand ich, weil ich nicht wusste, wie und wo ich mit meinem Bekenntnis beginnen sollte.
    Marius' Mundwinkel zuckten leicht, blieb aber sonst reglos.
    „Ich habe mich an dem Abend wie ein Arsch benommen“, nahm ich erneut Anlauf. Es war so schwer, die Wahrheit zu sagen. Vor allem eine, die mir selbst ziemlich unangenehm war. „Ich war an dem Abend dort, um Sex zu haben“, gestand ich frei heraus. „Ich wollte jemanden finden, der sich von mir ficken ließ. Irgendwie … ich weiß nicht. Ich habe mich wahrscheinlich so sehr darin versteift, dass ich überreagierte. Als du mit deinem Finger hinten in meine Hose geglitten bist, da …“ Ich schnaufte tief. „Ich habe noch nie … und an dem Abend wollte ich das ändern. Ich dachte, mit dir hätte ich leichtes Spiel, aber als du …“ Ich kniff die Lippen zusammen, als es mir doch so schwer fiel, dass ich nicht mehr weiterreden konnte.
    Marius' stieß sich von dem Fensterbrett ab und kam langsam näher. Sein Gang war besonders weich und geschmeidig, wie ein Balletttänzer, der von einer Kür zur andern wechselte. Er sah mich dabei fest an. Ich kämpfte mit mir, um meinen Blick nicht von ihm zu nehmen. Mir gefiel es, wie er sich bewegte. Es musste herrlich sein, wenn er sich so geschmeidig unter mir bewegte, während er vor Lust verging.
    „Wenns weiter nichts ist …?“, sagte er leise, legte die Hände an seine Hose, öffnete sie und zog sie kurzerhand über seine Hüfte.
    Mir blieb die Spucke weg, als er mir schamlos seine Blöße präsentierte. Ich schluckte hart.
    In mir schrillten erneut die Alarmsirenen auf. Wenn ich das zuließ, würde ich den nächsten fatalen Fehler begehen.
    Rasch hielt ich ihn fest.
    „Nein“, rief ich entsetzt und zog seine Hände samt Hosenbund wieder nach oben. Marius widersetzte sich einen Moment, dann ließ er mit sich machen.
    Im ersten Moment war ich geschockt, dass er sich so bereitwillig auszog. Aber als ich seinen dankbaren, erleichterten Blick bemerkte, erkannte ich seine wahre Absicht dahinter. Das war ein Test gewesen, den ich offenbar bestanden hatte.
    „Ich will schon, aber nicht so“, sagte ich. „Es ist mir inzwischen nicht mehr so wichtig. Ich will einfach nur mit dir zusammen sein. In deiner Nähe fühle ich mich wohl. Mir fehlt etwas, wenn ich nicht bei dir bin. Das ist mir erst jetzt klar geworden, vollkommen gleichgültig, wie wir unsere gemeinsame Zeit gestalten. Ich dachte auch erst, du könntest nichts mit Männern anfangen, weil du so mit Andrea geflirtet hast. Dabei wünschte ich mir die ganze Zeit, dass du mich so anlächelst, wie du sie angelächelt hast. Dass du wegen meiner Witze genauso herzhaft lachst, wie mit ihr.“
    Ich geriet ins Stocken, als sich ein Lächeln auf sein Gesicht stahl, das dem von damals sehr ähnelte. Er musste den Kopf weit in den Nacken legen, um mir ins Gesicht sehen zu können. Daher packte ich ihn kurz entschlossen mit beiden Händen am Hintern, so wie ich es in dem Hinterzimmer gemacht hatte, zog ihn an mich und hob ihn hoch. Bereitwillig öffnete er die Beine, schlang sie um meine Hüfte und hakte seine Fersen in meinem Rücken ineinander. Seine Arme legten sich um meinen Hals und zogen mich an sich, bis wir uns an der Stirn berührten.
    „Ich hatte nicht vor, dich in dem Hinterzimmer zu penetrieren“, gestand er im Flüsterton. Seine Nase rieb sich sanft an meiner. „Ging auch gar nicht. Ich trug ein enges Höschen, das meinen Schwanz fest auf den Bauch presst, damit man ihn in dem engen Kleid nicht sieht. Es war ziemlich unangenehm, mit dem Ständer, und ich hätte es später in der Aufführung wahrscheinlich verflucht, aber das war es mir wert gewesen. Ich wollte dich
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