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Ausgebrannt - Eschbach, A: Ausgebrannt - Ausgebrannt

Titel: Ausgebrannt - Eschbach, A: Ausgebrannt - Ausgebrannt
Autoren: Andreas Eschbach
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Giebel, über die Außenseite der neuen Maschine …
    Plötzlich wurde Markus klar, was er da gerade sah.
    Seine Vision!
    Da, vor ihm, stand er – der Westermann-Tower! Ein Zylinder, ringsum mit Glas verkleidet, der zum Himmel aufragte und in dem sich die aufgehende Sonne spiegelte – das war es doch, das Bild, das er immer gesehen, das ihn stets geleitet hatte!
    Ein Schauder durchlief ihn.
    Dann erspähte er einen kleinen Aufkleber, ganz unten an einem der Glaselemente. Wohl der Platz, an dem normalerweise die Lieferadresse aufgeklebt wurde. Aber auf diesem Kleber stand nur in dicken schwarzen Buchstaben: Westermann .
    Als Amy-Lee herunterkam, saß Markus immer noch im Gras und lachte und lachte. Als sie fragte, was um Himmels willen denn los sei, fiel er ihr um den Hals und stieß hervor: »Ich bin angekommen. Ich bin angekommen. Ich bin da, wo ich hingehöre …«
    Zwei Jahre später
    D as Sportflugzeug erschien ohne Vorwarnung im gesperrten Bereich des Luftraums über Washington, D.C., und antwortete nicht auf Funkrufe der Luftüberwachung.
    Anders als einige Jahre zuvor funktionierte diesmal alles. Die vorgeschriebenen Prozeduren wurden eingehalten. Nach dem dritten vergeblichen Anruf und der ultimativen Aufforderung, sofort abzudrehen, stiegen Abfangjäger auf und näherten sich dem Flugzeug, einer roten Piper Saratoga III , um dieses vom Kurs abzudrängen. Die Flugabwehrgeschütze auf dem Dach und im Garten des Weißen Hauses nahmen Zielpeilung auf, bereit, beim Überschreiten der kritischen Distanz zu feuern.
    »Ich sehe einen Mann am Steuerknüppel, der eine schwarze Skimütze trägt«, gab einer der Piloten durch.
    »Okay, das ist keiner, der sich bloß verfranzt hat«, knurrte der Diensthabende in sein Mikrofon. »Holt ihn runter.«
    Alle Aufmerksamkeit war in diesem Augenblick auf die kleine Sportmaschine gerichtet. So blieb der Marschflugkörper vom Typ Cruise Missile , der sich in diesen Minuten ebenfalls Washington näherte, nur wesentlich tiefer, unbemerkt.
    Die kleine rote Piper hielt stur ihren Kurs, obwohl einer der Jets die Maschine beinahe mit seinen Flügeln berührte. Schulterzuckend setzte sich einer der anderen Piloten hinter die Piper und klappte die Sicherung über seinem Feuerknopf beiseite. Es war ein hässlicher Job, aber es war ein Job, der getan werden musste. Er wartete, bis das Sportflugzeug über eher dünn besiedeltem Gebiet war, dann feuerte er, und die Piper zerplatzte in einem Feuerball, aus dem nur noch glühende Metallfetzen auf die Erde herabregneten.
    »Verdammte Scheiße!«, meinte der Diensthabende und dachte an den Bericht, den er nun schreiben musste.
    Im nächsten Augenblick schrie jemand an den Radarschirmen auf.
    Doch es war schon zu spät. Die Cruise Missile , bekannt dafür, das ihr einprogrammierte Ziel im tiefstmöglichen Flug unterhalb aller Radarsysteme und bis auf wenige Meter genau zu treffen, schlug ins Weiße Haus ein und explodierte. Der Präsident, seine Familie, acht Mitglieder seiner Regierung sowie die meisten der in diesem Augenblick anwesenden Mitarbeiter und Bediensteten wurden getötet, als der Westflügel komplett zerstört wurde, das Oval Office einstürzte und im Rest des Hauses metergroße Betonbrocken von den Decken fielen. Wer die Explosion überlebte, wurde ein Opfer des sich rasch ausbreitenden Feuers.
    Es war ein verheerender Anschlag, zu dem sich nie jemand bekannte. Der Marschflugkörper war aus amerikanischer Fertigung gewesen, das ergaben Untersuchungen zweifelsfrei, doch was bewies das? Waffen dieser Art waren überall auf der Welt stationiert gewesen, gestohlen worden, ja sogar verkauft worden.
    Es wurde endlos darüber beraten, ob das Weiße Haus in seiner ursprünglichen Form wieder aufgebaut oder neu gestaltet werden sollte, ohne dass man zu einem Ergebnis gelangte. Derweil wurden die Ruinen bereits von Unkraut überwuchert. Der Vizepräsident hatte sich einen provisorischen Amtssitz in Philadelphia eingerichtet, seiner Heimatstadt, und blieb dort erst einmal. Der Kongress folgte nach einiger Zeit, erklärtermaßen auch nur vorläufig, blieb aber ebenfalls.
    Washington, D.C., aber wurde zur Geisterstadt. Die Regierung war der wichtigste Arbeitgeber gewesen, und nun, da sie nicht mehr da war, zogen viele Menschen weg. Häuser standen leer, zerfielen, woraufhin noch mehr Menschen fortzogen. Zum Schluss blieben nur die, die nirgendwohin konnten, und züchteten Vieh in den verlassenen Gärten.
    Eines Tages standen Silvio und Maria
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