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Ausgeblüht: Kriminalroman (Psycho-Krimi) (German Edition)

Ausgeblüht: Kriminalroman (Psycho-Krimi) (German Edition)

Titel: Ausgeblüht: Kriminalroman (Psycho-Krimi) (German Edition)
Autoren: Mali Benro
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Möglichkeiten bewegen und dank Deiner Kampagne die Auflage erheblich gestiegen ist, juckt mich das alles nicht, wenn die Story sauber ist. Ist sie sauber?“
    Oskar antwortete nachdenklich. „Sauber ist sie schon, nur…“
    „Was nur? Sie muss lupenrein sein, sonst sind wir beide dran. Der Geschäftsführer dreht uns die Hälse um.“
    Oskar hatte Olivias E-Mail kurz vor Sitzungsbeginn empfangen und überlegte angestrengt, dann schilderte er die Situation, dass es mittlerweile sogar zwei Tatverdächtige gäbe und die Story seine kühnsten Träume übertreffen würde. Enthusiastisch konstruierte er die weitere Vorgehensweise, lobte die Reporterteams und deren hervorragende Arbeit und bat um Verlängerung der Unterstützung. Die Beschattung des Liebhabers und seines Freundes wäre unabdinglich und müsste fortgeführt werden, denn da gäbe es pikante Machenschaften, die gerade aufgedeckt würden, das Motiv für den Mord liefern könnten und somit die Überführung des Täters ermöglichten.
    „Klingt alles ganz prima, aber wie ich höre, hat der Staatsanwalt die Ermittlungen eingestellt“, der Redaktionsleiter hielt eine Pressemitteilung hoch.
    „D ie ist längst überholt. Wir haben ihm die neusten Erkenntnisse zukommen lassen, er will eine DNA-Analyse anfertigen lassen“, antwortete Oskar stolz.“
    Der Redaktionsleiter hielt die nächste Meldung in die Höhe.
    „Das Ergebnis existiert bereits und hat lediglich Spuren des Liebhabers nachgewiesen, der verhört wurde. Der Staatsanwalt bleibt bei seiner Aussage, dass es Selbstmord war.“ Oskar schluckte, diese Ratte hatte ihn ausgetrickst und die Information direkt an seinen Vorgesetzten weitergeleitet. Damit waren an offizieller Stelle seine Bemühungen attestiert und Oskars Forderung erfüllt. Jetzt half nur noch öffentlicher Druck, um die Fortführung der Ermittlungen zu erzwingen. Er versprach dem Redaktionsleiter, sein ganzes Wissen niederzuschreiben, anzugreifen, auf weitere Spekulationen zu verzichten, Fakten zu schaffen und öffentlich Fragen zu stellen. Die Beweislage wäre erstaunlich gut. Pitbull hätte Fotos vom Berliner Herbstmarkt geliefert, die Dr. Stein und seine Frau gemeinsam mit dem Freund des Hauses, diesem scheinheiligen Psychiater Josef Kranz, gut gelaunt am Glühweinstand zeigten.
    Er würde auch diese ominöse Dreierbeziehung zwischen Saskia, Dr. Stein und diesem Josef ins Spiel bringen und über ihren privaten Swingerclub berichten. Er würde schreiben, dass der Psychiater hochgradig verletzt und eifersüchtig war, weil er Saskia an Frank verloren hatte und glaubte, dass ihm sein bester Freund durch die Abtreibung auch noch ein eventuell gemeinsames Kind geraubt hatte.
    „Ein klassisches Motiv“, bestätigte Michael Roth mit wichtiger Miene. Erschwerend käme hinzu, dass Josef Kranz kein Alibi für die Mordnacht habe. Dann würde er diesen Dr. Stein ordentlich vorführen. Von wegen Opfer und in tiefer Trauer. Eine Riesenshow hätte der beim Gespräch mit Pitbull abgezogen. Niemand im Team würde sich von diesem Theater blenden lassen. Sie würden diesem selbstherrlichen Sexprotz und seinem Kumpanen den Mord nachweisen und zeigen, wie kaltblütig sie waren und ihren Vergnügungen unbekümmert weiter nachgingen. Die Aussage, wie froh Dr. Stein über sein zweites Leben und die tolerante Haltung seiner Gattin sei, die ihn so fürsorglich in der Klinik versorge und ihm großzügig verzieh, die würde er ins rechte Licht rücken. Die Leser und das Ordnungsamt sollten in diesem Zusammenhang erfahren, dass der feine Herr seine Praxis als Blitzbude für erotische Fotos und Videos missbrauchte. Dass er vorgab zu trauern, und während die Geliebte starb, mit den Krankenschwestern flirtete und die Modernisierung des Fitnessraums in der geschlossenen Psychiatrie initiierte.
    Und dann würde er den Obduktionsbericht zitieren, der aussagt, dass bei Saskia, die Rechtshänderin war, zwei Schnittwunden im rechten Arm festgestellt wurden und trotzdem nach wie vor von der Staatsanwaltschaft behauptet wird, sie habe sich selbst getötet. Auch wenn sie es mit der linken Hand versucht haben sollte, dieser Dr. Stein hatte sie nicht daran gehindert, und dafür gab es Gründe, die ebenfalls morgen publiziert würden. Der Redaktionsleiter nickte zufrieden.
    „Oh ja, das ist genügend Zündstoff, um den Staatsanwalt flott zu machen.“
    Oskars Handy brummte auf dem Konferenztisch, Brecht stand auf dem Display. Er entschuldigte sich und ging vor die
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