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Ausgeblüht: Kriminalroman (Psycho-Krimi) (German Edition)

Ausgeblüht: Kriminalroman (Psycho-Krimi) (German Edition)

Titel: Ausgeblüht: Kriminalroman (Psycho-Krimi) (German Edition)
Autoren: Mali Benro
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die Schule zu gehen, gezwungen, erstklassige Leistungen abzuliefern. Obwohl sie in Mathematik die Klassenbeste war, hatte sie das Gefühl, dass sie störte und fand keine Anerkennung, nicht vom Vater und auch nicht von der Mutter, nach deren Liebe und Zuneigung sie sich unendlich sehnte. Sie wäre ein Fickfehler, habe ihr die Mutter gesagt. Geboren und verdammt zu leben, und daran war ihre Mutter schuld. An dem Tag, als sie am Nachmittag eilig das Haus verlassen hatte, vergaß Saskia ihr Handy auf dem Küchentisch.
    Greta checkte die SMS und erfuhr, dass sie sich mit diesem Frank im Berliner Print Hotel treffen würde. Sie stieg wie so oft in den Keller und legte sich in Saskias Bett, las in den Tagebüchern die Gedanken der verzweifelten Mutter und fühlte eine tiefe Traurigkeit, die in großer Wut eskalierte. Sie nahm die Bücher und verbrannte sie im Kamin und wartete. Wartete auf ihre Mutter, die ganze Nacht, und als sie am Morgen wieder nicht zu Hause war, da fuhr sie los, nach Berlin in das Print Hotel. Der Empfangstresen war unbesetzt. Sie nahm den Zweitschlüssel für das Zimmer 233 und fuhr mit dem Aufzug in die zweite Etage. Es war ganz einfach. Niemand schöpfte Verdacht. Eigentlich wollte sie nur zu ihrer Mutter, sie zurück holen, öffnete die Tür und sah sie, zusammen mit ihrem Liebhaber, an Handschellen gekettet, blutend in diesem Bett liegen. Als sie eintrat, riss Saskia voller Entsetzen die Augen weit auf, der Mann lag bewusstlos an ihrer Seite. Sie sah die nackten Körper, die Wunden, das rote Blut auf der Mutter schneeweißer Haut, und hörte plötzlich wieder diese Stimme, die ihr einen verhängnisvollen Befehl erteilte. „Du sollst sie töten und mir ein Beweisstück mitbringen!“
    Die Mutter atmete heftig und starrte sie angstvoll an, neben ihr lag das blutverschmierte Jagdmesser. Die Stimme in ihrem Kopf wurde lauter und lauter, führte ihre Hand. Sie nahm das Messer und stach ein zweites Mal, so fest sie konnte, in die Wunde. Das Blut spritzte empor, die Mutter schrie um Hilfe, die Stimme rief: „Das Beweisstück!“ Panisch griff sie nach der Goldkette auf dem Nachtschrank und rannte aus dem Zimmer, über den Flur, die Treppe herab.
    An der U-Bahn-Station bemerkte sie das Blut an ihren Wildlederhandschuhen, die sie erst vor wenigen Tagen gekauft hatten. Sie und Mama, und es brach ihr das Herz, als sie diese in den Mülleimer am Fahrkartenschalter warf, aber sie wusste, dass sie etwas Unrechtes getan hatte und jede Spur verwischen musste.
    Die Kälte kroch in Olivias Körper. Alles war plötzlich so klar, von einer immer höheren und tieferen Klarheit und lag nun in ihrer Macht.
    „Komm mit mir, ich helfe Dir.“
    Olivia nahm sie auf den Arm und trug sie in ihr Bett. Sie war federleicht und leistete keinen Widerstand , dann rief sie den Notarzt.
     

Kapitel 36
     
    Sprachlos saß Oskar im Bistro, er hatte Olivia versprochen, ihre Erzählung nicht zu notieren, niemals zu veröffentlichen, und er würde sich an sein Versprechen halten. Was er nun hörte, machte ihn erst tief betroffen und dann doch glücklich.
    Greta brauchte dringend Hilfe, aber sie war keine Mörderin, dagegen sprach eindeutig die DNA-Analyse. Es gab am Jagdmesser nur eine DNA-Spur, und die überführte Frank Stein. Gunter hatte Greta gesehen, sicher war sie am Tatort gewesen, und er konnte sich ihr Geständnis nur so erklären, dass das Mädchen stark traumatisiert war. Das Display seines Handys leuchtete.
    „Entschuldige Olivia, ist vielleicht wichtig.“ Pitbull hatte ein Foto geschickt, darauf war Frank Stein mit einer Einkaufstüte zu sehen, aus der zwei Champagnerhälse ragten. Darunter stand: „Rate mal, was der gerade macht?“
    Er zeigte ihr das Bild.
    „Ist der wieder frei?“
    „Das haben wir gleich .“ Oskar wählte Pitbull an, der voll in Action war. „Na klar ist der wieder frei, und er war schon feine Sachen einkaufen, ich glaube, der hat ein Date. Sagt Dir der Name Theresa Kranz irgendwas?“
    „Kranz?“
    „So heißt doch sein Kumpel. Josef Kranz. Da kommt er ja, Du ich muss Schluss machen, hier wird’s spannend.“
    Oskar wollte ihn noch fragen, wo er überhaupt unterwegs war, aber Pitbull hatte aufgelegt. Sein unschlagbarer Riecher sagte ihm, dass sich hier gleich ein Drama abspielen würde, da fiel auch schon der Schuss.
     

Kapitel 37
     
    Beschwingt spazierte Oskar Schmitt von der Pressekonferenz der Kriminalpolizei zum Büro zurück und betrachtete sein Antlitz in den
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