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Aus der Spur

Aus der Spur

Titel: Aus der Spur
Autoren: Gregory Smith
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oder? « , fragte er und hechelte dabei genau wie Nelsons Hund. Seine Augen hatten sich geweitet, und er drehte den Kopf von einer Seite zur anderen. Suchte er nach einer Waffe? Oder einem Fluchtweg? Shamus wurde ganz schwindlig, und er merkte, dass er genauso schnell und flach atmete wie Hank. Er würde die Sache noch vermasseln!
    » Beruhig dich, Hank. «
    » Ich will nicht sterben. Ich will nicht sterben! «
    Hank hörte ihn offenbar nicht einmal. Seine Füße standen schulterbreit auseinander, und Shamus wusste, dass er jeden Moment die Flucht ergreifen würde…
    Shamus rammte Hank seinen Fuß zwischen die Beine. Der Mann krümmte sich auf dem Boden. Der würde nicht mehr auf dumme Gedanken kommen!
    » Ich weiß, wie du dich fühlst. Ich hab da mal einen Fußball hinbekommen. Steh auf! Setz dich auf den Stuhl. «
    Hank gehorchte mühsam. Die Chancen, dass er sich übergeben würde, standen Shamus’ Meinung nach fifty-fifty.
    » Jetzt hast du mich ganz nervös gemacht. Ich werde nach hinten gehen. Und du bleibst sitzen. «
    Hank nickte.
    » Ich will in Ruhe nachdenken, und dazu muss ich mich bewegen. Bleib, wo du bist. «
    Shamus nahm seinen Totschläger aus der Tasche und wickelte ihn in ein kleines Handtuch, um eine Platzwunde zu vermeiden. Es gab keinen Grund für ein Blutbad. Shamus tigerte so lange auf und ab, bis Hank sich langsam entspannte. Dann schmetterte er ihm die bleigefüllte Waffe gegen den Hinterkopf.
    Hank grunzte und stürzte bewusstlos zu Boden. Cool, dachte Shamus. Er fesselte Hank mit einer Menge Isolierband und knebelte ihn für den Fall, dass er zu früh aufwachen sollte. Das war viel besser. Jetzt lief hier keiner mehr frei rum.

Kapitel 53
    Ungeladene Gäste
    Dover, Freitag
    Um zehn nach sechs wurde Chang klar, dass Shamus nicht mehr auftauchen würde. Er stand auf und meinte: » Ich wette, er ist abgehauen. Glaubst du, dass er zu Hause ist? «
    » Vermutlich nicht. «
    » Einen Versuch ist es wert. Bist du so weit? « , fragte Chang schon im Gehen.
    Sie stiegen ins Auto, und Chang raste über die Route 1 . Er schnappte sich sein Handy, um herauszufinden, ob der Durchsuchungsbefehl für Shamus’ Wohnung schon durch war. Aber es hatte sich noch nichts getan.
    » Versuch’ nochmal, ihn zu Hause zu erreichen. Wenn er rangeht, dann halt’ ihn so lange wie möglich hin « , sagte Chang, obwohl er sich keine großen Hoffnungen machte. Nelson wählte Shamus’ Nummer, bekam aber wieder nur den Anrufbeantworter an die Strippe.
    Wann immer es die Verkehrslage erlaubte, fuhr Chang schneller als 130 km/h. Der Mittelstreifen flog an ihnen vorbei. Zur Hölle mit dem Durchsuchungsbefehl.
    Als sie Bear erreicht hatten, trat Chang auf die Bremse und nahm die Ausfahrt zu Nelsons Haus.
    » Was machst du denn? «
    » Wir brauchen Antworten. Ich kann mich in Shamus’ Wohnung einschleichen, ohne dass es jemand merkt. Aber wenn es einen Zeugen gibt, ist das Grundlage für eine Anklage, selbst wenn du dieser Zeuge bist. «
    » Ich würde dich doch nie verpfeifen! «
    » Du bist ein miserabler Lügner. « Chang hatte keine Zeit, auf Nelsons Gefühle Rücksicht zu nehmen. » Geh mit Daisy spazieren. Man kann nie wissen, was ich tun werde. «
    » Hä? «
    » Stell dir mal vor, ich mache eine Spritztour und halte zufällig an einem bestimmten Haus an, um nach dem Weg zu fragen. Vielleicht ist die Wohnungstür nicht richtig geschlossen, und ich erhasche einen Blick auf ein belastendes Beweisstück. Dann können wir ganz in Ruhe auf den Durchsuchungsbefehl warten. Andererseits könnte es sein, dass der Kerl doch zu Hause ist. Wenn ich mich dann verteidigen muss, ist das nicht meine Schuld. «
    » Was, wenn er sich zuerst verteidigt? «
    » Steig einfach aus. Ich glaube sowieso nicht, dass er zu Hause ist. «
    » Und wenn doch, wäre ich wahrscheinlich sowieso keine große Hilfe « , meinte Nelson resigniert und kletterte aus dem Auto.
    » Behalt dein Handy in Reichweite « , sagte Chang und trat das Gaspedal durch.
    ***
    Shamus hörte Schritte und dann das Klimpern eines Schlüssels, der ins Schloss gesteckt wurde. Sein Herz schlug schneller, und der Hund bellte. Mit der Waffe in der Hand pirschte Shamus sich zur Tür und sah Nelson hereinkommen, der sich dem bellenden Kleiderschrank zuwandte.
    » Daisy? Wie bist du denn… «
    Shamus trat vor, und Nelson fuhr herum. Er erstarrte.
    » Tut mir leid, dass ich unser Treffen verpasst habe. Und jetzt rüber mit dir, Hände an die Wand, und verhalt dich ruhig.
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