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Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Titel: Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)
Autoren: Kirsten Greco
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ihn spöttisch und grinste hämisch. Nur zu gut erinnerte er sich an das erste Zusammentreffen mit der jungen Magierin. Erhaben hatte sie auf dem Fenriswolf gethront. Doch erst jetzt gelang es ihm, mehr als einen flüchtigen Blick auf sie zu werfen. Ihre flammend roten Haare ergossen sich in lodernden Wellen über ihren schmalen Rücken. Sie war zierlich und schlank. Ihre Gestalt erinnerte Alexander an Erin. Doch dass eine grazile Figur täuschen konnte, hatte ihm Noahs Schwester bereits am ersten Tag ihres Zusammentreffens bewiesen und so zweifelte er keinen Moment an der Kraft und Stärke der Magierin. Sie war nicht nur hübsch, Kyra war schön, beinah vollkommen. Hätten nicht ihre Augen sie verraten, stahlblau und eiskalt machten sie das perfekte Bild zunichte.
    »Sieht nicht gut aus, Alexander, ich weiß. Doch keine Bange, das überlebst du. Dafür sorge ich persönlich. Denn im Moment bist du lebend nützlicher als tot.«
    Sie trat einen Schritt näher, schloss die Augen und streckte ihre Hand aus. Alexander hielt die Luft an und bereitete sich auf neue Qualen vor. Doch zu seiner Überraschung richtete sie lediglich ihren Zeigefinger auf die gelblichen Pflanzenreste und sendete einen schwach leuchtenden Lichtstrahl auf die Blätter. Alexander traute seinen Augen nicht. Der matte Strahl schien von ihrem Zeigefinger auszugehen und mit einer drehenden Handbewegung ließ sie ihn die Blätter umkreisen. Spielend schob sich das Licht zwischen den Ranken hindurch, und als der Strahl Alexanders Bein ganz umschlossen hatte, zerfielen die Blätter und die Schlingpflanze zu Staub. Für einen Moment vergaß er seinen Schmerz und staunte. So war das also mit der Magie! Er hatte eine Pixie und den Phönix sowie den Fenris, Zwerge und Drachen gesehen, doch so etwas … Fast bewunderte er die schlanke Frau. Aber eben nur fast. Kaum war er von seiner Fußfessel befreit, winkte Kyra zwei finstere Gestalten herbei, die ihm unsanft die Hände auf den Rücken drehten und festbanden. Alexanders Staunen löste sich problemlos in Wut und Verachtung auf.
    »Ist nicht nötig, Kyra«, flüsterte er, erschrocken, wie sehr ihn das Sprechen anstrengte. »Ich glaube nicht, dass ich dir weglaufen kann«, brachte er erschöpft hervor. Er war sich sicher, dass ihn weder das linke noch das rechte Bein tragen würde. Seine Kraft war verschwunden, alle Reserven erschöpft. Die Magierin betrachtete ihn kühl.
    »Das bezweifle ich ebenfalls, Alexander. Doch sicher ist sicher, und ich bin geschmeichelt, dass du meinen Namen kennst. Mein Ruf scheint mir vorauszueilen.«
    Sie nickte den beiden Männern zu, die Alexander ruppig unter die Arme griffen und ihn gegen einen hüfthohen Stein lehnten. Gleich … bald würde er erneut das Bewusstsein verlieren, in seinem Kopf drehte es sich, ihm war furchtbar schlecht.
    »Mach es dir nur gemütlich, Alexander«, spottete Kyra. »Wir schlagen hier für heute Nacht unser Lager auf.«
    Sie versicherte sich, dass seine Fesseln fest genug gebunden waren, drehte sich um und streifte dabei flüchtig sein verletztes Bein. Den Schmerz ausschalten, er konnte das. Alexander keuchte, kalter Schweiß rann in Strömen seine Schläfen hinunter. Er würde ihr nicht den Gefallen tun, Schwäche zu zeigen. Nicht jetzt. Niemals. Die Gedanken auf etwas Angenehmes, Gutes lenken, etwas, das ihn von dem pulsierenden Schmerz in seinem Bein ablenken würde … Alexander schloss die Augen und wartete auf ein Bild, eine Empfindung. Irgendetwas.
    Triumphierend holte er Luft, er konnte es noch. Ein Gesicht tauchte vor ihm auf, umrahmt von hellbraunen schulterlangen Locken. Bernsteinfarbene unschuldige Augen. Anna. Sie lächelte, strich ihm über die Wangen. Alexanders keuchender Atem verlangsamte sich. Ihm wurde warm, die Kälte wich aus seinem Körper, das Pochen in seinem Bein verschwand. Er legte seine Hände um ihr Gesicht, fuhr ihr sacht durch die Haare. Anna lächelte immer noch, nickte ihm zu und küsste ihn. Sanft erwiderte er ihren Kuss und ließ sich forttreiben.

Kapitel 1
    Hoffnung
     
     
     
    A nna legte den Finger auf den Mund, als sie den beiden Männern die Tür öffnete.
    »Pst, Erin schläft nebenan. Nun kommt schon. Es ist noch dünner Kaffee übrig von heute Nacht, den trinken wir hier im Laden, dann kann sie noch eine Weile ruhen.«
    Anna war todmüde, aber mit sich selbst im Reinen und unbeschwert wie lange nicht mehr. Peter musterte sie prüfend und Anna spürte, wie auch Edmunds besorgter Blick sie
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