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Aus dem Leben eines manipulativen Arschlochs (German Edition)

Aus dem Leben eines manipulativen Arschlochs (German Edition)

Titel: Aus dem Leben eines manipulativen Arschlochs (German Edition)
Autoren: Sebastian X
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hat
doch eigentlich einen Freund.“
Ja, aber auch einen Knall .
Vol.: 6
    Ein verregneter, kühler Spätsommertag weitab der Heimat .
Der Besuch meines Aufreißkollegen Mensch Material in
Braunschweig . Natürlich gehen wir aus, doch meine Müdigkeit lässt mich einem Zombie ähnelnd gedankenleer durch
den unbekannten Laden namens Merz taumeln .
Ich entdecke eine Sitzfläche, die in einer großen Reihe ange-
ordnet etagenweise bis unter die Decke reicht . In drei Stufen
aufgeteilt, um nach oben klettern zu können . Etwas irritiert
blicke ich in die dunkle Ecke, die sich zwischen der obersten
Sitzetage und der Decke bildet . Neben mir bemerke ich ein
süßes blondes Ding, welches am Getränk nippend konzentriert oder ebenso gedankenleer auf die aufblitzenden Lichter
der Tanzfläche starrt. Nicht älter als 20. Perfekt.
Ich tippe sie im Vorbeigehen an, hole sie damit aus ihrem tranceähnlichen Zustand und frage über die Schulter: „Meinst du, hier oben kann ich mich unbeschadet hinsetzen?“ Sie lächelt und antwortet, dass ich das schon selbst
herausfinden müsse. Da sie einen netten, offenen Eindruck
macht, werfe ich etwas anzüglich Witziges als „Belohnung“
hinterher . „Hm, mal schauen. Aber mit einer Schwarzlichtlampe würde ich da auf keinen Fall entlanggehen.“ Während sie lacht, klettere ich nach oben und fläze mich
entspannt hin, um meiner Zombielethargie zu frönen . Es
vergeht keine Minute, da dreht sie sich nach mir um und
sucht meinen Blick, den ich ihr schenke, indem ich ihr anerkennend zulächle und mit dem Okay-Daumen signalisiere,
dass es mir da oben besser geht, als es den Anschein hat .
Prompt klettert sie ebenfalls bis ganz nach oben und will
etwas sagen . Ich klopfe mit der Hand neben mich und fordere sie damit nonverbal auf, neben mir Platz zu nehmen .
Sie tut es und fragt mich, welche Frisur ich denn unter meiner Wollmütze verstecke . Mein alter Trick mit dem „Chick
Bait“ für unkreative Frauen .
Sie grabscht danach und will selbst drunter schauen . Ich
ziehe zurück und entgegne mit gespielter Empörung: „Hey,
Finger weg von heißen Sachen!“ Sie legt einen an Theatralik kaum zu übertreffenden Hundeblick auf und sagt: „Ach,
bitte!“ Ich grinse, halte ihr meine Wange hin und deute mit
dem Zeigefinger darauf, mir ein Bussi zu geben.
Sie tut es, ohne zu zögern, lang und mit viel Leidenschaft .
Anstatt die Gelegenheit zu nutzen, sie zu küssen, gebe ich
ihr einen „cold read“ über ihre Leidenschaftlichkeit . Ich
Vollhorst! Dann schaut sie mich mit einem Blick an, den ich
wieder ganz einfach in einen richtigen Kuss hätte verwandeln können . Doch ich lasse das eindeutige Eskalationsfenster verstreichen, indem ich gar nichts tue . Das liegt wohl an
der Müdigkeit nach dem anstrengenden Tag mit der harten
Reise . Oder doch an einem riesigen Luftloch in meiner Birne. Das Mädchen zieht mich stattdessen auf die Tanzfläche. „Komm mit, das Lied ist der Hammer.“ Freudig hüpfend
zieht sie mich wie einen nassen Lappen einfach hinterher .
Mitten in die aufblitzenden bunten Lichter . Ich komme
schwer in die Gänge und seile mich gleich wieder zum Getränkeholen ab .
Sie lächelt, winkt mir zu und erwartet, dass ich gleich wieder da bin . Ich hingegen gehe zu MM und erzähle ihm von
meiner Begegnung . Da realisiere ich erst mal, dass dieses
blonde süße Ding heute zum Töten unterwegs ist . MM verpasst mir nach einer Viertelstunde einen gehörigen Arschtritt . Der ist nötig, um den Entschluss zu fassen, mir diesen
Elfer ohne Torwart nun endlich zu greifen .
Ich gehe also entschlossen zurück in den Raum unseres
Zusammentreffens und halte nach ihr Ausschau . In der hintersten Ecke des Ladens knutscht ein Pärchen wild herum .
Zu wild, als dass die beiden schon länger zusammen sein
könnten . Doch Moment . Ist sie das nicht? Ich gehe näher
ran, und ja, sie ist es. Tja, das kommt davon, wenn man zu
dämlich ist, den Sack im passenden Moment zuzumachen
und sein Schaf allein auf der Weide stehen lässt . Ehe man
sich versieht, kommt ein Wolf und reißt es . Oder ist sie an
dem Abend der Wolf und die Männer sind die Schafe?
Ich beobachte noch genüsslich, wie es der andere Typ durch
zu derbes Investment auf seiner Seite nach zehn Minuten
bei ihr versaut . Er ist dann doch nicht mehr so aufregend für
sie, wie anfangs gedacht, weil er die Spannung nicht halten
kann . Sie verschwindet, und ich sehe sie nicht wieder .
Vol.: 7
    Es gibt
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