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Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Titel: Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)
Autoren: Saskia V. Burmeister
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hatte.
    „Je früher wir aufbrechen, desto besser“, brummelte Calep vor sich hin, der seinen Schreck überwunden, sich tausendmal bei Flux bedankt hatte und wieder ganz der Alte war. Prompt begann Kleopatra zu mosern:
    „Ich möchte aber doch noch so gerne hier bleiben! Die Wichtel sind so nett, sie können gut kochen, sie haben richtige Betten und Badewannen.“
    „Pfff“, zischte Calep, „wir machen doch keinen Urlaub! Morgana hat uns doch nicht losgeschickt, um irgendwo eine Kur zu machen!“ Eingeschnappt verschränkte die Fee ihre Arme.
    „Das nächste Dorf kommt bestimmt“, versuchte Orion zu schlichten, während Flux überhaupt nichts dazu sagte. Ihm war es ziemlich gleich, ob er in einem Dorf oder auf einer Wiese übernachtete, unter einem festen Dach oder dem Sternenzelt.
    „Man fühlt sich geborgen, wo man von Freunden umgeben ist“, sprach ihm ein Wichtel förmlich aus der Seele, „egal, ob man zu Hause ist oder in der Fremde.“ Dies konnte Kleopatra aber nicht überzeugen, ihre Eltern waren schließlich nicht da und die Jungs kannte sie erst, seitdem sie Knall auf Fall in ihr Leben getreten waren.
    „Ich habe ja auch Heimweh“, murmelte Flux, „aber wir sind nun einmal die Auserwählten. Wir können nicht einfach umkehren.“
    Naserümpfend sah sie auf. „Also ich kann tun und lassen, was ich will, ich bin eine Prinzessin!“ Seufzend stand Orion zwischen den kleinen Häusern. „Vielleicht sollte ich hier bleiben und einen von den Wichteln zu meinem Vater Vittorio schicken, damit er mich abholt.“ Herausfordernd sah sie in die Runde, doch Calep hörte schon lange nicht mehr zu und nur Leon sah ziemlich betreten aus.
    „Du hattest doch einen Grund, mit uns zu kommen. Erinnerst du dich?“, Flux für seinen Teil tat es jedenfalls. Mit großen Augen sah die Fee ihn an, nun entsann sie sich wieder. „Wenn du hier bleibst, wirst du bestimmt kein Einhorn mehr zu Gesicht bekommen.“ Da hatte er nun auch wieder Recht, schließlich zählten die beiden Einhorn-Tiger-Mischlinge, die ihnen im Dschungel begegnet waren, nur zur Hälfte.
    „Also schön! Ich komme ja mit! Irgendwer muss ja auf euch aufpassen.“ Dies entlockte Calep nur ein heiseres Husten, währenddessen kehrte der Dorfälteste zurück.
    „Wir sind einfache Leute“, entschuldigte er sich, „wir besitzen nicht viel von Wert. Die Gegenstände, die wir herstellen, müssen wir verkaufen. Vor ein paar Tagen erst haben wir allen Schmuck zum Markt gebracht, um neue Saat einkaufen zu können. Dies ist das Einzige, was ich euch geben kann.“ Er überreichte ihnen einen handgroßen, orange schimmernden Salzkristall. „Wenn ihr einmal im Dunkeln tappt, möge er euch den Weg erleuchten.“ Er gab ihn Leon, der ihn aber zunächst gar nicht annehmen wollte. „Tut mir den Gefallen. Ihr habt uns nämlich von einer schrecklichen Geißel befreit. Dieser Hund mit den dämonischen Kräften wäre unser Untergang gewesen. Er hat uns vor Plünderern beschützt, doch der Preis war zu hoch.“
    „Gerne geschehen“, ohne sich zu zieren nahm Kleopatra den Stein nun an sich, ihn aber selbst zu tragen, das fiel ihr nicht im Traume ein und so landete er schlussendlich in einer der Packtaschen auf Leons Rücken. „Wenn euch wieder einmal jemand bedroht, sind wir zu Stelle“, schmückte sie sich nun auch noch mit fremden Federn, denn inzwischen kannte sie natürlich die Geschichte des nächtlichen Zwischenfalls. „Und falls ihr meinen Vater Vittorio seht, so bestellt ihm schöne Grüße von mir.“
    „Das tun wir“, versprachen die Wichtel, „über ein baldiges Wiedersehen mit Eurer Hoheit würden wir entzückt sein.“ Zum Abschied hob Calep nur kurz die Hand und marschierte los, etwas voreilig, denn die Wichtelfrauen wollten ihnen unbedingt auch noch etwas Wegzehrung mit auf den Weg geben: sie überreichten ihnen süßes Früchtebrot, Kekse, Salami, gut verpackten Räucherfisch, hart gekochte Eier und Maisfladen. „Nun kommt endlich!“, Calep war schon ganz ungeduldig, doch die guten Gaben bedurften einer angemessenen Danksagung – so viel Zeit musste sein.
    „Na endlich“, schnurstracks machte sich Calep davon. Kaum dass sie das Dorf und die umgebenden Felder hinter sich gelassen hatten, schüttelte er auch schon missmutig mit dem Kopf, „typisch plattfüßige Zweibeiner!“ Orion spitzte die Ohren und Kleopatra, die natürlich auf dem Rücken ihres edlen Rosses saß, glaubte sich verhört zu haben, sogar Pazu rümpfte ein wenig die Nase.
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