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Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Titel: Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)
Autoren: Saskia V. Burmeister
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von Feuer, spitzen Zähnen und langen Klauen. „Was gedenkst du nun zu tun?“ Nur ein sehr schwaches Licht brannte noch im Hause von Old Sam. Nachdenklich sah dieser den Dorfältesten an, der trotz später Stunde ebenfalls noch nicht schlief. Verbissen starrte er in eine Schüssel mit Wasser, die auf dem Tisch stand. „Immerhin ist es die einzige Bedingung“, hauchte der Alte, „wir müssen ihn nur rufen.“
    Old Sam kniff die Augen zusammen. „Es war nie die Rede von Kindern! Immer nur von Auserwählten! Ich hätte diesen Pakt mit dem Dämon nicht schließen dürfen.“
    Der andere Wichtel strich sich über den Bart. „Wenn du es nicht getan hättest, hätten die Wilden unser ganzes Dorf verwüstet. Du weißt das. Wir sind ein friedliches Volk, wir könnten uns alleine nicht zur Wehr setzten. Du hast den Himmel um Hilfe angerufen …“
    „Und ich bekam eine Antwort aus der Hölle.“ Beide fuhren zusammen, als die Haustür aufsprang und zwei große Hundeköpfe mit leuchtenden Augen hereinblickten.
    „Habt ihr endlich eure Pflicht getan?“, grollte der rechte Kopf. „Natürlich nicht!“, zischte der linke.
    Old Sam erhob sich und wischte die Wasserschüssel vom Tisch. „Verschwinde! Wir brauchen deine Dienste nicht länger.“
    Doch der Köter lachte nur. „So läuft es aber nicht“, stellte er richtig, „ihr habt um Hilfe gefleht und mein Meister hat mich geschickt. Ich habe die Wilden vertrieben. Die einzige Bedingung war, ihn zu informieren, sollten die so genannten Auserwählten hier vorbeikommen. Doch dem seid ihr nicht nachgekommen.“ Mit wildem Blick fletschte er die langen Zähne.
    „Kehre zurück zu deinem Dämonenfürsten!“, verlangte Old Sam und wies auf die Scherben der Schüssel. „Du hast gesagt, durch dieses Ding kann er uns beobachten! Doch nun ist sein fauler Zauber dahin.“
    Ein bösartiges Lachen kam aus den Hundekehlen. „Hast du eine Ahnung!“ Im selben Moment erschien etwas in der Wasserlache auf den Holzdielen, es war das Abbild einer Gestalt, die eine Kutte trug und sich deren Kapuze tief ins Gesicht gezogen hatte. Das Einzige, was man deutlich erkennen konnte, war ein großes Auge mit sieben Pupillen mitten im Gesicht.
    „Euer Wunsch sei mir Befehl!“, regierte der Orthos auf einen lautlosen Befehl des Vermummten. Er holte mit der mächtigen Pranke aus und schlug zu. Im selben Moment schreckte Leon draußen aus seinem Albtraum hoch. Geschwind kehrte sich Brutus zu ihm um und bleckte die Zähne. „Erst werde ich euch fertig machen und dann dieses erbärmliche Dorf dem Boden gleich!“ Mit einem Hechtsprung kam der Köter auf den Kentaur zugeschossen, prallte jedoch unerwartet in der Luft mit etwas zusammen. Scharfe Zähne bohrten sich in seine linke Kehle und ein lautes Jaulen entfuhr ihm. Sogleich waren auch die anderen Auserwählten wach.
    „Was ist geschehen?“, Orion sprang auf die Tatzen und sah ungläubig zu dem Spektakel.
    „Mistvieh!“, der Orthos schüttelte sich wie wild und versuchte Pazu abzuschütteln, mit dem Erfolg, dass sie nur noch stärker zubiss.
    „Was soll das Affentheater?“, empörte sich Calep. „Hast du jetzt den Verstand verloren? Lass’ den armen Hund los!“ Er wollte schon losstürzen und Pazu mit seinem Besen eins überziehen, doch Orion war schneller und sprang vor ihn.
    „Bleibt hinter mir!“ Er duckte sich und sträubte seine braunen Nackenfedern.
    „Ich hätte dich seinerzeit fressen sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte!“, fauchte der rechte Kopf des Orthos. „Du widerliche Missgeburt!“ Mit der Pranke katapultierte er die junge Dämonin davon, sodass sie hart am Boden aufkam. Der rechte Kopf bleckte die langen Zähne und grollte, während der andere die Auserwählten im Auge behielt. „Ihr seid als nächstes dran! Gleich, wenn ich mit dieser Schande für alle Dämonen fertig bin!“ Zischend legte Orion die Ohren an: „Daher rühren also Pazus nicht verheilende Verletzungen!“
    „Na und?“ knurrte der Hund zweistimmig. „Wen juckt es? Euch sicherlich gleich nicht mehr!“
    „Einen Moment mal“, in Orions Denkapparat türmten sich die Fragen, „nur dämonische Wesen können sich untereinander derart verwunden!“ Orthose waren zwar groß und furchteinflößend, aber keine Dämonen. Dieses Exemplar grinste zumindest so tückisch wie einer, während die Wunde an seinem Hals im Zeitraffer heilte. Behände setzte er seine schwere rechte Pranke auf Pazu, sodass sie sich nicht mehr rühren konnte.
    „Mein
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