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Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition)
Autoren: Saskia V. Burmeister
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gelegt hatte, ohne dass er etwas bemerkte. Er hatte vermutet, es sei ein Geschenk seiner Zieheltern, doch die beiden waren genauso ratlos wie er. Seufzend kratzte sich Leon hinter dem rechten Ohr. Die dunkle Fläche auf dem Amulett enthielt einen hellen Kern, die weiße Fläche einen dunklen, genau wie bei dem Original auf der Flagge. Doch was hatte das nur alles zu bedeuten?
     
    „ Symbolik war noch nie meine Stärke“, sagte sich Leon, „genau wie die Schule im Allgemeinen.“
    Er hatte die Elfenschule daher auch nicht sehr lange besucht, sondern früh begonnen, seinen Zieheltern auf dem Feld und bei der Betreuung der Hühner und Kühe zu helfen.
    „ Vielleicht hat mein Bruder mehr herausgefunden.“ Er hob den Blick und sah zu einigen Elfenkindern. Unter ihnen befand sich auch ein hellhäutiger Elfenjunge mit einem pastellgrünen Hemd und einer dunkelgrünen Hose. Seine langen blonden Haare fielen ihm den Rücken herab, er trug ein Stirnband und seine blauen Augen funkelten wissensdurstig. Gerade befragte er einen etwas größeren Elfenjungen und zeigte ihm sein Amulett, dieses sah ebenfalls aus wie das Taiji-Zeichen, es war in seinem Fall aber schwarz und grün. Der befragte Junge zuckte nur mit den Schultern, er konnte sich daraus auch keinen Reim machen.
    „ Ich trug die Kette heute morgen um den Hals!“, berichtete der Kleine. „Und mein Bruder hat auch so ein Amulett.“
    Der große Elfenjunge grinste nur: „Da haben sich eure Eltern sicher einen Spaß erlaubt.“ Damit wandte er sich ab und ließ den Kleinen stehen, der die Nase kraus zog.
    „ Wisst ihr wirklich nicht, woher diese Geschenke kommen, Flux?“, wollte ein ganz kleines Mädchen wissen. Sie war eine farbige Elfe mit schwarzem Haar und hatte ihren Zwillingsbruder dabei.
    Flux schüttelte energisch mit dem Kopf. „Nein, es ist ein großes Mysterium“, gab er an.
    Die kleine dunkle Elfe staunte, ihren Bruder interessierten ganz andere Dinge: „Dürfen wir heute wieder mit Leon ‚Dämon und Jäger’ spielen und ihm die Beine fesseln?“
    Flux verschränkte die Arme: „Vorher müssen wir herausfinden, woher die Amulette stammen!“
    Der kleine farbige Junge war enttäuscht: „Wie langweilig!“ Also beschlossen er und seine Schwester spontan, im nahen See baden zu gehen.
     
    „ Und?“, Leon kam näher. „Hast du etwas herausgefunden?“
    Flux schüttelte nur wieder energisch mit dem Kopf. „Ich bin genauso schlau wie vorher!“, brummelte er. „Warum ist gerade heute schulfrei? Sonst hätte ich die Lehrerin fragen können!“
    Leon wunderte sich im Stillen darüber, sonst waren seinem Bruder doch immer drei schulfreie Tage in der Woche viel zu wenig.
    „ Na, ist doch wahr“, maulte Flux, „die Erwachsenen arbeiten, die Lehrerin ist in ein Nachbardorf zu ihrer Schwester gefahren und der Dorfälteste macht Mittagsschlaf! Es ist keiner da, den man fragen kann!“
    „ Frag doch mich!“, kam es von rechts und ein Dunkelelf mit kohlrabenschwarzer Haut und weißem Haar nahte. Er war der älteste Schüler in der ganzen Elfenschule und hielt sich für besonders gescheit.
    Flux rollte mit den Augen, er konnte diesen alten Besserwisser nicht leiden.
    „ Was fällt dir spontan denn dazu ein?“, blieb wenigstens Leon höflich.
    „ Zu dir?“, grinste der Dunkelelf. „Dass du ganz schön dämlich und faul bist. Anstatt zu arbeiten, stehst du hier in der Gegend herum.“
    „ Ich muss heute nicht arbeiten“, gab Leon zurück, „das Feld ist bestellt und die Kühe weiden auch ohne Aufsicht.“
    „ Ist doch klar“, feixte der Dunkelelf, „bei deinem Anblick würde ihnen auch der Appetit vergehen, Kentaur.“
    „ Geh woanders stänkern!“, platzte nun Flux der Kragen, während Leon so ruhig blieb, als hätte er die Schmähung gar nicht vernommen.
    Der große Elfenjunge machte eine beschwichtigende Handbewegung. „Schon gut! Ich wollte ja nur helfen. Dann verrate ich euch eben nicht des Rätsels Lösung!“ Beleidigt wandte er sich zum Gehen. Flux und Leon sahen sich an.
    „ Ich glaube nicht, dass er etwas weiß!“, zischte Flux durch die Zähne.
    „ Und wenn doch?“, gab sein Bruder zu bedenken. Der Dunkelelf blieb stehen und sagte gelassen: „Ich wusste doch, dass ihr meinen Rat braucht.“
    „ Du bist ein scheinheiliger, schmieriger Schleimbeutel“, schimpfte Flux, „pass auf, dass du auf deiner Schleimspur nicht ausrutschst!“
    Nun war der Junge noch beleidigter. Er strich sich die Haare aus dem Gesicht und reckte das
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