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Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition)
Autoren: Saskia V. Burmeister
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im Himmel und in der Erde, im Feuer und im Wasser …“
    Nun war Flux’ Geduld erschöpft. „Das wollten wir doch gar nicht wissen!“, stellte er klar. „Wir wollten nichts über die Bedeutung des Taiji erfahren, sondern nur herausfinden, woher unsere Amulette stammen!“
    Die Kinder im Hintergrund kicherten und der Dozent war beleidigt.
    „ Ich wollte ja nur helfen!“, damit drehte er sich auf dem Absatz herum und ging davon. „Aber ich bin kein Hellseher!“
    Seufzend setzte sich Flux auf eine Bank neben der großen Dorfeiche, Leon ließ sich vor dieser nieder.
    „ Und?“, fragte der Kentaur leise. „Was machen wir nun?“
    Flux musste erst einmal tief Luft holen und den philosophischen Vortrag seines Schulkameraden verdauen.
    „ Immerhin ist er weg“, machte ihm Leon Mut, „schlimmer kann es also nicht werden.“ Schließlich vermochte es kein Elf, langweiligere Reden zu halten als der Dunkelelfenjunge. Dennoch irrte sich Leon. Denn schon kurze Zeit darauf nahte ein Huldren-Elf-Trio. Die drei fünfjährigen Jungs unterschieden sich von anderen hellen Elfen durch ihren langen Kuhschwanz, doch da sie Drillinge waren, konnte man sie untereinander nur schwer auseinander halten.
    „ Oh weh“, dachte sich Flux, als die drei nahten. „Einer von ihnen ist ja schon anstrengend, aber zusammen sind sie kaum zu ertragen!“
    Doch leider war es schon zu spät, um sich davonzustehlen.
    „ Hallo, ihr drei“, begrüßte Leon sie freundlich und der erste Drilling brachte die Sache gleich auf den Punkt: „Wisst ihr denn gar nicht, wer euch die Amulette geschenkt hat?“
    „ Können wir auch solche bekommen?“, fragte Numero zwei.
    „ Und können wir wieder Rodeo spielen?“, tanzte der letzte wie üblich aus der Reihe.
    „ Nein! Nein! Nein!“, beantwortete Flux gleich alle Fragen auf einmal.
    „ Wieso nicht?“, kam es dreistimmig zurück.
    „ Weil wir fest geschlafen haben“, seufzte Flux, „und wir wissen nicht, woher wir weitere Halsketten nehmen sollten.“
    „ Und weil eure Mutter vorbei kam, als wir das letzte Mal Rodeo spielten. Sie hat furchtbar geschimpft“, ergänzte Leon.
    „ Das ist wirklich gemein“, waren sich die Drillinge einig.
    „ Ich will auch jemanden kennen, der mir einfach so etwas schenkt“, maulte der erste Huldrenjunge.
    „ Ich will ein goldenes Amulett!“, heulte der zweite und der letzte verschränkte die Arme: „Unsere Mutter ist doch gar nicht hier!“ Ohne weiter zu fragen kletterte er auf Leons Pferderücken. Kaum saß er oben, kamen auch schon seine beiden Brüder dazu.
    „ Was soll das werden, wenn es fertig ist?“, wie aus dem Nichts stand plötzlich die Mutter der Drillinge vor ihnen, eine wunderschöne schlanke Huldre, doch sie war sehr aufgebracht, was ihr Engelsgesicht ein wenig entstellte. „Ihr könntet euch ein Bein oder einen Arm brechen oder gar den Hals, wenn ihr von seinem Rücken fallt! Ein Kentaur ist doch kein Spielzeug!“
    Da gab ihr Flux vollkommen Recht. Leider war sein großer Bruder aber viel zu gutmütig und ließ sich nur allzu oft zum „Reitpony“ degradieren.
    „ Ihr kommt jetzt mit!“, die Huldrenfrau blieb hart und kniff ihre drei Jungs in die Ohren. „Ab nach Hause und keine Widerworte!“
    Maulend folgten ihr die drei.
     
    „ Schade, dass sie gehen mussten“, Leon mochte die Nervensägen. Er mochte eigentlich jeden im Dorf, sogar den besserwisserischen Dunkelelf.
    „ Und wir sind noch immer keinen Schritt näher an der Lösung des Rätsels“, blieb Flux bei der Sache, „wer verteilt denn bitteschön solche Ketten? Soll das ein Scherz sein?“
    Ein lautes Schnauben ließ ihn aufschrecken.
    „ Vielleicht kann ich euch bei der Suche nach der Antwort behilflich sein.“
    Die Brüder sahen sich um, sie entdeckten ein stattliches Einhorn, das sich ihnen graziös näherte. Es hatte eine beeindruckende Größe, Ziegenhufe, kornblumenblaues Fell, eine wehende schneeweiße Mähne, einen langen Schweif und ein silberfarbenes Horn. Leon bekam ganz große Augen, nie zuvor war ihm eine so anmutige Schönheit begegnet. Auch sein kleiner Bruder war beeindruckt.
    „ Wer bist du?“, fragte der junge Elf ehrfürchtig. Die Einhornstute schnaubte und schien zu lächeln. Ihr Horn begann zu leuchten und das Tier änderte seine Form. Es verwandelte sich in eine nicht weniger anmutige Frau. Ihre Haare blieben weiß und ihre Haut blau. Ihre Augen leuchteten grün wie Smaragde, passend zu dem goldenen Collier mit diesen Edelsteinen, das sie um
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