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Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition)
Autoren: Saskia V. Burmeister
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einen Namen. Wie wäre es mit: Pazu, der Pazuzu.“
    „ Die.“
    „ Auch gut: Pazu, die Pazuzu.“
    Als würde sie sich davon angesprochen fühlen, spitzte diese auch gleich die Ohren. Da niemand Kleopatra verärgern wollte, ließ man es auch dabei, nur Calep lachte sich fast scheckig.
    „ Da wir gerade beim Thema sind“, hustete er, nachdem Flux ihn angestoßen hatte, „ich habe schon von meiner Familie erzählt, die Eltern von Kleo haben wir sogar kennen gelernt. Was hast du denn von deiner Sippe zu berichten, Leon?“
    Eine Zeit lang marschierten sie weiter, ohne dass ein Wort gesagt wurde. Orion besaß sehr feine „Antennen“ und spürte, dass ein wunder Punkt getroffen wurde. Böse funkelte Flux den vorlauten Hobgoblin an. Über dieses Thema hatte er selbst nur einmal mit seinem Bruder geredet und dann nie wieder.
    „ Ich erinnere mich nicht mehr an sie, aber ich glaube, manchmal von ihnen zu träumen. Doch wenn ich erwache, ist die Erinnerung wieder fort. Schwarze Flügel, die die Dunkelheit durchschneiden, und lodernde Flammen rings um mich herum, das ist alles, was ich erzählen kann. An mehr entsinne ich mich nicht.“
    Nun war sogar Calep bestürzt, daher kamen also die Albträume. „Hört sich ganz nach einem Dämon an, der sich in deine Träume schleicht.“ Flux stieß ihn wieder an und nun hielt er den Schnabel.
    „ Was man vergessen hat, kann man auch nicht vermissen“, murmelte Leon. Seine Passagierin machte ein erschrecktes Gesicht, für sie wäre es der Schrecklichste aller Nachtmahre gewesen, sich nicht mehr an ihre Eltern erinnern zu können. Auch wenn sie weit entfernt waren, so trug sie sie doch stets in ihrem Herzen bei sich.
    „ Tut mir leid“, knirschte Calep, doch Leon winkte ab: „Das muss es nicht. Ich habe ja zu guter Letzt eine Familie gefunden und einen Bruder, das ist mehr, als andere besitzen.“
    „ Welch weise Worte“, Orion war schwer angetan, „vielleicht sollte ich dich in der Kunst des Philosophierens unterrichten.“
    „ Ich hatte jedenfalls meine zweite Chance. An mein Leben vor dem Kinderheim entsinne ich mich nicht, dafür aber umso stärker an die glücklichen Jahre auf dem Bauernhof der Pendragons. Vielleicht ist es besser, die Vergangenheit ruhen zu lassen und nicht alles zu wissen.“
    „ Sehr richtig“, brummte der Greif, „auch die Philosophen fragen sich, was man denn alles wissen kann und was geschehen würde, wenn auch die letzten Rätsel gelöst würden. Ich stelle mir das Leben sehr ermüdend vor ohne Geheimnisse.“
    Eifrig nickend stimmte Flux ihm zu. Schließlich hatten auch sie noch ein Rätsel zu lösen.
    „ Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Was ist der Grund dieser Reise?“, war ihr gefiederter Freund wieder in seinem Element. „Viel wichtiger ist noch: werden wir unser Ziel erreichen? Ist nicht vielleicht der Weg das Ziel? Welche Abenteuer werden wir noch zu bestehen haben und wird sich Morganas Prophezeiung erfüllen? Was erwartet uns jenseits des Dschungels? Werden wir noch andere Auserwählte treffen? Kann diese Gruppe die Prüfungen bestehen, die sich uns noch stellen oder werden wir im Streit auseinander gehen?“
    Schmunzelnd zwinkerte er mit dem rechten Auge, als er die entsetzten Gesichter sah. „Es wird wohl nur einen Weg geben, all dies herauszufinden: wir müssen es erleben.“
    „ Wir kennen Morganas Beweggründe nicht, aber sie sind da. Sonst wären wir jetzt nicht hier“, fand auch Flux, der neben Pazu spazierte.
    „ Jeder von uns ist eine Bereicherung für diese Truppe.“
    „ Gut gesprochen, Herr Professor“, mischte sich Calep ein, „doch nun wirf einmal einen Blick darauf!“ Ohne dass sie es bemerkten, hatte sich der Dschungel immer weiter gelichtet und nun lag sie vor ihnen, die Weite einer Baumsavanne. Gestärkt im Band, das man Freundschaft nannte, schritten sie hinein in die Steppe, was sie jedoch nicht ahnten war, dass ihre Reise gerade erst begonnen hatte.
     
    Geräuschlos kräuselte sich die Oberfläche einer Pfütze, die sich in einem großen Blatt gesammelt hatte und dort erschien das Ebenbild einer kuttentragenden Gestalt, die mitten im Gesicht ein riesiges Auge mit sieben Pupillen trug.
    „ Geht nur!“, grollte eine finstere Stimme. „Rennt, flieht! Meinen Schergen entkommt ihr dennoch nicht! Sie werden euch finden, selbst wenn ihr euch am Ende der Welt versteckt!“
     
     

Was noch gesagt werden muss
     
    Dies ist nun das Ende meines ersten Berichtbandes um die Brüder und Schwestern im
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