Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition)
Autoren: Saskia V. Burmeister
Vom Netzwerk:
alle Dämonen einen Sprung in der Schüssel hatten.
    „ Vielleicht könnte man es ja zähmen“, murmelte Leon. Die Frage war nur, was sollte man mit einem gezähmten Pazuzu anstellen?
    „ Nun ja, ganz so weit sollten wir vielleicht doch nicht gehen“, schwenkte Orion ein, damit der Unmut nicht noch größer wurde. Zudem schien das Biest nun auch endlich satt zu sein.
    „ Komm jetzt, du Wohltäter!“, die beiden Schwarz-Weiß-Weltbild-Maler entfernten sich bereits. Seufzend humpelte Leon hinterdrein, immerhin schenkte sein Bruder ihm einen tröstenden Blick. Calep und Kleopatra waren zufrieden, doch nur so lange, bis ihnen dünkte, dass sie verfolgt wurden.
    „ Es kann doch nicht hungrig sein! So verfressen ist keiner!“, schimpfte die Fee und ihr Gesinnungsgenosse hielt schon sein Kehrgerät parat.
    „ Nun, ich glaube, es ist verletzt“, das fiel Leon wirklich sehr früh ein.
    „ Sollen wir jetzt auch noch Krankenpfleger für ein Wesen aus der Hölle spielen?“ Das war eindeutig zu viel verlangt.
    „ Beruhigt euch“, bat Orion und besah sich das Ganze, es klaffte wirklich eine tiefe Wunde im Bereich der rechten Hüftseite des Pazuzu. „Eigenartig, in den alten Schriften heißt es doch, dass zu den überirdischen Höllenfähigkeiten auch abnorme Selbstheilungskräfte der Dämonen zählen … es sei denn, die Wunde stammt von einem anderen Dämon.“
    „ Na wundervoll“, kam es von oben, wo Calep auf seinem Besen schwebte, zusammen mit Kleopatra. „Jetzt bekriegen sich diese Gestalten auch untereinander! Das erleichtert uns die Arbeit ungemein.“
    „ Tja“, kam es von ihr, „mein Vater pflegt immer zu sagen: das Böse wäre nicht einmal gut zu Seinesgleichen. Das ist auch seine Schwachstelle. Die Bösen sind sich nie einig. Sie begehren immer alle die Weltherrschaft. Daher werden sie auch allezeit von guten Rittern besiegt.“ Missbilligend schaute sie herab, als Orion sich dem Dämon näherte.
    Doch anstatt sich helfen zu lassen, machte das Biest einen Katzenbuckel. Um es zu beruhigen, warf Leon ihm noch etwas zu essen hin. Zusammen versuchten sie es erneut und nun ließ sich der Patient auch tatsächlich einbandagieren.
    „ Richtig so!“, tönte es von oben. „Macht eine Mumie daraus! Gefesselt und geknebelt, so gehört sich das!“
    „ Mehr können wir nicht tun“, fand auch Orion nach beendeter Arbeit. Doch so leicht ließ sich das Findelkind nicht abschütteln, trotz versorgter Wunde und gefülltem Magen setzte es die Verfolgung fort.
    „ Da habe ich ja wieder was angerichtet“, seufzte Leon und nur Flux lächelte aufmunternd.
    „ Schäm dich!“, konnte sich Kleopatra nicht verkneifen zu sagen. „Wir müssen dieses nackte Scheusal wieder loswerden!“ Dass die Fußgänger ihren Marschschritt beschleunigten, brachte leider keinen Erfolg.
    „ Versuchen wir es doch damit“, Calep zückte sein Säckchen mit Dämonenabwehrpulver, „vielleicht kriegen wir den Unhold damit zur Vernunft.“
    „ Ja, er soll sich verkrümeln, der Dämon!“, stimmte Kleopatra zu.
    „ Die“, murmelte Leon und zerbrach sich den Kopf über sein weiteres Vorgehen.
    „ Wie bitte?“, kam es zurück und der Kentaur fand wieder ins Jetzt zurück.
    „ Die Dämonin … es ist ein Mädchen.“
    „ Auch das noch!“ Calep war der Einzige, der noch gut lachen hatte: „Endlich eine Freundin für dich, Kleo!“ Schon waren sie nicht mehr die dicksten Freunde.
    Eingeschnappt kehrte die Prinzessin auf den Rücken ihres edlen Rosses zurück. „Ich werde mich niemals mit einem Dämonenmädchen anfreunden!“ Beleidigt verschränkte sie die Arme und die Pazuzu legte den Kopf schief. Flux kicherte nur leise, nun war ja wieder alles beim Alten.
    „ Ist es nicht reizend?“, fand Orion. „Hier trifft eine Weisheit zu: Hätten sie nicht gestritten, wären sie nie Freunde geworden.“
    Augenblicklich lief Kleopatra so rot wie eine Tomate an und Calep riss entsetzt die Augen auf, dank seiner dunklen Haut sah man ja kaum etwas von der Puterröte.
    „ Wir sind nicht befreundet!“, stellten sie fest wie aus einem Mund.
    „ Schade“, schmunzelte Orion, „da war wohl wieder der Wunsch Vater dieses Gedanken.“ Er hüstelte verschmitzt und die beiden wandten sich beleidigt ab.
    „ Was sich neckt, das mag sich“, tuschelte Flux und wurde mit Schweigen gestraft.
    Derweil hatten sie ihr Lager wieder erreicht und packten das Hab und Gut zusammen. „So weit, so gut“, gab Kleopatra in einem Fort Kommandos, „nun müssen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher