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Aufstand der Maenner

Titel: Aufstand der Maenner
Autoren: Johannes Tralow
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    ben. Denn wenn ich ebenfalls reich werden sollte, werden Sie noch reicher sein.«
    »Was soll Ihre Bemerkung über die Ladung? Sie sagen doch selbst, daß ich den Handel bestimme, so tun Sie doch, was ich Sic heiße.«
    »Hab’ ich - hab’ ich getan.«
    »So? Ist es etwa mein Befehl, daß wir hier wie Verrückte vor den Ankersteinen schaukeln, und dort drüben ist glatter Strand, auf den wir die Schiffe bequem hätten hinaufziehen können?«
    »Durch diese Brandung?«
    »Gestern stand sie noch nicht, Ihre Brandung.«
    »Ich könnte sagen, wir liegen so übel nicht - vor dem Sturm gut geschützt durch das Kap und nur von einer leichten Seitendünung gestreift.«
    »Das nennen Sie leicht? Ich möchte endlich mal wieder schlafen!«
    »Daher also!« Der Vierschrötige grinste.
    »Solange ich auf See gefahren bin . . .«
    Weiter ließ Jokbed den Herrn Punikrum nicht kommen. Immerhin befand sich in der taumeligen Schiffshütte ein Tisch, und auf den schlug der Schiffer jetzt.
    »Sagen Sie: >auf See gefahren     »Sie wissen vielleicht mehr?«
    »Nur soweit mich die Götter erleuchten, und das tun sie nur, wenn man eine Kleinigkeit nachdenkt. Genaues weiß auch ich nicht. Keiner von uns kennt sich so recht aus mit diesen neumodischen Viechern. Darum hab’ ich Ihnen doch immer abgeraten!«
    »Jokbed! Vergessen Sie nicht: Ich bin gerade kein armer
    Mann; fünfundzwanzig Barren Eisen, jeder Barren eine volle Rüstung mit Schwert und Pfeilspitzen schwer, liegen hier unter uns im Schiff, weil das Geschäft mit Silber oder Gold nicht zu machen ist, dazu fünfhundert Klafter Purpurstoff, achtzig Pfund Bernstein, Zinn und eiserne Schwerter, eiserne Helme und Panzer, Doppeläxte, Pfeilspitzen - alles aus Eisen, Eisen, nicht Bronze, mein Herr! —, auch nur daran denken darf ich nicht, das zu verlieren. Aber die Große Dame Belit aus Knossos auf Kreta - was bietet die? Fünfundzwanzig Barren Eisen für jedes Pferd!! Und für jeden Hengst dreißig.« Ganz erschöpft war Herr Punikrum allein schon durch die bloße Vorstellung von diesem Reichtum der Großen Dame Belit.
    »Lassen wir das«, sagte Jokbed. »Sie haben Ihren Willen bekommen, und wir sind gefahren. Gute Pferde - so wie die Große Dame sie will - bekommt man nur hier, und was das heißt, wissen Sie selbst. Oder Sie sollten es wissen und nicht alles dagegen tun, daß wir die Tiere auch kriegen. Sie aber hätten am liebsten den Winter in Sidon verbracht.«
    »Hätt’ ich. Dort ist Leben, Vornehmheit, Eleganz. Ich sage nichts gegen die Lesbierinnen; aber Damen, Jokbed, Damen sind sie nicht.«
    »Ich fürchte, die Amaza sind noch weniger das, was Sie unter Damen verstehen.«
    »Verrückte Weiber! Zu denen wären wir noch rechtzeitig genug gekommen. Doch Ihnen war die Fahrt von Sidon bis hierher einmal wieder zu lang.«
    »Und Ihnen gefiel es gar nicht, daß wir von Lesbos bis hierher nicht ein einziges Mal nachts unsere Schiffe an Land zogen.«
    »Gefiel mir nicht. Wenigstens nachts möchte ich etwas Festes unter den Füßen haben - oder wenn Sie wollen -, auch unter dem Hintern, nämlich dann, wenn ich schlafe. Sie sagen, wegen der Leute aus Troja!«
    »Mein Herr Punikrum, möge es Ihnen gefallen, sich einmal dieses vorzustellen: Sie besitzen etwas, von dem Sie glauben, daß es Ihnen gehöre . . .«
    »Wenn ich es glaube, ist es auch so, und ich will den sehen, der mir entreißt, was mein ist!«
    Eine einzige Herausforderung war Herr Punikrum.
    »Das ist es, Avas ich hören wollte«, sagte Jokbed, »und sehen Sie, seltsamerweise denken die Trojaner ebenso. Die Leute beherrschen den Handel im Pontos, und nun bilden sie sich ein, daß ihnen kein anderer dabei zu helfen brauche. Auch Sie nicht, Herr Punikrum. Ich will es gar nicht leugnen: Ja, ich war es, der auf Lesbos die Mädchen hinderte, zu uns an Bord zu kommen. Mit Ihnen war doch damals überhaupt nicht zu reden. Nicht, daß es mir auf ein bißchen
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