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Auferstehung

Auferstehung

Titel: Auferstehung
Autoren: Brian Keene
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Zombies auf dem Boden eröffneten das Feuer.
    Ford zuckte, als die Kugeln in ihn
einschlugen. Er versuchte zu schreien, brachte jedoch nur ein klägliches,
stockendes Keuchen hervor. Als er zum Maschinengewehr griff, reagierten die
Zombies mit einer zweiten Salve.
    Ford betastete seine Wunden,
taumelte, stürzte zu Boden und landete auf dem toten Kanonier.
    Während das Leben aus ihm entwich,
regte sich der tote Soldat unter ihm.
    Gnadenreicherweise war Ford
bereits tot, bevor das Fressen begann.
    »Auf geht's! Wenn wir schon
sterben müssen, dann wenigstens wie Männer!«
    Damit strömten sie aus dem
Anhänger, und Martin hörte viele von ihnen nur wenige Sekunden später
kreischen. Entsetzt von dem, was draußen vor sich gehen musste, kauerte er an
der Rückwand des Anhängers.
    Einer der Psalme ging ihm durch
den Kopf. Mit zitternder Stimme begann er, ihn laut auszusprechen, während der
Rest der Männer sich aus dem Anhänger in das Gemetzel stürzte.
    »Mein Herz ängstet sich in meinem
Leibe, und Todesfurcht ist auf mich gefallen.«
    Ein grässlicher Schrei unterbrach
ihn, und etwas prallte heftig gegen den Anhänger.
    »Furcht und Zittern ist über mich
gekommen, und Grauen hat mich überfallen. O hätte ich Flügel wie Tauben, dass
ich wegflöge und Ruhe finde!«
    Draußen explodierte etwas und
erschütterte den Anhänger. Er stützte sich mit einer Hand an der Wand ab und
schlug die Augen auf. Mittlerweile war der Anhänger leer, doch draußen starben
rings um ihn Menschen.
    »Ich wollte eilen, dass ich
entrinne vor dem Sturmwind und Wetter.«
    Schüsse
knallten, gefolgt von einem Schrei. Dann platschte etwas Nasses zu Boden.
    »Ich aber will zu Gott rufen, und
der Herr wird mir helfen.«
    »Nein, wird er nicht.«
    Das Ding lachte gurgelnd, als es
in den Anhänger kletterte. Mit schmatzenden Schritten kam es auf ihn zu.
Entsetzt erkannte Martin, dass sich ein Priesterkragen in das aufgedunsene
schlaffe Fleisch am Hals des Zombies gegraben hatte. »Er wird dir nicht
helfen. Mir hat er auch nicht geholfen.« »Natürlich hat Gott dir nicht
geholfen«, erwiderte Martin und drückte sich gegen die Wand. »Aber er hat der
Seele des Menschen geholfen, dessen Körper du gestohlen hast. Deine Entweihung
ist bedeutungslos. Den Körper eines Dienen Gottes hast du vielleicht bekommen,
aber seiner Seele kannst du nichts anhaben!«
    Der Zombie zischte, dann griff er
sich in die stinkenden Kleider und zog ein großes Küchenmesser hervor. Die Klinge
schimmerte im Licht. Die Kreatur fuchtelte damit durch die Luft, während sie
sich Martin näherte. Draußen toste unvermindert der Lärm des Gefechts.
    »Ja. Deine Art fährt in den Himmel
auf. Unserer Art wurde dieser Luxus nicht zugestanden. Wir wurden in die Leere
geschickt. Du hast ja keine Ahnung, wie lange wir dort gelitten und auf unsere
Befreiung gewartet haben. Zähneknirschend und brüllend haben wir des Tags der
Auferstehung geharrt.«
    Martin wiederholte den Vers: »Ich
aber will zu Gott rufen, und der Herr wird mir helfen.« Der untote Priester
knurrte ihn an und rückte näher. »Es wäre besser, wenn du dich nicht wehrst.
Du bist einer der Seinen, so wie dieser Körper, den ich bewohne. Ich werde es
schnell machen, damit einer meiner Brüder sich mir in deinem Leib anschließen
kann. Dann ziehen wir aus und verkünden das neue Evangelium.« Martin holte
tief Luft. »Er erlöst mich von denen, die an
    mich wollen, und schafft mir Ruhe;
denn ihrer sind viele wider mich.«
    Die Kreatur griff ihn an und
zielte mit dem Messer auf seinen Bauch. Martin krümmte sich aus dem Weg und
ergriff die Handgelenke des Zombies. Miteinander ringend stürzten die beiden
rücklings, und sein Angreifer landete auf ihm. Martin wand sich unter ihm und
wehrte sich mit aller Kraft, als der Zombie die Klinge auf seine Kehle zu
drückte.
    »Ich werde mich an deiner Leber
laben«, spie ihm das Ding entgegen, und Martin zuckte ob des
Gestanks aus dessen Mund zusammen. »Ich werde deine Gedärme als Halsschmuck
tragen und sie dem schenken, der schon bald in dir hausen wird.«
    Vom Alter und der Angst
geschwächt, erzitterten Martins Arme. Das Messer rückte näher und befand sich
nur noch wenige Fingerbreit von seinem Hals entfernt. Die Kreatur lachte und
senkte ihr Maul auf sein Gesicht zu. Martin ließ eines der Handgelenke los,
drückte die Hand unter das Kinn des Zombies und hielt den Kopf verzweifelt
hoch. Der Zombie griff mit der freien Hand nach seiner Kehle.
    Martin drehte seinen
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