Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen

AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen

Titel: AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen
Autoren: Gunter Dueck
Vom Netzwerk:
übermorgen der Fall. Das alles dauert wieder zehn oder zwanzig Jahre. Und wieder wird gut die Hälfte der Deutschen nach einem neuen Job suchen müssen.
    Lassen Sie uns nicht jammern, wie es viele uns Deutschen nachzusagen lieben. Schauen wir lieber im Folgenden den Tatsachen mutig ins Auge.

 
    Kulturumschwung von Stress zu Aufbruch
     
    Zu einem Kulturumschwung gehört insbesondere, dass wir uns über unser deutsches Menschenbild neue Gedanken machen müssen. Für eine solche Kulturveränderung brauchen wir anscheinend den meisten Mut. Ich habe das schon angedeutet – denn die lebhaftesten und erregtesten Diskussionen entstehen genau hier.
    Es wird oft vergessen, dass unsere Staats- und Wirtschaftsformen sehr viel mit den allgemein in der Bevölkerung verbreiteten anthropologischen Konzepten zu tun haben.
    Polare Vorstellungen sind etwa »Der Mensch ist ein Tier, das durch Pflichten, Riten und Ordnungen in Schach gehalten werden muss. Es ist von sich aus egoistisch und muss Grenzen gesetzt bekommen, damit eine notwendige Gemeinschaft im politischen oder wirtschaftlichen Sinne funktionieren kann.« Versus: »Der Mensch ist von Gott mit einem großen Geist und einer großen Seele beschenkt worden. Er liebt andere Menschen und hilft anderen von Natur aus gern. Die menschliche Gemeinschaft steht ihm noch höher als sein eigenes Selbst.«
    Gleicht der Mensch einem Raubtier, das nur das Gesetz des Dschungels kennt? Ist er ein friedliches Herdentier, das heiter sein Gras mit den anderen teilt? Oder ist er gar Gott ähnlich in Geist und Seele und wird nur ab und zu vom ererbten Tiercharakter durch Sünde in sumpfige Niederungen getrieben? Ist der Mensch ein Einzel- oder ein Gemeinschaftswesen (Aristoteles: zoon politikon)? Ist er wesentlich von Tieren zu unterscheiden (Aristoteles: zoon logikon)? Die Polis (oder der Staat), sagt Aristoteles, ist ein Entfaltungsraum des Menschen, für ihn als Individuum und auch als Teil der Gemeinschaft. Sind im Staat alle Bürger gleich und frei, oder nutzen die Herrschenden den Staat vor allem für ihr eigenes Wohlleben? Hat der Staat vor allem die Aufgabe, dem Bürger innere Sicherheit zu garantieren und ihn gegen äußere Feinde zu verteidigen (Hobbes)?
    Wozu ist Wirtschaft da? Dient sie der Organisation der allgemeinen Arbeitsteilung, sodass die Gemeinschaft insgesamt vernünftig zusammenarbeiten kann und in einem Zustand der Prosperität bleibt? Oder ist die Wirtschaftsordnung ein minimaler Rahmen von Fairnessregeln, innerhalb deren jeder Einzelne als Unternehmer nach besten Kräften Geschäfte machen kann, um den eigenen Wohlstand zu mehren?
    Grob gesprochen geht es im Staat um die Verteilung der Macht und in der Ökonomie um die Verteilung des Geldes. Bekommen Macht oder Geld nur wenige »Fürsten« oder Reiche? Oder gibt es Demokratie und eine breite begüterte Mittelschicht?
    Alle Gedanken über die Aufgaben des Staats, das Staatssystem, die Wirtschaftsordnung, den Zweck der Wirtschaft und über die Verantwortung der Unternehmen für die Menschen kreisen letztlich um die Frage, ob Macht und Geld eher wenigen oder eher vielen zukommen.
    In guten Zeiten sind Arbeitskräfte knapp, die Löhne steigen. In solchen Zeiten gewinnt die Idee der allgemeinen Vermögensbildung und des Sozialstaats. In schlechten Zeiten müssen die Unternehmen Mitarbeiter entlassen und versetzen diese in Angst. Jetzt gewinnt in der allgemeinen Meinung die Idee an Kraft, dass die Unternehmen bloß nicht noch in den Bankrott gehen sollten. Man akzeptiert die Vorstellung, dass die Individuen, die wenig leisten, eben auch gefeuert werden sollten, um das Ganze zu retten. Wenn das konsequent durchgeführt wird, schützen also die Einzelnen durch Verzicht die Reichen und akzeptieren die Existenz von vielen Armen. Wir sagen heute: »Die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich weit – zu weit.«
    Stellen Sie sich die Besiedlung eines neuen Landes Kanaan oder des amerikanischen Westens vor. Zu Anfang gibt es Land ohne Ende und kaum jemanden, der es bearbeitet. Jeder kann Land abstecken, in die Hände spucken und seine Existenz aufbauen. Die Menschen helfen sich gegenseitig aus, bilden Arbeitsgemeinschaften, sind froh bei gleichzeitig harter Arbeit. Sie danken Gott für die gute Zeit. Sie gründen Gemeinden und bilden »einen Staat«, der die Infrastrukturen bereitstellt. Es gibt bald einen Saloon, eine Poststation, einen Richter und so weiter.
    Und nun wandern Sie bitte mit den Augen in ein grässlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher