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Auf vier Pfoten nach Santiago: Mit dem Hund auf dem Jakobsweg (German Edition)

Auf vier Pfoten nach Santiago: Mit dem Hund auf dem Jakobsweg (German Edition)

Titel: Auf vier Pfoten nach Santiago: Mit dem Hund auf dem Jakobsweg (German Edition)
Autoren: Katja Glaser
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niemand gewusst, in welchem Hotel wir wohnen oder dass wir gepilgert sind. Ganz zu schweigen von Bobby, der alleine im Hotelzimmer war. Es ist ja alles gut gegangen und ich sagte ja bereits, alles kann man nicht vorausplanen und man braucht Gottvertrauen.
    Als wir wieder zu uns kommen, ist es bereits 10.30 Uhr und es regnet immer noch. Alles ist grau in grau. Vor dem Frühstück fragen wir unten an der Rezeption, ob es Sinn macht, nach Finisterre zu fahren. Sie raten uns alle davon ab und wir entscheiden uns dagegen. Jetzt klären wir, ob wir eine Nacht hier verlängern können und das geht klar. Nach dem Frühstück rufe ich meine Mutter an, sie hat heute Geburtstag. Ich erzähle von den letzten Tagen und unserer Ankunft in Santiago. Alles Weitere erzählen wir dann zu Hause, sage ich ihr, sonst telefonieren wir morgen noch und sie lacht. Danach fahren wir mit dem Bus zum Bahnhof und klären unsere Rückreise ab. Diese haben wir noch nicht gebucht, da wir nicht genau wussten, an welchem Tag wir zurückfahren. Wir telefonieren mit unserem mittleren Sohn, er soll einmal Flüge von Santiago nach Stuttgart abklären. Derweil erkundigen wir uns nach einer Zugverbindung. Das ist von hier aus auch sehr schwierig mit Bobby. Er müsste im Zug in einen Käfig verladen werden und dürfte nicht mit in unser Abteil. Den Käfig müssten wir vorher noch kaufen, ebenso wäre das mit einem Flug, auch da muss man eine Box kaufen, da die Fluggesellschaft keine Boxen vermietet. Alles gestaltet sich sehr schwierig.
    Ein Ehepaar, das wir unterwegs auf dem Camino kennengelernt hatten, treffen wir in der Caféteria des Bahnhofsgebäudes wieder. Sie warten auf ihren Zug nach Madrid, ihrer Heimatstadt. Als sie mitbekommen, was wirfür ein Theater mit unserer Rückreise haben, sagen sie uns, wie leid es ihnen tut. Die beiden waren auch immer ganz begeistert von Bobby, wenn wir uns unterwegs gesehen haben. Sie können das mit den Bestimmungen in Spanien auch nicht ganz nachvollziehen. Sie trinken ihren Kaffee aus und müssen dann auf ihren Bahnsteig gehen. Sie nehmen uns noch in den Arm und wünschen uns einen guten Verlauf mit unserer Rückreise. Neben dem Bahnhofsgebäude befindet sich ein Büro mit Autovermietungen. Jetzt fragen wir da einmal nach.
    Es gibt die Möglichkeit, internationale Vermietungen zu nutzen, da kann man das Auto überall abgeben, das heißt, man kann das Auto auch in Frankreich abgeben und damit über die Grenze fahren. Diese sind aber sehr teuer. Wenn wir eine nationale Vermietung wählen, können wir bis San Sebastian zum Flughafen fahren, dort das Auto noch auf spanischem Boden abgeben, ein Taxi nehmen bis Hendaye, das sind etwa fünfzehn Kilometer, und von dort aus mit dem Nachtzug nach Paris fahren. Insgesamt sparen wir so über 100 Euro, deshalb entscheiden wir uns für diese Variante. Morgen früh können wir das Auto abholen.
    Zurück im Hotel essen wir dort eine Kleinigkeit zu Mittag. Mittlerweile schüttet es wie aus Eimern. Danach gehen wir mit Bobby eine Runde spazieren und dann machen wir noch einen Mittagsschlaf, die Nacht war doch etwas zu kurz. Abends fahren wir nochmal mit dem Bus in die Stadt und gehen durch den Seiteneingang der Kathedrale zum Grab des heiligen Jakobus. Jetzt sind nicht mehr so viele Menschen hier und man muss nicht mehr so lange anstehen. Das Grab wollten wir uns auf jeden Fall noch anschauen. Ich denke, ob da tatsächlich die Gebeine des besagten Jakobus darin liegen? Im Grunde ist das auch egal, denn das war ja nicht die Motivation für unseren Weg.
    Nachdem wir noch einmal durch die ganze Kathedrale gegangen sind, gehen wir durch die Stadt und kehren in einer kleinen Bar ein. Dort essen wir ganz leckere Muschelnund kaufen noch zwei Flaschen guten spanischen Weißwein als Mitbringsel für uns selbst. Um 22 Uhr fahren wir zurück ins Hotel und begeben uns sofort in unsere Betten.
    Am nächsten Morgen packen wir um halb acht unsere Sachen zusammen und frühstücken im Hotel. Immer noch regnet es und im Restaurant läuft ein Fernseher, der uns aktuelle Bilder von Finisterre liefert. Man sieht rein gar nichts, alles liegt im Nebel. „Irgendwann kommen wir vielleicht einmal noch dahin“, sage ich zu Rainer. Wir finden es auch nicht schlimm, jetzt nicht dort gewesen zu sein, unser Abschluss war eben hier in Santiago. Dann fährt Rainer mit dem Bus zum Bahnhof und holt den Mietwagen ab. Währenddessen gehe ich mit Bobby spazieren und habe jetzt auch eine riesige Vorfreude auf zu Hause.
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