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auf toedlichem Kurs

auf toedlichem Kurs

Titel: auf toedlichem Kurs
Autoren: Ben Nevis
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Anhaltspunkt aus Ihrer Vergangenheit. Sie ahnen es bereits, Mrs Caballero: Sie sind die angeblich ertrunkene Tochter von Jeff Rothman!«
    Es herrschte ein erstauntes Schweigen. Justus spürte, wie schwer es für die Beteiligten war, mit der Situation umzugehen. Schließlich hatte Mr Rothman soeben seine Halbschwester, Mrs O’Rien ihre Tochter und Anita Caballero ihre Familie wiedergefunden, und er, Justus, hatte dabei ein altes Geheimnis und Verbrechen aufgeklärt. Deshalb beschloss er, als Überbrückung noch ein paar offen gebliebene Fragen zu klären. Zuerst wandte er sich an Mrs O’Rien. »Vielleicht fragen Sie sich, wie ich darauf kam, dass Sie eine Tochter haben. Den Hinweis gab mir Ihr Stoffbär. Sie sagten, er stamme aus Ihrer eigenen Kindheit. Aber durch den Trödelladen meines Onkels kenne ich mich ein wenig bei Spielwaren aus. Und ich fand heraus: Es ist ein Sammlerstück, ein Bär, der erst vor etwa 50 Jahren in das Programm des Herstellers aufgenommen wurde. Ihre Angabe konnte also nicht stimmen!« Mrs O’Rien nickte abwesend. Sie würde die Wahrheit noch lange nicht begreifen können.
    Dann wandte sich der Erste Detektiv an Mrs Caballero. »Ins Rollen gekommen ist die ganze Geschichte, weil Sie bei Ihrem Besuch in Onkel Titus’ Gebrauchtwarenladen auf das Gemälde gestoßen sind. Vielleicht war es ein Zufall, dass Sie das Bild gekauft haben, vielleicht aber auch mehr: Denn Ihre früheste Kindheitserinnerung bezog sich auf ein solches weißes Schiff, wie Sie selbst erzählt haben. Es ist das Schiff Ihrer Träume. So hat Sie Ihr Inneres auf die richtige Spur geführt!« Mrs Caballero neigte den Kopf.
    »Wir sind beeindruckt, Justus«, sagte Kommissar Reynolds nicht ohne Stolz. »Über Samuel Rothman und seine Tochter Regina werden die Gerichte entscheiden; immerhin bereut der alte Herr seine Tat. Aber so merkwürdig es auch klingt: Ich bin froh, wenigstens auf diese Weise Anita begegnet zu sein. Es ist schwer, einen Menschen zu finden, der ähnlich sieht und handelt wie man selbst, und es ist schön, wenn einem dieses Glück zuteil wird. – Auch wenn es sehr lange gedauert hat«, setzte er mit einem Räuspern hinzu.
    Justus und Bob wechselten einen Blick.
    Doch Reynolds war noch nicht am Ende. »Und ich freue mich, dass Anita ... oder Gwendolyn, also Mrs Caballero, oder ... ja, welchen Namen trägst du eigentlich nun ... du bist unverheiratet ... also richtigerweise dann ja wohl Mrs Elliott, so wie Mrs O’Rien früher hieß; aber ganz egal: Du spielst mit dem Gedanken, in Rocky Beach zu bleiben!«
    Die so vielnamig Angesprochene sah in die Runde. »Ja. Ich glaube, ich könnte Rocky Beach durchaus in mein Herz schließen.« Sie lächelte und berührte den Kommissar leicht am Arm.
    Als ob das nicht schon reichte, fügte Kommissar Reynolds mit einem Blick auf die drei Detektive hinzu: »Wenn ich mich an diese Geschichte setze und sie für euch aufschreibe, werde ich das Ende noch etwas ausmalen!«
    »Aber bitte nicht mit zu vielen Tränen!«, bat Justus. »Das mag für die Erwachsenen zwar ganz herzerweichend sein, aber die Kinder wollen in erster Linie wissen, wie das Rätsel um die drei Gemälde ausgegangen ist und ob das einsame kleine Mädchen von der Insel seine Familie wiedergefunden hat. Beide Fragen dürften hinreichend geklärt sein.«
    Kommissar Reynolds nickte und zwinkerte Justus zu. »Dann lasst euch überraschen!«
    Fast hätten sie vor Aufregung die Schritte überhört. Inspektor Cotta hatte Escovedo inzwischen einer Polizeistreife übergeben und kam jetzt mit Rothmans Diener in die Wohnung. Richtig verblüfft aber waren Justus und Bob, als sie sahen, wer den Inspektor noch begleitete.
    »Peter!«
    »Hi, Just! Hi, Bob! Das Happy End wollte ich euch doch nicht alleine überlassen!«
    »Aber wie ...«
    »Polizeihubschrauber«, sagte Peter und wischte sich grinsend die salzverklebten Haare aus der Stirn.
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