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auf toedlichem Kurs

auf toedlichem Kurs

Titel: auf toedlichem Kurs
Autoren: Ben Nevis
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weiter, Junge.«
    Justus nickte ihm zu. Regina Pearson war also die treibende Kraft. So viel wusste er jetzt. Es ging ihr um Macht und Besitz. Sie war die Erbin des Imperiums. Und ihr Vater kämpfte mit der schweren Last, die auf seinen Schultern lag.
    »Dann möchte ich Ihnen zunächst erzählen, was mit den Gemälden weiter geschehen ist«, sagte Justus. » Samuel gelangte als Geschenk zu Kommissar Reynolds, einem alten Freund von uns. Samantha hing bei besagtem Mr Horowitz. Und Gwendolyn verstaubte lange Zeit in einem unserer Schuppen. Bis plötzlich eine Frau kam, die das Bild kaufte. Sie trug es in eine Buchhandlung, in der sich als Kundin gerade Ihre Tochter Regina Pearson aufhielt. Regina erkannte das Bild sofort. Sie sprach die Frau an, es war Anita Caballero, und ihr wurde schlagartig bewusst, dass da eine Zeitbombe tickte. Denn wenn die Bilder in neugierige Hände gelangten, war ihr Vermögen in Gefahr!« Justus warf Mrs Pearson einen verächtlichen Blick zu. »Aber auf diesen Zusammenhang komme ich noch, Madam! Jedenfalls arrangierten Sie einen alten Helfer, jemanden, der Ihnen schon öfter die Drecksarbeit erledigt hatte: Mr Escovedo, ein Matrosen eines Ihrer Ölschiffe. Und Sie setzten ihn darauf an, das Bild zurückzuholen und die anderen beiden gleich mit. Escovedo besuchte den Schrottplatz und erfuhr von der Existenz des Karteikästchens, in dem mein Onkel Kundenadressen aufbewahrt. So besorgte er sich die Informationen, die er brauchte. Dann begann er sein Werk, und das tat er bei weitem nicht so feinfühlig, wie Sie Ihre Tochter glauben gemacht hat, Mister. Dieser Mann ist lebensgefährlich!«
    »Weiter«, drängelte Rothman.
    Mrs Pearson warf einen beunruhigten Blick auf die Uhr.

Die Wahrheit der Gwendolyn
    Justus hielt inne. Jetzt hatte er alles vorbereitet. Nun brauchte er den Sack nur noch zu zumachen. »Treten Sie zu uns, Kommissar«, sagte Justus. »Zusammen mit Ihrer Begleitung!«
    »Gerne«, drang die vertraute Stimme von Kommissar Reynolds zu ihnen. Mit staunenden Augen verfolgten Mr Rothman, Mrs Pearson, aber auch Bob, wie Kommissar Reynolds aus dem durch den vorgebauten Kelleraufgang uneinsehbaren Winkel des Empfangsraums hervortrat. Zwei Frauen begleiteten ihn: Mrs O’Rien und Anita Caballero. »Ich bin vor Ihrem Grundstück eingetroffen, als dieser Speiselieferant durch das Tor der Anlage fuhr«, erläuterte der Kommissar. »Inspektor Cotta und ich nutzten die Chance und fuhren hinein. Vor dem Haus trafen wir auf diesen Escovedo. Er benahm sich – vorsichtig gesagt – nicht gerade sehr anständig, so dass mein Freund Cotta ihn in Gewahrsam nehmen musste.« Er wandte sich an Mr Rothman. »Ihr Diener war auf unser Drängen hin so liebenswürdig, uns drei sehr dezent in Ihre Wohnung zu lassen.«
    »Sie haben also alles mithören können, was ich ausgeführt habe?«, fragte Justus nach.
    Reynolds nickte. »Und wir sind gespannt, was du uns noch zu bieten hast. Und, Lady, bitte reichen Sie mir Ihre Waffe!«
    Mrs Pearson hatte die Pistole sinken lassen und sah bleicher aus als der berüchtigte pazifische Küstennebel.
    Justus wartete, bis Reynolds die Waffe in Gewahrsam hatte. Dann setzte er zur letzten Runde an: »Wie ich bereits erläutert habe, hat Mr O’Rien Samuel Rothman erpresst. Sie werden mich fragen: womit? Nun, er wusste etwas aus jener Zeit, als Mr Rothman noch ein junger Mann war. Und auch Sie, Mrs O’Rien, trugen ein tiefes Geheimnis in sich, das Sie Ihrem Mann nie erzählt haben. Denn Sie bekamen damals ein Kind. Ein Mädchen namens Gwendolyn. Der Vater war niemand anderes als ... der alte Mr Jeff Rothman, der Ölbaron!« Justus wartete einen Moment, damit die Anwesenden die Nachricht verdauen konnten.
    »Rothman senior hatte das Kind nach dem Namen seiner Mutter benannt. Gwendolyn. Doch es war ein uneheliches Kind, das Kind eines Ölbarons mit seiner Haushaltshilfe. Und die Haushaltshilfe waren Sie, Mrs O’Rien! Niemand durfte davon wissen und Sie verschwanden daraufhin für ein paar Jahre von der Bildfläche. Doch ich nehme an, Mr Rothman liebte seine Tochter.«
    Mrs O’Rien nickte. »Er hing sehr an dem Kind. Regelmäßig kam er auf die Ranch, auf der er mich untergebracht hatte. Es ging so weit, dass er Gwendolyn als eine seiner Haupterbinnen einsetzen wollte. Sie sollte den größten Teil der Firma erhalten.«
    »Sehr zu Ihrem Missfallen, Samuel«, nahm Justus den Gedanken auf. »Sie waren damals 19 oder 20 Jahre alt und sahen sich als den legitimen Nachfolger
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