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Auf nach Cappuccino - Wohlfuehltipps einer gluecklichen Mutter

Auf nach Cappuccino - Wohlfuehltipps einer gluecklichen Mutter

Titel: Auf nach Cappuccino - Wohlfuehltipps einer gluecklichen Mutter
Autoren: Stephanie Schneider Angelika Ullmann
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geben können. Wenn zum Beispiel der Haselnussstrauch vor unserem Badezimmerfenster zu blühen beginnt, dann weiß ich, dass der Vorfrühling in vollem Gange ist und es höchste Zeit wird, das Sommergetreide auf dem Balkon auszusäen.
    Auch in der Natur des Menschen gibt es »Zeiger-Pflanzen«, nämliche Phänomene, die uns verraten, in welchem Lebensalter wir uns befinden: Es gab die Zeit der ersten Zahnspangen, die Zeit der Fahrstunden, die Zeit der ersten Schwangerschaften und der ersten Eigenheime. Kein Wunder, dass ich mir angesichts der knutschenden Teenies so meine Gedanken über die Zukunft mache. Mittlerweile zeigt sich nämlich ein neues Phänomen: Die Zeit der Sorgerechtsprozesse ist angebrochen.
    In Fall meiner Bekannten Imke kann man zur Trennung von ihrem cholerischen Ehemann nur gratulieren. Ich bewundere sie dafür, dass sie Umzug und Anwaltskosten nicht scheut, damit es ihr und ihrer Tochter Mia besser geht. Doch nicht immer ist die richtige Entscheidung so eindeutig.
    Trennen Sie sich nicht von Ihrem Partner, nur weil es schlecht läuft.
    Auch Sandra hadert mit ihrer Situation. Sie sagt, momentan erinnere sie kaum noch etwas an die Zeit auf Wolke sieben: »Mein Liebesleben ähnelt eher den endlosen Diskussionen im Big-Brother-Haus als einem romantischen Mondschein spaziergang.«
    Hoffentlich denkt Sandra noch mal nach, bevor sie die Scheidungspapiere fordert. Eigentlich ist Oliver ein netter Kerl. Wenn sie sich von ihm mehr Leidenschaft, Komplimente und mehr tatkräftige Unterstützung im Haushalt wünscht, dann ist es nämlich ein sehr unökonomischer Weg, sich von ihm zu trennen. Als Alleinerziehende wird sie mit Sicherheit noch weniger von ihm haben. »Ja, kurzfristig vielleicht«, wendet Sandra ein. »Aber über kurz oder lang würde ich mein Leben neu einrichten und einen Mann finden, der mir mehr Leidenschaft und Haushaltshilfe bieten kann.«
    Vorsichtig! Verwechseln Sie Beziehungsprobleme nicht mit Karies. Vielleicht untersucht Ihr Zahnarzt demnächst Ihren Backenzahn und erklärt sehr überzeugend: »Der ist hin, da lohnt keine Reparatur. Es ist besser, wenn wir den Rest der Zahnsubstanz entfernen. Und dann pflanze ich Ihnen ein wunderschönes Implantat ein.« Mit einem gepfefferten Kostenvoranschlag kommen Sie aus der Praxis. Anschließend haben Sie einen Termin bei der Paartherapeutin. Die wirft einen schnellen Blick auf Ihren missmutigen Gatten und rät: »Das lohnt nicht. Da würde ich keine halben Sachen machen. Ich kann natürlich versuchen, Ihnen den Alten zu reparieren, aber eines prophezeie ich Ihnen schon jetzt: Mit dem werden Sie immer wieder Ärger haben.«
    Auf dem Prospekt Ihres Zahnarztes sieht die Radikallösung ganz vielversprechend aus, aber überlegen Sie gut, ob ein »Neuer« auch in der Liebe hält, was er verspricht.
    Eine natürliche, gewachsene Beziehung lässt sich nicht so einfach durch ein künstliches Wunderimplantat ersetzen.
    Gäbe es »Supermann« wirklich, würde ich allen Frauen sofort raten, ihre Durchschnittskerle auszutauschen, denn verdient hätten sie es. Solange es perfekte Männer aber noch nicht einmal in Cappuccino gibt, möchte ich Sie warnen, Ihren Durchschnittsmann gegen einen anderen Durchschnittsmann zu tauschen. Sandra leidet zum Beispiel seit Jahren darunter, dass ihr Oliver schnarcht. Da kann es sein, dass ein neuer Partner zwar leiser schläft, ihr dafür aber total mit seinen Computerspielen auf den Senkel geht. Einen unschlagbaren Vorteil hat Oliver auf jeden Fall: Er ist der Vater ihrer Kinder. Mit keinem Spielzeug und keinem Badeurlaub macht Sandra ihren Söhnen eine größere Freude, als wenn sie etwas dafür tut, sich mit deren heiß geliebtem Papa gut zu verstehen.
    Gerade sehe ich, wie Jens mit den Kindern spielt. Er ist so in seine UNO -Karten vertieft, dass er gar nicht merkt, dass Josefine schummelt. Seit wann haben sich die grauen Haare auf seinem Kopf eigentlich so vermehrt? Liegt es am Schlafmangel? Am Beruf? An den Kindern? Vielleicht sollte ich nicht so streng mit uns sein. Möglicherweise ist gerade jetzt der beste Zeitpunkt, um mal wieder in die Beziehung zu investieren. Denn egal, ob es um die Eheprobleme meines Zahnarztes geht oder um die Zähne meiner Paartherapeutin:
    Herumdoktern lohnt sich häufiger, als man denkt.

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