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Auf einem Maskenball verführt

Auf einem Maskenball verführt

Titel: Auf einem Maskenball verführt
Autoren: TESSA RADLEY
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ihm nachhallte.
    Was sollte das heißen? Hatte er das Ganze etwa geplant? War sie etwa einer geschickt inszenierten Verführung auf den Leim gegangen? „Sag bloß, es war gar nicht spontan. Hast du es so eingefädelt?“, fragte sie erschrocken.
    Nur einen kurzen Moment wirkte er verlegen, dann lachte er selbstbewusst – eben typisch Joshua Saxon!
    „Was fällt dir ein! Du hast mich absichtlich verführt.“ Vor Enttäuschung stiegen ihr Tränen in die Augen, die sie gerade noch zurückhalten konnte. Er hatte die starke unterschwellige Anziehung zwischen ihnen für seine Zwecke ausgenutzt! Er wollte sie von ihrer Arbeit abbringen, damit sie keinen Skandal aufdeckte.
    Noch immer lachend, sagte er: „Und wenn schon! Dir hat es doch auch gefallen. Gib es doch zu!“
    Ja. Sie hatte einfach nicht widerstehen können … Ärgerlich auf sich, weil sie es ihm so leicht gemacht hatte, warf sie ihm vor: „Du hast mit Absicht die Weinprobe sabotiert.“
    Mit einem Mal wurde er ernst und ging ohne ein weiteres Wort an ihr vorbei.
    „Joshua“, rief sie. „Warte …“
    Doch sie hörte nur noch das Geräusch sich entfernender Schritte auf dem Steinboden.
    In ihrer Verwirrung hatte sie Mühe, den Weg zurück ins Wohnhaus zu finden. Außerdem war Alyssa mit ihrer Story keinen Schritt weitergekommen. Sie wusste noch immer nicht, was nun wirklich hinter der Geschichte mit dem Chardonnay steckte.
    Sie überlegte, ob sie Joshua unrecht getan hatte. Vielleicht hatte er wirklich nicht geplant, sie zu verführen. Für sie war er der mit Abstand attraktivste Mann, den sie kannte. Und wie liebevoll und fürsorglich er sein konnte … In seiner Nähe fühlte Alyssa sich wie die glücklichste Frau der Welt. Ob er ihr nur hatte zeigen wollen, wie stark das Knistern zwischen ihnen war, das seit der Ballnacht stetig machtvoller geworden war?
    Es hatte keinen Zweck mehr, es zu leugnen: Sie hatte sich hoffnungslos in ihn verliebt.

9. KAPITEL
    Beim Abendessen lag deutliche Spannung in der Luft.
    Kay hatte auch Heath eingeladen, und so war die ganze Familie versammelt. Alyssa betrat das kleine Speisezimmer zuletzt.
    Am Kopf der Tafel saß Phillip, Kay und Joshua saßen links und rechts von ihm. Ihm gegenüber hatte Megan Platz genommen, mit Alyssa und Heath zu beiden Seiten. Caitlyn hatte sich entschuldigt, sie war mit Barry in Napier unterwegs.
    Alyssa allerdings interessierte sich heute nicht für Familienangelegenheiten. Dazu war sie viel zu sehr mit ihrer neuen Erkenntnis beschäftigt: Sie liebte Joshua Saxon. Und hatte die Gelegenheit verpasst, es ihm zu sagen … Entsetzlich.
    Als sie zu ihm hinübersah, begegneten sich ihre Blicke. Das Leuchten in seinen dunklen Augen war für sie unverkennbar. Wie er im Olivenhain gesagt hatte, waren sie beide noch lange nicht miteinander fertig. Doch wie sollten sie je ihre Probleme lösen? Ja, sie hatte sich nach etwas Distanz gesehnt. Aber nun schien die Kluft, die sie trennte, unüberwindbar zu sein.
    Von Anfang an hatte ihre Beziehung keine Chance gehabt. Immer würde das Geheimnis um Rolands Geburt zwischen ihnen stehen … Und keiner von ihnen konnte mit jemand anders darüber sprechen. Noch schlimmer war jedoch, dass sie ihm unterstellt hatte, sie nur wegen des Artikels verführt zu haben. Joshua musste jetzt glauben, dass sie ihm nicht vertraute. Und was war Liebe ohne Vertrauen?
    Während des Essens schenkte ihr Heath immer wieder Wein nach. Nach dem Hauptgang, es gab Grillhähnchen, fühlte sie sich etwas entspannter. Dennoch: An dem Gefühl der Leere in ihrem Inneren änderten weder der Wein noch das gute Essen etwas.
    Nachdem Ivy die Teller abgetragen hatte, erhob sich Kay und sagte mit unsicherer Stimme: „Phillip und ich haben euch etwas mitzuteilen.“
    Mit ernstem Gesichtsausdruck stand auch Phillip auf und legte den Arm um seine Frau. „Die letzten Wochen sind für uns alle eine schwere Zeit gewesen. Kay und ich mussten einen Sohn begraben – was ich wirklich niemandem wünsche. Megan, Heath und Joshua haben ihren Bruder verloren.“
    Einen Augenblick sah er Alyssa an, die sich mit einem Mal so verlassen und einsam fühlte wie nie zuvor. Sie schloss die Augen. Als sie sie wieder öffnete, merkte sie, dass Joshua sie ansah und offenbar aufmuntern wollte. Ihre Traurigkeit war ihm also nicht entgangen.
    Phillip fuhr fort: „Für Kay und mich hat Rolands Tod außerdem …“ Er brach ab und schaute seine Frau Hilfe suchend an.
    „Was Phillip sagen will, ist, dass wir vor schwierige
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