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Auf der Insel der Sehnsucht

Auf der Insel der Sehnsucht

Titel: Auf der Insel der Sehnsucht
Autoren: Sandra Marton
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ihn, weit weniger zivilisiert als zuvor, streckte die Arme aus und wollte ihn wegstoßen.
    Aber er lachte nur, fasste ihre Handgelenke und zog ihre Hände an seine Brust. Trotzige Wut färbte ihre Wangen dunkelrot.
    „Verflucht, lassen Sie mich los!“
    „Ich verstehe nicht, Süße“, raunte er. „Erst wollen Sie mich unbedingt sehen, und jetzt gehen Sie schon wieder?“
    Mit voller Kraft trat sie ihn mit ihren Stiefeln gegen sein Schienbein. Es tat verflucht weh, aber er ließ sich den Schmerz nicht anmerken. Stattdessen zog er sie näher zu sich heran, sodass sie der Länge nach an seinen Körper gepresst stand.
    Mühsam überzeugte er sich davon, er tue das nur, um zu verhindern, dass sie noch einmal ausholte und ihn trat. Und dass es absolut keinen Grund gab für die heiße Lust, die ihn überkam, während er in ihr hochrotes Gesicht schaute.
    Ihre Augen blitzten, ihr Haar glich einer goldenen Flutwelle, ihre Lippen zitterten. Zitterten und waren leicht geöffnet.
    Natürlich, deshalb war sie gekommen! Wie konnte er nur so begriffsstutzig sein!
    Kay hatte ihr von ihm erzählt. Dass er Geld hatte, einen Adelstitel, eine Schwäche für schöne Frauen. Kay war tot, aber Ivy … Ivy war sehr lebendig.
    Sein Blick glitt wieder zu ihren vollen Lippen. „Sie müssen mich ja wirklich für einen Idioten halten. Natürlich weiß ich, warum Sie hier sind.“
    „Gott sei Dank! Ich dachte schon …“
    Damian brachte sie mitten im Satz zum Schweigen. Er schob seine Finger in ihr Haar, zog ihren Kopf zu sich heran und küsste sie. An seinen Lippen schrie sie auf, trommelte mit den Fäusten gegen seine Brust. Wirklich gute Show, dachte er mit einer Kaltblütigkeit, die seine steigende Libido Lügen strafte.
    Sie war gekommen, um den Platz ihrer Schwester einzunehmen. Nun, er würde ihr eine kleine Kostprobe gewähren. Ein Kuss, der ihr zeigte, dass sie keine Chance hatte, und dann würde er sie hochkant hinauswerfen.
    Nur … es kam anders, als er sich das vorgestellt hatte.
    Vielleicht hatte er wirklich zu lange keine Frau mehr gehabt.
    Seine Sinne liefen Amok. Sex und Begehren scherten sich weder um Vernunft noch um Gründe, sie verlangten nur nach Erfüllung. Er wollte sie. Hitze erfasste ihn, so rasend wie Feuer einen Strohhaufen.
    Die Frau in seinen Armen wehrte sich, versuchte, sich freizumachen.
    Sie tat nur so, das wusste er. Das gehörte alles mit zu ihrer Show. Leicht biss er auf ihre Unterlippe, und sie stieß einen leisen Schrei aus. Seine Lippen versuchten, die ihren zu erobern, und er genoss ihren Geschmack. Ein protestierender Laut entrang sich ihrer Kehle. Er küsste sie, bis der Laut in ein Wimmern überging, bis sie die Hände flach auf seine Brust legte, bis sie sich an ihn schmiegte …
    Thee mou!
    Damian ließ ruckartig von ihr ab. Die Frau taumelte zurück.
    Herr im Himmel, was tat er hier?! Sie war genau wie Kay. Eine Sirene, die einen Mann ins Verderben lockte …
    Doch kurz darauf holte sie aus und verpasste Damian einen Kinnhaken. „Mistkerl!“, stieß sie hervor. „Sie widerwärtiger, abartiger Mistkerl!“
    „Lassen Sie das Theater“, knurrte er abfällig. „Sonst fallen mir auch noch ein paar Schimpfworte für Sie ein.“
    „Wie konnte Kay Sie jemals lieben!“
    „Ihre Schwester hat nichts geliebt, an dem nicht ein Preisschild hing. Und jetzt verschwinden Sie endlich, bevor ich meine Meinung ändere und doch noch die Cops rufe.“
    „Sie hat Sie auf jeden Fall genug geliebt, um sich von Ihnen zu dem Baby überreden zu lassen!“
    Damian hatte sich schon abgewandt, jetzt drehte er sich wieder zu Ivy Madison um. „Welches Baby?“
    „Sie wissen ganz genau, welches Baby! Das erste hat sie verloren. Doch anstatt ihr Trost und Mitgefühl zu spenden, wollten Sie Kay vor die Tür setzen, weil sie Ihnen keinen Erben schenken konnte.“
    War es möglich, dass die Lügen einer Frau einen Mann sprachlos machten? Damian öffnete den Mund, brachte jedoch keinen Ton hervor, während er versuchte, den Sinn dieser Worte zu begreifen.
    „Sie wollten die Frau, die Sie liebte, die Sie anbetete, hinauswerfen, weil sie keine Kinder bekommen konnte. Also beschloss meine Schwester, Ihnen Ihren Erben zu geben, ganz gleich, was es kosten würde.“
    „Moment mal …“
    Die grünen Augen standen groß in Ivys bleichem Gesicht. „Sie haben ihre Liebe ausgenutzt, Ihnen war doch egal, was mit ihr passierte …“
    Mit zwei großen Schritten war Damian bei ihr, fasste sie mit eisernem Griff bei den Schultern
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