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Auf den Monden des Jupiter

Auf den Monden des Jupiter

Titel: Auf den Monden des Jupiter
Autoren: Isaac Asimov
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Lucky.
    Conway lehnte sich zurück. Seine Finger trommelten leicht auf den Tisch. »Sirius wird jedes Jahr stärker. Das wissen wir. Wir haben immer noch mehr Menschen in unserem Sonnensystem als in der ganzen Galaxis außerhalb existieren. Wir haben mehr Schiffe und mehr Wissenschaftler – der Vorteil liegt immer noch bei uns. Aber lange werden wir diesen Vorteil nicht behalten, wenn die Entwicklung so weitergeht.«
    »Inwiefern?«
    »Die Sirianer haben alles mögliche erfahren. Der Rat besitzt schlüssiges Beweismaterial, daß Sirius über unsere Nullgravforschung völlig auf dem laufenden ist.«
    »Was?« rief Lucky überrascht. Es gab nur wenige Dinge, die strenger geheimgehalten wurden als das Nullgrav-Projekt. Einer der Gründe, warum man die eigentlichen Konstruktionsarbeiten auf einen der äußeren Satelliten des Jupiter verlegt hatte, war, daß man glaubte, dort bessere Sicherheitsmaßnahmen treffen zu können. »Ewige Galaxis – wie konnte das geschehen?«
    Conway lächelte verbittert. »Ja, das ist die Frage. Alles mögliche sickert zu ihnen durch, und wir wissen nicht, wo die undichte Stelle ist. Es gibt keinen einzigen Mitarbeiter am Projekt, von dessen Loyalität wir uns nicht überzeugt haben. Es gibt keine Vorsichtsmaßregeln, die wir außer acht gelassen haben. Und doch kamen immer noch Informationen durch. Wir haben falsche Daten eingeschmuggelt, und auch die sind an die Sirianer weitergeleitet worden. Das wissen wir von unserem eigenen Abwehrdienst. Und dann haben wir auch gewisse Informationen auf solche Art und Weise eingeschmuggelt, daß sie gar nicht durchsickern konnten, und dennoch ist das geschehen.«
    »Wie meinst du das, nicht durchsickern konnten? «
    »Es waren lauter einzelne Fakten, die niemand – praktisch höchstens ein halbes Dutzend Menschen – erfahren konnte. Und dennoch weiß man im Sirius-Sektor davon. Das bedeutet, daß eine Anzahl von Männern in ihrer Spionagetätigkeit zusammenarbeiten, und das kann ich einfach nicht glauben.«
    »Oder daß ein Mann überall Zugang hat«, sagte Lucky.
    »Das ist ebenso unmöglich. Es muß etwas Neues sein, Lucky. Weißt du, was das zu bedeuten hat? Wenn Sirius eine neue Methode entwickelt hat, unsere geheimsten Informationen auszuspionieren, dann sind wir nicht mehr sicher. Wir könnten nie eine Verteidigungsorganisation gegen sie auf die Beine stellen.«
    »Augenblick, Onkel Hector! Meinst du vielleicht, daß sie unsere Gedanken lesen?«
    Conways Gesicht rötete sich. »Ewige Galaxis, Lucky, ich bin ganz verzweifelt. Ich kann mir das einfach nicht anders erklären. Die Sirianer müssen eine Art Telepathie entwickelt haben.«
    »Und würde dich das wundern? Ich halte es für durchaus möglich. Wir kennen zumindest eine Form von Telepathie: die der venusianischen V-Frösche.«
    »Ja, gut«, nickte Conway. »Daran habe ich auch gedacht, aber sie haben keine venusianischen V-Frösche. Ich weiß, was in letzter Zeit auf diesem Gebiet geschehen ist. Ein paar tausend von den Tieren müssen zusammenwirken, um wirklich Telepathie entwickeln zu können. Und Tausende von ihnen irgendwo anders als auf der Venus zu konzentrieren, würde sehr schwierig sein und auffallen. Und ohne V-Frösche gibt es keine Telepathie.«
    »Wenigstens keine, die wir kennen«, sagte Lucky leise. »Es ist durchaus möglich, daß die Sirianer uns in der Telepathieforschung voraus sind.«
    »Ohne V-Frösche?«
    »Ja, auch ohne V-Frösche.«
    »Das glaube ich nicht«, rief Conway aus. »Ich will einfach nicht glauben, daß die Sirianer ein Problem gelöst haben sollen, in dem der Rat der Wissenschaften selbst nicht weiterkommt.«
    Lucky mußte beinahe über den Stolz, den der alte Mann für seine Organisation empfand, lächeln, aber dann mußte er zugeben, daß hier mehr als Stolz im Spiel war. Der Rat der Wissenschaften repräsentierte die größte Ansammlung von Intelligenz, die die Galaxis je gesehen hatte, und seit mindestens einem Jahrhundert war in der ganzen Milchstraße keine einzige wichtige Erfindung gemacht worden, die nicht irgendwie auf die Initiative des Rates zurückging.
    Dennoch konnte sich Lucky eine kleine Spitze nicht verkneifen. »Aber in der Robotik sind sie uns voraus.«
    »Ganz und gar nicht!« brauste Conway auf. »Nur in ihrer Anwendung. Schließlich haben Erdmenschen das positronische Gehirn erfunden, das überhaupt die Grundlage der modernen Robotik ist. Das darfst du nicht vergessen. Alle grundlegenden Entwicklungen sind von der Erde
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